Begegnungen der besonderen Art - meine Geschichte

Sunna

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17. Januar 2007
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Bayern
Hallo allerseits,

ich habe in den letzten Jahren mehrfach Begegnungen der besonderen Art - also SV und karmische Verbindungen - sowohl in Beziehungen als auch Freundschaften gehabt - möchte mal, nach für nach, alle in einem Thema zusammenfassen.... Das erste bewußte Erlebnis dieser Art war vor fast 20 Jahren.

Ich arbeitete damals in einer Gaststätte und war seit etwa 6 Jahren mit einem Mann zusammen, mit dem ich eigentlich nie zusammen sein wollte, aber das Schicksal hatte es so eingerichtet. Erst mal die auch schon interessante Vorgeschichte, weil sie in Zusammenhang steht mit Dingen, die später passiert sind:

Mein damaliger Freund war 15 Jahre älter als ich, wir hatten uns etwa 1980 kennengelernt, und anfangs wollte ich ihn eigentlich nur als guten Freund. Der Mann entsprach überhaupt nicht meinem "Beuteschema", war etwas kleiner als ich und sah aus wie ein Bürohengst in Lederjacke... er mochte Reggae und Metal, mich zog es mehr zu Punk, New Wave, Psychedelic und der gerade beginnenden Gothic-Stilrichtung. Ich träumte von einem schönen Ritter, Typ "gestiefelter Kater", mit wehendem schwarzen Haar, Schöngeist und Abenteurer zugleich, sah manchmal vor meinem geistigen Auge ein ganz bestimmtes Bild... konnte mir vorstellen, daß er Künstler sei, Poet, Maler oder Frontmann einer Band (ich fühlte mich ja selbst seit jeher zu Kunst und Musik hingezogen, wollte als Kind immer Sängerin werden). Aber dieses Wesen meiner Phantasie begegnete mir nie, und mir war auch kein Künstler bekannt, auf den diese Beschreibung paßte. Doch dieses innere Bild hat wahrscheinlich mein "Beuteschema" geprägt, denn es zog mich meist zu großen dunkelhaarigen Männern und / oder zu künstlerischen Typen und Lebenskünstlern hin. Wenn "es" mich, was selten vorkam, mal bei einem kleinen Blonden gepackt hatte, so war dieser aber zumindest ein kreativ Schaffender (erinnere mich da an einen Fotografen und einen Musiker, zwei Jugendlieben)... also, zurück zum Faden:
Der Mann, mit dem ich dann für fast 8 Jahre zusammenkam, entsprach in nichts meinen Vorstellungen, obwohl er ein lieber Mensch war. Eine innere Stimme warnte mich damals aber auch, ihn nicht zurückzuweisen, und als ich auf der Flucht war vor einem anderen Mann (einem großen Dunkelhaarigen natürlich *g*), der mir aus Eifersucht ans Leben wollte, fand ich bei ihm Zuflucht und floh mit ihm aus meiner Heimatstadt, da er auch gerade wegen spezieller Probleme weg wollte. Das war der Anfang einer fast 8jährigen Beziehung, aber auch der Abstieg in Kreise, in die ich niemals wollte, und in denen ich ohne ihn total ins Verderben gelaufen wäre. Andererseits fuhr sich die Situation aer auch fest, und ich hatte das Gefühl, keinen Ausweg mehr aus diesen Kreisen zu finden, was auch mit ihm zu tun hatte, denn er war verschuldet und deshalb nicht mehr an die Arbeit zu bekommen, und es paßte, daß ich mein Einkommen hatte. Nach einem kurzen Rückfall in Drogen und Depression begann ich, mich mit Astrologie und Esoterik zu beschäftigen, und irgendwann kamen die ersten magischen Experimente und Kontakte zur geistigen Welt (letztere damals noch durch "Gläserrücken", ich glaube so fängt es bei vielen an). Ich dachte mir ein kleines Ritual aus, das ich in einer Vollmondnacht praktizierte, und bei dem ich mir einen Ausweg aus meiner Situation wünschte...
Noch am selben Abend kreuzte ein Mann in dem Lokal auf, in dem ich arbeitete, und kam zielstrebig auf mich zu. Er lud mich ein, mit ihm etwas zu trinken, und wir kamen ins Gespräch. Er war Geschäftsmann, 16 Jahre älter als ich, geschieden, und er hatte sich ebenfalls schon mit Magie beschäftigt, und er erzählte von einem hellsichtigen Freund, der ihm seine Idealfrau prophezeit hatte, und daß er überzeugt war, daß ich diese sei und daß wir zusammenkommen würden. Übrigens war er groß und dunkelhaarig... Ähm, Moment mal, dachte ich, du bist aber ganz schön dreist. Schließlich war ich noch mit meinem Freund zusammen, und nach über 6 Jahren dachte ich gar nicht mehr daran, mich von ihm zu trennen (im Gegenteil, wir hatten schon daran gedacht, irgendwann mal zu heiraten, weil wir uns eh schon wie ein altes Ehepaar vorkamen). Darauf, daß die "Lösung" meines Dilemmas, um die ich bei meinem Ritual gebeten hatte, in Gestalt eines anderen Mannes auftauchen könnte, war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gekommen.
Wir sahen uns noch zwei-, dreimal, dann blieb er erst mal weg, und ich dachte nicht mehr an ihn... bis er etwa ein Jahr später wieder in meinen Gedanken auftauchte, und ich mich fragte, warum ich denn jetzt plötzlich ausgerechnet wieder an ihn denken mußte. Seltsam war auch, daß ich auf einmal anfing, zusätzlich zu "meiner" gewohnten Musik (zu der Zeit u. a. Killing Joke, Billy Idol, Marc Almond und Mike Oldfield) Schlagermusik zu hören - darüber hatte ich sonst immer nur abgelästert, waaah, "Schnulzen..."! :escape: Aber irgendwas ließ mich plötzlich Gefallen daran finden, zumindest an ein paar schwermütigen Sachen von Peter Maffay (v. a. "Tabaluga"), Drafi Deutscher, Stefan Waggershausen und Juliane Werding sowieso...
Und plötzlich, kurz nachdem jener mysteriöse Herr (der natürlich - wie könnte es anders sein - am liebsten Schlagermusik hörte und besonders von "Tabaluga" angetan war) in meinen Gedanken wieder auftauchte, stand er wieder vor der Tür!
Von dieser Begegnung an spürte ich abends schon vorher, wenn er kam oder ich wieder etwas über ihn erfahren sollte. Nun dauerte es nur noch vier Wochen (in denen ich mich übrigens wie "von oben" dazu angetrieben fühlte, Cassetten mit Musik aufzunehmen - je ein Exemplar für mich, eines für ihn - und ihm in den Briefkasten zu schmeißen) - bis ich meine bisherige Beziehung beendete und zu ihm zog.
Zwar hatte ich gegenüber meinem bisherigen Freund ein schlechtes Gewissen - er war ja stets gut zu mir, und von daher gab es keinen Grund, ihn zu verlassen - aber irgendwie konnte ich gar nicht anders... hatte das Gefühl, ich müsse sterben, wenn ich diesen Schritt nicht gehe.
Es war ja auch so, daß ich in meinen damaligen Freund nie wirklich verliebt war - und nun kam einer daher, der mich wirklich faszinierte... auch wenn ich aus der geistigen Welt, die von da an mein ständiger Begleiter war, die Mitteilung bekam, "er ist nicht wie du ihn dir vorstellst" (was sich später auch als richtig erweisen sollte: er war eine wichtige karmische Verbindung, aber noch nicht "der" Seelengefährte, für den ich ihn im ersten Ansturm der Gefühle gehalten hatte - heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob er überhaupt eine verwandte Seele ist, oder es eine rein karmische Sache war) - aber das wollte ich damals sowieso nicht wissen.
Das war im Herbst 1990 - im Frühjahr darauf heirateten wir. Sein hellsichtiger Freund schenkte uns übrigens ein Gesteck aus Seidenblumen, das in Farben und Zusammenstellung eine exakte Kopie meines Brautstraußes war - "Zufall"?

Fortsetzung folgt...
 
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Ein neuer Lebensabschnitt begann für mich. Auf einmal war ich nicht nur glücklich verheiratet, sondern auch "Chefin", denn natürlich stellte mein Mann mich in seinem Geschäft ein. Ich lernte ein ganz anderes Leben kennen, und genoß einen höheren Lebensstandard als je zuvor, denn materiell ging es uns richtig gut. Es gab noch einige seltsame "Zufälle", z. B. daß ich kurz bevor wir zusammenzogen von einer Ex-Kollegin ein Hexenbuch bekam, kein sonderlich kommerzielles, sondern aus irgendeinem Kleinverlag - und er genau dasselbe Buch auch in seinem Regal hatte! Aber das waren eher Randerscheinungen.
Mein Mann war auch polititsch engagiert - wovon ich bis dahin nichts wissen wollte, zumal er für eine Partei engagiert war, mit der ich nun absolut nichts zu tun haben wollte. Aber wenn man liebt, beginnt man doch irgendwann seine Vorurteile zu überwinden, und eines Tages bekam ich Lust, mir das Parteiprogramm duchzulesen - und siehe da, ich fand das meiste, was darin stand, sehr einleuchtend und differenziert dargestellt (und bekam wieder einmal eine Ahnung davon, wie sehr Medien manipulieren und mißliebige Parteien in ein schlechtes Licht rücken). Darauf trat ich selber ein, und nach für nach begann ich mich richtig zu engagieren. Meine esoterischen Interessen rückten in den Hintergrund, irgendwie hatte ich das Gefühl, "jetzt ist für mich erst mal Politik angesagt".
Wir besuchten gemeinsam Parteiveranstaltungen, ich schrieb etliche Leserbriefe an unsere Lokalzeitung, setzte mich im Wahlkampf ein...
Auf irgendeiner Parteiveranstaltung lag auf den Tischen ein Heft zum Lesen aus, das mich sehr ansprach, und ich beschloß, mir das zu abonnieren. Als ich dann die erste Zusendung erhielt, lagen ein paar Prospekte eines Verlages bei.
Ich sah mir die Prospekte durch, und bei dem Namen eines Autoren war mir, als ob eine warme Welle mich durchfährt. Konnte das nicht einordnen... ein paar Monate später entdeckte ich denselben Namen unter einem Leserbrief, der mir in unserer Lokalzeitung positiv aufgefallen war!
Ich schrieb jenen Herren auf seinen Leserbrief hin an, und stellte fest, daß es tatsächlich jener Autor war, dessen Name mich in dem Verlagsprospekt so angesprungen hatte. Ein sehr sympathischer älterer Herr, der mit seiner ebenso sympathischen Gattin in einem Nachbarort wohnte, und über den ich bald darauf auch eine meiner beiden besten Freundinnen kennenlernte - diejenige, von der ich das Gefühl habe, daß wir schon mal Schwestern gewesen sind.

Übrigens gibt es ein Foto von mir mit der Ehefrau des Autors, auf dem sich unsere Gesichtszüge sehr ähneln...

Diese Verbindungen sollten für mein späteres Leben noch wichtig werden, die Kontakte bestehen heute noch.

Szenenwechsel:

Eines Abends sitze ich vor dem TV und schaue eine Reportagesendung an, weil einer der Berichte unsere Partei betraf... im nächsten Beitrag, den ich mehr oder weniger "zufällig" noch mit angeschaut hatte, ging es um eine Subkultur - und da flammte die Erinnerung an das Jugendbildnis meines "Traummannes" wie ein Blitz wieder auf: Da stand er, wie ich ihn so oft vor meinem inneren Auge gesehen hatte, und das lange schwarze Haar wehte ihm ins Gesicht! Neenee, dachte ich, so ein lustiger Zufall... früher hab ich von genau so einem Typen phantasiert, und jetzt, wo ich glücklich verheiratet, kommunalpolitisch engagiert, fast "bieder" geworden und allen Subkulturen fern bin, taucht genau so einer auf der Bildfläche auf.... tsts, Sachen gibt's!
Habe dem aber dann weiter keine Bedeutung beigemessen und nicht im entferntesten daran gedacht, daß sich meine Wege mit denen jenes faszinierenden Geschöpfes je einmal kreuzen könnten... dazu waren unsere Lebens-Umfelder viel zu unterschiedlich.

Wieder Szenenwechsel:

Mitte der 90er, ein Parteitag, an dem interne Wahlen stattfinden... von einigen Kandidaten liegt Material auf den Tischen aus. Ich nehme das Flugblatt eines Kandidaten auf, und wieder habe ich das Gefühl, als ob mich etwas wie ein leichter, warmer Stromschlag durchzuckt. Jener Kandidat hatte gerade einen erfolgreichen Kampf um die Meinungsfreiheit ausgefochten, so war auf einem seiner beiden Blätter zu lesen... hm, hatte ich nicht erst vor kurzem in einer Radiomeldung davon gehört? Tatsächlich, um genau diese Sache ging's.
Nach dieser ersten Begegnung richtete es das Schicksal ein, daß ich diesen Herren peu à peu näher kennenlernte - auch wenn unsere Wohnorte 600 km auseinander lagen.

Fortsetzung folgt...
 
So, weiter im Text... wird ja wirklich fast ein Roman:

Wie erwähnt, ich sollte dem Herrn von dem Flugblatt künftig öfter begegnen, sowohl persönlich als auch "virtuell" - z. B. als Wahlkampfhelfer in einem kleinen Städtchen im Norden, oder als Mitunterzeichner einer Kampagne, die ich "zufällig" auch unterzeichnet hatte, oder als Redner bei einer Veranstaltung nahe dem Ort, wo mein Mann sein Geschäft hatte... bei einigen dieser Gelegenheiten kamen wir ins Gespräch, und ich hatte auf Anhieb ein sehr vertrautes Gefühl. Mir war, als kenne er mich schon ewig, und als verstünden wir uns ohne Worte. Später telefonierten wir gelegentlich bis zu einer Stunde lang (heute, im Zeitalter der Telefon-Flatrate, ist eine Stunde an der Strippe nicht so dramatisch, aber in den 90ern warenFerngespräche noch sehr teuer). Er war nicht nur ein politischer Mitstreiter, sondern auch ein spiritueller Mensch, der sich zum Glauben unserer Ahnen hingezogen fühlte... und er war auf der geistigen Ebenen ein Kämpfer, der wegen seiner deutlichen Wortwahl und seinem Hang zu verbbaler Provokation von einigen ängstlicheren Gemütern aus den eigenen politischen Reihen angegriffen wurde. Auch ich bin ja eine solche Provozier-Pflanze mit dem Talent, immer wieder mal anzuecken, und auch ich merkte, daß es mich vom tagespolitischen Geschehen auch wieder mehr zu tieferen, "esoterischeren" Dingen zog... ich hatte das Gefühl, einen Seelenverwandten getroffen zu haben, einen alten Vertrauten. Daran, mit ihm etwas anzufangen, dachte ich dennoch (erstmal) nicht, es war ganz einfach tabu - schließlich waren wir beide verheiratet.

Währenddessen wurden mir auch die dunklen Seiten meiner Ehe, die ich lange Zeit für glücklich gehalten hatte, immer bewußter... obwohl mein Mann damals die Lösungen für meine sämtlichen Probleme parat hatte und mir ein völlig neues Leben in materiellem Wohlstand ermöglichte, gab es eine sehr dunkle Seite an ihm. Er war nämlich krankhaft eifersüchtig, trank und wurde ab und zu sogar handgreiflich - und er hat mich nie wirklich verstanden und so geliebt, wie ich bin. Er verlangte, daß ich vor anderen nicht über meine Vergangenheit rede, und überhaupt, war alles, was ich vorher gemacht und gemocht hatte, für ihn von Haus aus Sch***e. Die Musik, die ich früher gehört habe, bestimmte Arten mich zu kleiden, meine Collagen, von denen ich während der vergangenen Jahre immer wieder mal eine gefertigt hatte... alles Dinge, von denen ich mich seiner Meinung nach verabschieden sollte, und da ich ihn ja liebte, fand ich das im ersten Moment sogar auch richtig und hab ihm den Gefallen getan. Zwar war er stolz auf mich und prahlte vor seinen Freunden, weil ich mich im politischen Engagement so hervortat und mit der Zeit auch prominentere Persönlichkeiten aus unserem politischen Umfeld kennenlernte, Autoren, Verleger etc., aber irgendwie betrachtete er mich als "sein Produkt" und war hinter den Kulissen total eifersüchtig auf meine Bekanntschaften - Leute, mit deren Namen er sich gern geschmückt hat (weil eben seine Frau diese Leute kannte), aber mit denen er eigentlich nichts anfangen konnte, weil er sich auf dem trauten Kleinbürgerniveau von Stammtisch und Schrebergarten wohler fühlte aus auf dem Parkett öffentlicher Veranstaltungen. Nicht, daß ich etwas gegen letzteres gehabt hätte, fand es bisweilen auch ganz nett - aber ich merkte, daß es meinen geistigen und seelischen Ansprüchen nicht gerecht wurde.

Mein Bekannter indes begann nun auch in meinen Träumen aufzutauchen, und plötzlich gab es einige Parallelen in unserer beider Leben, begleitet von allerhand "zufälligen" Merkwürdigkeiten... kurz nacheinander hatten wir beide der Partei den Rücken gekehrt (ich "zufällig" an seinem Geburtstag, wie sich herausstellte!), und auf einmal war er spurlos verschwunden, aber mir ging er nicht mehr aus dem Kopf. Immer stolperte ich über irgendwas, das mich an ihn denken ließ; sogar ein Wetterhoch, das zu der Zeit herrschte, trug seinen Namen. Ach, wie sehr wünschte ich ihm zu jener Zeit auch ein seelisches Hoch! Etwa einen Monat später meldete er sich aus der "Versenkung" - er war zu einer Freundin gezogen. Da ich ja eh zu der Zeit keinerlei Ambitionen hatte, mit ihm "etwas anzufangen", war ich einfach nur froh, wieder von ihm zu hören, und daß es ihm gut ging. Ein paar Wochen später trennte ich mich auch von meinem Mann, es zog mich regelrecht von ihm weg, genauso wie es mich sieben Jahre zuvor zu ihm gezogen hatte - die Trennung war unabhängig von meinem Bekannten, aber einige Leute aus unserem Umfeld äußerten tatsächlich den Gedanken, daß ich jene Freundin wäre, mit der er zusammengezogen war. Sie fanden einfach, daß wir eigentlich gut zusammenpassen würden. Hm, ja, insgeheim dachte ich schon, das ist ein Mann, der mich noch reizen könnte, charmant, gutaussehend, trotzdem auch er 15 Jahre älter war als ich, charismatisch, und vcor allem die gemeinsame geistige und seelische Wellenlänge... wenn ihr wüßtet, wie recht ihr habt! Erwischt...

Fortsetzung folgt
 
ist das aufrgend , und echt schön , nett geschrieben ... Bin schon gespannt , wie es weiter geht !!!:banane:

Liebe Grüsse Tina
 
So geht es erst mal weiter:

Nun war ich also wieder Single, nach 15 Jahren in nacheinander zwei Beziehungen... finanziell war die Trennung ein Riesenabsturz für mich, denn zunächst mußte ich mit einem mickrigen Arbeitslosengeld um die 800 DM auskommen (also heute etwa 400 Euro - soviel hatte ich früher manchmal als Taschengeld für Klamotten, Friseur und andere Annehmlichkeiten!), da ich zuletzt nur eine Teilzeitstelle gehabt hatte. Aber mein Streben nach Weiterentwicklung, nach dem Lichte, nach geistiger Erbauung, war stärker als das Kleben an materieller Bequemlichkeit. Durch Bekannte fand ich schnell eine Wohnung etwa 50 km entfernt von meinem bisherigen Wohnort. Seltsam: der Vormieter, ein junger Mann, zog da aus, weil er heiraten wollte, und ich zog ein, weil ich mich gerade getrennt hatte. Es waren zwei Zimmer, die früher mal mit gemeinsamer Küche / Dusche einzeln vermietet wurden und nun zu einer Wohnung zusammengefaßt waren. Es gab sogar eine Terrasse, und außer mir wohnte nur die 87jährige Mutter des Vermieters in dem Haus.
Meine Freundin (die, die ich durch den alten Schriftsteller kennengelernt hatte, und die mein Mann übrigens nie mochte) und ihr Gatte halfen mir beim Umzug. Bald darauf fand ich einen Aushilfsjob, mit dem ich mir wenigstens ein bißchen was dazu verdienen konnte.
Ich war mit der Frage konfrontiert, was denn nun beruflich aus mir werden sollte... und irgendwie kam mir die Eingebung, daß ich etwas im Zusammenhang mit Büchern machen möchte. Mein Ex, der immer noch darauf hoffte, daß ich mein Leben ohne ihn nicht in den Griff bekommen und reumütig zurückkehren würde, meinte nur, wer nimmt dich denn schon, du hast ja nicht mal Abitur - aber ich kriegte den Gedanken nicht los, daß da auf meinem Weg noch etwas in dieser Richtung sein müsse. Außerdem kannte ich ja mittlerweile einige Leute, die publizistisch tätig waren. Es schien mich geradezu in diese Richtung zu ziehen.

Im Frühjahr 1998 besuchte ich einen Bekannten, den Seniorchef eines Verlages. Er hatte zwar für mich keine Verwendung, gab mir aber den Tip, mich bei einem seiner Freunde zu bewerben, der gerade eine neue Sekretärin suchte. Ich fragte an, aber irgendwie war ich dann doch nicht die richtige Person für den Job... es wäre mehr der Bürokram gewesen, für den er jemanden suchte, und ich bin doch mehr ein kreativer Mensch.

Zwischen den unzähligen Büchern in den Regalen des Verlegers, den ich besucht hatte, entdeckte ich - "zufällig" - eine kleine Broschüre, ein Nachdruck einer Schrift aus dem 19. Jahrhundert. In dieser Schrift war ein Autor erwähnt, der denselben Nachnamen trug wie der alte Autor, den ich damals durch den Leserbrief kennengelernt hatte, und der sich - "zufällig?" - auch noch mit demselben Thema befaßte, über das jener Herr ebenfalls mit Vorliebe schrieb! Als ich jenen darauf ansprach, meinte er erst, nicht mit dem Autor des 19. Jh.s verwandt zu sein, aber weitere Recherchen hatten dann wohl doch ergeben, daß der eine ein Großonkel des anderen gewesen ist. Mir drängt sich da der Gedanke an eine Reinkarnation auf - der eine war bereits verstorben, als der andere geboren wurde - aber daran glaubt mein Bekannter nicht.

Ich lieh mir bei dem Verleger auch ein Buch aus, in dem über die Heidenszene, zu der ich mich zu der Zeit immer stärker hingezogen fühlte, berichtet wurde, und in dem auch Verlage erwähnt wurden. Der Name eines Verlages sprang mich aus unerklärlichen Gründen an - und einen Tag, nachdem ich diese Stelle in dem Buch gelesen hatte, rief mich der alte Schriftsteller an, er sei mit seiner Gattin gerade bei seinem neuen, sehr jungen Verleger - dreimal dürft ihr raten, welcher das war! - und er habe das Gefühl, dieser könnte Verstärkung gebrauchen, und ob ich mich da nicht mal melden wollte...

Inzwischen war aber noch was passiert: ab und zu nahm ich noch Kontakt zur geistigen Welt auf, und eines Tages bekam ich die Botschaft, daß an einem bestimmten Tage eine Überraschung auf mich warten würde. Da ich mir in bezug auf Botschaften aus der geistigen Welt eine kritische Haltung zugelegt hatte, hab ich das erst mal unter "belanglose Plauderei von Geistern, die sich gern nur unterhalten möchten" abgetan. Und jener Tag begann dann auch wirklich nicht sehr ereignisreich, eher langweilig... bis gegen Mittag, ich hatte mir gerade Nudelwasser aufgesetzt, das Telefon klingelte. Mein Herzensmann (der Herr vom Flugblatt) war dran! Und er sagte, du wir müssen uns unbedingt sehen - hast du eine Möglichkeit zu kommen? Zufällig reichte mein Geld gerade noch, mir eine Bahnfahrkarte kaufen zu können... am Abend stieg ich in den Zug und machte mich auf den über 500 km weiten Weg. Seine Frau, zu der er inzwischen zurückgekehrt war, war für ein paar Tage verreist. Bis jetzt war zwischen uns beiden noch nichts gelaufen, aber in dieser Nacht sollte sich das ändern!

Das war der absolute Hammer, jetzt hatte es so richtig gefunkt zwischen uns beiden. Ich wäre nie auf ihn zugegangen, denn für mich war er vergeben, und da mische ich mich prinzipiell nicht rein - aber nun, da es von ihm ausging, konnte ich natürlich auch nicht mehr "nein" sagen...

Diese Nacht sollte aber vorerst die einzige bleiben.

Wieder zuhause angekommen, setzte ich mich mit dem jungen Verleger in Verbindung. Ein paar Wochen später bin ich mit dem Zug dorthin gefahren, und schon diese erste Begegnung war von seltsamen "Zufällen" begleitet.
Ich hörte zu der Zeit u. a. gern Juliane Werdings Album "Land der langsamen Zeit", auf dem sie auch von früheren Leben etc. singt, und es war auch das letzte, was ich hörte, bevor ich mich auf den Weg Richtung Norden machte. Im Gepäck hatte ich ein interessantes politisches Buch, das ich unterwegs las, es war der zweite von zwei Teilen, der erste war leider vergriffen.
Als ich dann bei dem jungen Verleger ankam, wurde ich bei seiner Mutter untergebracht, die ein eigenes, gemütlich eingerichtetes kleines Häuschen hatte und stark esoterisch interessiert war. Im CD-Spieler in dem Zimmer lag ausgerechnet "Land der langsamen Zeit"! Aber das war nicht alles: im Gespräch mit dem Verleger zeigte ich auch das Buch, das ich gerade las, und erfuhr, daß die Neuauflage eben dieses Buches bei ihm erscheinen sollte, und daß er mit dem Herausgeber in Verbindung stand. Von letzterem hatte er auch auch ein Restexemplar des vergriffenen ersten Bandes erhalten, das er gleich mir vermachte *freu*. Tja, und dann stieß ich dort noch auf einen Musiksampler mit verschiedenen Bands, von denen ich nicht eine einzige kannte... aber ich mochte auch endlich mal wieder "andere" Musik hören als Juliane Werding, Volkslieder und Politbarden (an viel anderes war ich in den letzten Jahren nicht mehr rangekommen), und so nahm ich mir den größten Teil des Samplers auf. Es waren Bands der Dark Wave - Neofolk - Avantgarde - Subkultur. Ein paar Stücke waren darunter, die bei ungestörtem Hinhören innere Bilder in mir hervorriefen. Irgendwie bekam ich ein Bild von schwarzgekleideten Leuten an einem Denkmal, bei einem Lied lief es mir den Rücken rauf und runter und ich spürte eine sonderbare Verbindung, bei einem anderen konnte ich mir genau vorstellen, wie der Mann aussieht, der da leidenschaftlich ins Mikro röhrte... der absolute Wahnsinn war aber ein Instrumentalstück, das mir direkt ins Sonnengeflecht fuhr und mich irgendwie in andere Sphären erhob... es verursachte ein richtig erhebendes, euphorisches Gefühl, mir wurde fast schwindlig dabei. Das war meine erste Berührung wieder mir "anderer" Musik. Dummerweise hatte ich mir die Titel nicht aufgeschrieben, da ich ja eh keinen der Künstler kannte. Aber ich hörte mir das Band in der Folgezeit immer wieder mal zwischendurch an...

Nun, im Herbst 1998 konnte ich bei dem Verleger anfangen, und wieder halfen meine Freundin und ihr Gatte mir beim Umzug. Ich hatte durch den Verlauf unserer ersten Begegnung und die seltsamen "Zufälle", die diese Verbindung begleiteten, das Gefühl, das Richtige zu tun. Vor allem: ich wollte ja beruflich etwas in dieser Richtung machen. Einen bitteren Wermutstropfen gab es allerdings: Der Verlag lag von meinem bisherigen Wohnort aus über 400 km im Norden - und mein HM war 500 km im Süden. Das hieß, nun waren wir 900 km voneinander getrennt...

Fortsetzung folgt
 
Nun denn, hier kommt meeehr Text ;):

Angekommen im hohen Norden, fand ich schnell eine hübsche kleine 1 1/2- Zimmer-Wohnung mit Einbauküche und Dusche in einem Hinterhaus. An die frühere Nutzung als Schweinestall erinnerte nichts mehr. Die Mieterin des Haupthauses war drei oder vier Jahre älter als ich und stand politisch auf der entgegengesetzten Seite, aber sie hatte ein großes Herz für Tiere, vor allem für Katzen, und war auch offen für "esoterische" Themen, weshalb ich mich trotz ideologischer Differenzen dann doch sehr gut mit ihr verstand. Außerdem hatte sie einen ähnlichen Vornamen und dieselben Initialen wie ich.

Die neue Arbeit im Verlag, zu dem auch ein Buchversand gehörte, machte mir Spaß; ich war in erster Linie für den Versand verantwortlich, verfaßte aber auch Rundbriefe an die Kundschaft und las Korrektur. Auch kam ich regelmäßig an die frische Luft, denn von meiner Wohnung, die im Nachbardorf lag, bis zum Arbeitsplatz mußte ich über 3 km marschieren - ich war seit meiner Trennung nicht mehr motorisiert. Eines der ersten Dinge, die ich mir dort im Norden erwarb, war eine Regenjacke...
Die Abende verbrachte ich lesend im Bett, manchmal auch telefonierend mit einer meiner Freundinnen oder meinem Herzensmann, der am anderen Ende von Deutschland wohnte. Obwohl wir nun wegen der Entfernung gar keine Gelegenheiten mehr fanden, uns persönlich zu treffen, gab es keinen anderen für mich - deswegen hatte ich auch kein Interesse, abends auszugehen. Das einzige, was ich mir an Ausgang gönnte, waren gelegentliche politische oder heidnische Vortragsveranstaltungen sowie Jul-, Frühlings- oder Sonnwendfeiern heidnischer Kreise.
Was die Arbeit betraf, hätte alles so schön sein können, wenn mein junger Chef nicht so unbedacht und unzuverlässig in Geschäftsangelegenheiten gewesen wäre. Aber irgendwann war er so in die Bredouille geraten, daß er mich nicht mehr bezahlen konnte, und ich mußte mir etwas anderes suchen. Ich bewarb mich wieder bei diversen Verlagen, fragte auch bei jenem wieder an, den mir damals ein anderer Verleger empfohlen hatte - aber auch dort gab es keinen Personalbedarf.
7 Jahre später sollte ich erfahren, daß jemand, der für mich noch an Bedeutung gewinnen sollte, just zu dieser Zeit dort beschäftigt war, und ebenso wie ich negative Erfahrungen mit der Verläßlichkeit und Aufrichtigkeit seines Chefs machen sollte. Jemand, den ich "irgendwo" schon mal gesehen hatte und der mir aufgefallen war, weil er mich an etwas erinnerte...

Nach etwa einem Vierteljahr der Suche kam schließlich ein Anruf eines Bekannten, welcher von meiner Situation wußte. Er riet mir, doch mal bei einem Buchhändler in seinem Bekanntenkreis vorzusprechen, dieser bildete aus, und er hatte gerade einen vom Arbeitsamt vermittelten Umschüler in der Probezeit entlassen müssen, weil sich dieser als ungeeignet erwiesen hatte. Also stellte ich mich vor - und Knall auf Fall hatte ich wieder einen neuen Job! Damit stand auch der nächste Umzug an, denn die Buchhandlung war in der Mitte von Hessen ansässig.
Es klappte alles wie am Schnürchen, mein neuer Chef fand auch sofort eine Wohnung für mich. Diesmal war es eine ganze Etage in einem Fachwerkhaus - wieder zwei ehemals getrennt vermietete Zimmer, mit Dusche und WC auf der Etage im Hausflur (aber da die ganze Etage meine war, waren das natürlich auch nur meine Räume). Die Nachbarn über und unter mir durchweg junge Leute; manchmal war es sehr laut, denn das Haus war extrem hellhörig... und alles war krumm und schief dort!
Meine Mutter mußte mir schiefe Gardinen nähen, damit sie in meiner Wohnküche gerade aussahen. Es war schon eine lustige Wohnung...

Eines Tages kam ein Kunde in die Buchhandlung, der mir den Atem stocken ließ: mein ehemaliger Freund, den ich 10 Jahre zuvor verlassen hatte, um einen anderen zu heiraten! Glücklicherweise erkannte er mich erst mal noch nicht. Aber mir versetzte das einen ziemlichen Schock, hatte ich ihn doch mit einem sehr schlechten Gewissen verlassen...

Als wir uns einige Zeit später an der Ladenkasse begegneten, war ich gefaßter und sprach ihn an - worauf wir uns bei mir auf ein Glas Wein verabredeten und uns endlich aussprachen. Ja, mittlerweile hat er auch eingesehen, daß wir eigentlich nie so richtig zueinander gepaßt haben, und auch er hatte sich damals Vorwürfe gemacht. Der Umstand, daß ich ihn verlassen hatte, hatte ihm jedoch letztendlich gut getan, denn dadurch war er gezwungen, sein Leben wieder aktiv in die Hand zu nehmen und etwas zu tun. Mittlerweile hatte er einen Job im sozialen Dienst gefunden - was mich riesig für ihn gefreut hat, denn das lag ihm schon immer - und hatte damit sein gutes Auskommen.

Diese Aussprache war sehr befreiend für uns beide - danach hatte ich das Gefühl, daß nun endlich diese karmische Geschichte für uns beide aufgelöst ist, und wir beide in Frieden unserer Wege gehen können.

Meinen Herzensmann - es war immer noch derselbe, der Herr vom Flugblatt - sah ich zumindest wieder 2-3 x jährlich auf irgendwelchen Veranstaltungen, und oft wurden wir von Leuten, die uns nicht näher kannten, für ein Paar gehalten.

Pfingsten 2000 besuchte ich meine Freundin, die ich damals durch das ältere Ehepaar kennengelernt hatte und die inzwischen wieder in ihre Geburtsheimat Leipzig zurückgekehrt war. Ich fuhr mit dem Zug, und auf der Reise wurde ich dreimal von jungen Leuten auf meine Uhr angesprochen, eine sog. "Thule-Uhr" mit dem Symbol der Schwarzen Sonne, einem Symbol, von dem ich mich auf Anhieb stark angezogen gefühlt hatte. Überhaupt fühle ich mich seit jeher von Sonnen-, Blitz- und Feuersymbolik stark angezogen, habe sie auch bei früheren Zeichnungen öfter verwendet. Ich besaß diese Uhr bereits über drei Jahre, hatte sie damals aus einer Zeitung bestellt, war aber noch nie darauf angesprochen worden - und nun auf einer Zugfahrt gleich dreimal! Sehr, sehr seltsam...

In Leipzig angekommen, fielen mir gleich am Bahnhof einige auffallend gekleidete Leute auf - einige in Lack und Leder, einige in schwarzem Samt und Spitzen, mit bleichen Gesichtern und auffälligen Frisuren... des Rätsels Lösung verriet mir meine Freundin darauf: es war WGT - ein Riesentreffen der "schwarzen Szene", das seit 1991 alljährlich zu Pfingsten in Leipzig stattfindet. Dazu treten an verschiedenen Orten der Stadt diverse Künstler auf, es gibt Konzerte, Autorenlesungen, Kinovorstellungen, Stände, und in der ganzen Innenstadt sind die "Schwarzkittel" präsent. Pfingsten 2000 war es sehr heiß, und einige der WGT-Besucher kühlten sich in den Brunnen der Stadt. Habe das damals sogar auf einem Foto festgehalten. Irgendwie weckten die Präsenz der "schwarzen Szene" und die ab und zu von den Veranstaltungsorten herüberwehenden Klänge eine undefinierbare Sehnsucht in mir... war es Nostalgie, oder was war es? Der Wunsch in mir, dabeizusein, wurde wach, aber mein Verstand verwarf diesen Gedanken als töricht - schließlich war ich fast 38!
Wovon ich übrigens damals noch gar nichts wußte, war, daß es innerhalb dieser Szene Kreise gibt, für die das Symbol der Schwarzen Sonne ebenfalls von Bedeutung ist.
Meine Freundin und ich machten ein paar Aufnahmen vom Völkerschlachtdenkmal, das es mir mit meiner Vorliebe für erhabene Denkmäler und monumentale Architektur sehr angetan hatte, es gibt auch zwei Fotos von mir, vor dem Erzengel Michael posierend (unpassenderweise in einem geblümten Kleid, waaah... mittlerweile gibt es bessere Aufnahmen), wir steigen das Denkmal hinauf und schauten uns die Stadt von oben an... es war eine Reise, auf der ich überraschende Eindrücke erhalten hatte, die ich noch nicht einordnen konnte.

Ein knappes Jahr später fiel mir "zufällig" ein Flyer in die Hände über einen Vortrag, der ausgerechnet in der Nähe meines Herzensmannes stattfinden sollte, und "zufällig" hatte ich an dem Wochenende frei - also nichts wie angerufen und die Übernachtung geregelt... kurz vor besagtem Wochenende hatte ich schwere Träume, ich hatte das Gefühl, daß an dem WE irgendetwas passiert, das wichtig für mich ist.
Es war ein Wochenende der Wiedersehensfreude, und der Vortrag war auch recht interessant... aber das war es nicht.
Er erzählte u. a., daß er ein Buch schreiben wollte, und fragte, ob ich ihm dabei helfen könne. Hatte ich bisher immer noch etwas gezögert, mir einen Rechner anzuschaffen, so war das der Auslöser für einen konkreten Entschluß, es zu tun.
Aus unerklärlichen Gründen kam an jenem Wochenende auch in mir der Gedanke auf, wie eine innere Stimme, die fragte "kannst du dir vorstellen, hier zu wohnen?" Und ausgerechnet seine Frau war es, die am nächsten Tag davon zu erzählen anfing, daß es in der Gegend große und günstige Wohnungen gebe... auf einmal wußte ich, wo ich nach meiner Ausbildung, die im Juni 2001 abgeschlossen sein würde, hinziehen wollte...

Fortsetzung folgt
 
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Ich war also entschlossen, nach meiner Ausbildung in die Nähe meines Herzmannes zu ziehen... die Gegend ist einsam, aber landschaftlich sehr schön, und die Energie, die dort herrscht, zog mich damals an. Mit dem Ausgehen hatte ich es ohnehin nicht so sehr, außerdem gab (und gibt es noch) es in der Gegend einmal monatlich einen grenzwissenschaftlichen Vortrag, das reichte mir... und endlich kam ich in "seine" Nähe! Zunächst hatte ich den Plan, selbst eine Versandbuchhandlung zu gründen, da ich damit ortsunabhängig gewesen wäre.
Die Suche nach einer Wohnung gestaltete sich nicht ganz einfach, denn ich wohnte ja fast 500 km entfernt von der Gegend, wo ich hinziehen wollte - dennoch brauchte es nur zwei Wochenenden, bis ich eine passende und günstige Wohnung gefunden hatte: 80 m², 3 Zimmer, Küche, Bad, mit Balkon - es waren übrigens ursprünglich zwei kleine Ferienwohnungen gewesen, die zu einer großen zusammengelegt worden sind! Seltsam, daß ich, seitdem ich wieder alleine wohnte, immer wieder solche Wohnungen bekommen habe. Für mich ein Zeichen, daß dies wohl auch noch nicht die endgültige Wohnung / mein endgültiger Wohnort sein sollte...

Der Umzug war zwar anstrengend, verlief aber reibungslos; diesmal halfen mir meine andere Freundin und deren Freund, und noch ein Freund von "ihm". Als wir morgens um halb 2 endlich angekommen waren und die Möbel ausgeladen hatten, sanken wir heilfroh auf die provisorisch hergerichteten Nachtlager, und mich überkam ein ungeheures Glücksgefühl, es war das Gefühl, endlich "angekommen" zu sein.

Nun war die neue Wohnung bedeutend größer als all meine vorigen, und ich brauchte ein paar zusätzliche Möbel. Meine große Schlafcouch, die in der vorigen Wohnung mein Bett gewesen ist, wurde nun zur Wohnzimmercouch, und ich kaufte mir ein Bett - in weiser Voraussicht 140 x 200, denn konnte ich wissen, ob ich darin immer nur allein zu liegen käme? Und just, als ich mein Bett aufgebaut hatte, klingelte das Telefon - "er" war dran! Als ob er es geahnt hätte ;-)
Am Nachmittag selbigen Tages besuchte er mich dann... es war der Beginn einer Affäre, die fast drei Jahre währen sollte.

Zeitweise besuchte er mich regelmäßig, manchmal erzählte er auch von seiner Ehe, in der er sich nicht mehr glücklich fühlte - aber zu einer Entscheidung durchringen konnte er sich nicht. Ich wollte ihn aber auch nicht drängen, und so genoß ich die Stunden, die wir miteinander verbringen durften.
Er schrieb auch tatsächlich sein Buch, und ich überarbeitete es und ließ einiges von meinen eigenen Gedanken mit einfließen... es war, als ob unsere Gedanken zusammenflössen und sich vereinigten. Ich nenne dieses Buch oft "unser gemeinsames geistiges Kind". Übrigens bin ich darin nicht offiziell als Co-Autorin aufgeführt - so wie unsere ganze Verbindung nur im Verborgenen geblüht hat...
Hin und wieder begleitete ich ihn zu Veranstaltungen und mußte innerlich schmunzeln, wenn uns wieder mal Leute für ein Paar hielten, und war gleichzeitig sehr traurig darüber, daß wir uns nicht als solches in der Öffentlichkeit sehen lassen konnten. Wie gern hätte ich ihn, z. B. nachdem er einen Vortrag gehalten hatte, in die Arme geschlossen!
Ich fand es so gemein vom Schicksal: da bin ich dem Mann meines Herzens so nahe, und darf meine Liebe nicht aller Welt zeigen! Warum nur???

"Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt", so war meine Stimmung oft in dieser Zeit, deshalb hängte ich auch damals den entsprechenden Vers von Goethe über mein Bett - wo er heute noch hängt und noch immer seine Gültigkeit für mich besitzt.

Ein Thema, was sich leider überhaupt nicht glatt für mich regelte, obwohl ich dies, weil alles andere mit meinem Umzug wie am Schnürchen geklappt hatte, eigentlich erwartet hatte, war das Jobthema. Meine Pläne, selbst eine Versandbuchhandlung zu gründen, mußte ich ad acta legen, denn Möbelkäufe, Autoreparaturen und andere Ausgaben hatten mein Erspartes, das ich eigentlich als Anfangskapital zu verwenden gedacht hatte, total aufgebraucht. Ein halbes Jahr schlug ich mich mit Gelegenheitsjobs durch, und dann fand ich eine Stelle in einer Abrechnungsfirma - erst als Datenerfasserin, später als Sachbearbeiterin. Nicht gerade mein Traumjob und ziemlich energieraubend, aber als Zwischenlösung erst mal annehmbar.

Zu der Zeit war ich auch in einem anderen esoterischen Forum unterwegs und kam dort in Kontakt mit Schreiberinnen, die sich mit inneren Reisen beschäftigten. Die Berichte dazu fand ich sehr spannend, so daß ich es auch versuchte - und manchmal klappte es. Ich erlebte teils sehr abenteuerliche und schöne, teils auch sehr heftige Geschichten; manchmal brachen alte Themen auf, die ich längst vergessen hatte, und einige Szenen stammten vielleicht auch aus früheren Leben. Oft erkannte ich Personen aus meinem jetzigen Leben wieder - auch "er" kam öfters darin vor, oder auch mein Ex. In diesen Reisen tauchte irgendwann ein schöner Unbekannter auf, meist in Rittergestalt, den ich als eine Art "Robin Hood" empfand - und von dem ich jedesmal hin und weg war. Dieses Wesen konnte ich nicht einordnen, und es verwirrte mich... ich hatte doch, so glaubte ich, die Liebe meines Lebens gefunden, warum verfiel ich dann in meinen Reisen diesem dunkelhaarigen Schönen? Mit meiner Jagd nach dem "Phantom" meiner Jugend hatte ich längst abgeschlossen, und von großen Dunkelhaarigen war ich durch meinen Ex und andere Erfahrungen auch erst mal bedient... und ich war unsterblich verliebt in einen nicht ganz so großen und nicht ganz so dunklen (aber auch sehr charismatischen) Typ und glaubte, die "großen dunklen Ritter" ein für allemal hinter mir gelassen zu haben. Wer war dieser schöne Fremde, der da in meinen inneren Bildern auftauchte - wollte er mich versuchen, auf die Probe stellen? Irgendwie war mir das nicht ganz geheuer, aber trotzdem wurde mir jedesmal, wenn er auftauchte, fast schwindlig, und ich konnte gar nicht anders als schwach zu werden...
Mir fiel aber keine Person aus meinem "richtigen" Leben ein, die Ähnlichkeit mit ihm hatte - also habe ich ihn erst mal als einen schönen Streich meiner Phantasie betrachtet... nicht alle Wesen, denen wir auf inneren Reisen begegnen, müssen eine Bedeutung haben, so sagte ich mir.

Ich begann in dieser Zeit auch, mich wieder stärker für Musik zu interessieren. Ich forschte in Foren nach, von welchen Künstlern die Stücke waren, die mich damals auf jenem Sampler so beeindruckt hatten, und fand es nach und nach heraus (es war in vielen Fällen sogar ein und derselbe, ohne das mir das aufgefallen wäre, da die Stücke sehr unterschiedlich klangen), ich versuchte, an mehr von diesen Bands heranzukommen - aber Fehlanzeige, es gelang mir nicht, etwas davon aufzutreiben. Nun denn, dachte ich, dann soll es halt nicht sein - vielleicht wäre das ja auch nur ein Rückfall in meine Vergangenheit, wenn ich mich jetzt wieder so sehr mit Musik beschäftigte.
Aber die Musik ließ mich nicht los, und wenn ich auch gerade von diesen speziellen Bands nichts weiteres bekam, so gelüstete es mich nach Klängen aus meiner Vergangenheit, und ich bestellte mir ein paar Alben, die ich früher in meiner - leider aufgelösten - Plattensammlung gehabt hatte, jetzt neu auf CD, und ich entdeckte eine Vorliebe für bombastischen, theatralischen Gothic- und Classic-Metal.

Derweil wurde das Jobthema wieder akut, denn meine Stelle war nur befristet gewesen und mein Vertrag lief aus. Ich beschloß, mich selbständig zu machen und in den Außendienst zu gehen. Dadurch war ich nur noch selten daheim anzutreffen, und irgendwie begann sich während dieser Zeit - was ich nie für möglich gehalten hätte - das Band zwischen mir und dem Mann meines Herzens kaum merklich zu lösen. Das letzte Mal, daß wir uns sahen, war beim Steuerberater... wir haben uns die Klinke in die Hand gegeben und gegrüßt "bis dann mal wieder" - es deutete nichts darauf hin, daß wir uns zwei Jahre lang nicht sehen würden!
Aber ich war auch so sehr mit meinen neuen beruflichen Aktivitäten beschäftigt, daß ich gar nicht dazu kam, ihn zu vermissen... es war nur so seltsam: war dieses Band zwischen uns doch jahrelang so stark gewesen, daß selbst 900 km Entfernung ihm nichts anhaben konnten, so löste es sich jetzt kaum merklich und völlig schmerzlos!
Vielleicht ist es auch noch wichtig zu erwähnen, daß ich in der Zwischenzeit auch den Kontakt zu meinem Vater gesucht habe, mit dem ich nicht aufgewachsen war. Ich glaube, das Vaterthema war der Hauptgrund, warum es mich immer wieder zu wesentlich älteren Männern gezogen hatte, und nun, da ich das Thema endlich angegangen war... vielleicht hatte sich das Band deshalb gelöst? Weil der Bann, der mich jahrelang an ältere Männer gebunden hatte, plötzlich gebrochen war?

Jedenfalls merkte ich irgendwann, daß ich gar nicht mehr fixiert auf diesen Mann war - ich hatte ihn auf einmal losgelassen!

Fortsetzung folgt.... (eine noch, dann bin ich durch ;) )
 
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