Ascendent nördlich des Polarkreises

Joey

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ursprünglich mal Hamburg
Hallo,

gestern lief ja ein "Disput" im Fernsehen zwischen Skeptikern und Esoterikern im Fernsehen. Dabei hat einer der Skeptiker eine sehr gute Frage an Winfried Noe gerichtet, die dieser meiner Meinung nach nicht gut beantwortet hat. Darum stelle ich sie hier auch nochmal rein:

Welchen Aszendenten hat ein nördliche des Polarkreises während einer Mittsommernacht geborener Mensch? Welche Auswirkungen hat das auf sein Hororskop und auf seine Persönlichkeit aus astrologischer Sicht?

Viele Grüße
Joey
 
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Hi Joey :)

Da gibt es hier im Forum einen Thread, den ich als "das Problem von Murmansk" bezeichne. Hier der Link: https://www.esoterikforum.at/threads/40603

Cruyr hat sich hier durch dieses Problem sehr wissenschaftlich durchgearbeitet und auf den "Aszendentensprung" aufmerksam gemacht. Die Theorie des "wahren Aszendenten" ist sehr spannend, allerdings fällt der MC dabei unter den Horizont oder die Häuser werden invers gezählt - ob meine "Plattenspielergeschichte" dabei das Gelbe vom Ei ist, weiß ich nicht, aber von der Anschauung finde ich es stimmig und sämtliche Astrologieprogramme rechnen mit "springenden" ACs. Das heißt aber auch noch lange nicht, daß das richtig ist...

Aber mache dir selbst ein Bild vom "Problem von Murmansk"!

Alles Liebe
Gerry
 
Hi,

Egal mit welchem Häusersystem, wer wohnt schon am Nordpol? Die Ureinwohner, also die Eskimos würden auch nur entsprechend wenige Häuser benötigen. Die Astrologie ist in Mesopotamien vor 6000 Jahren entstanden, dort ergeben sich auch die entsprechenden Häuser. Diese sind letztlich immer unterschiedlich groß und das ganze verzerrt sich, umso nördlicher man geht. Schon ab Düsseldorf finden sich zahlreiche Horoskope mit zwei eingeschlossenen Achsen, bez. zwei Achsen, welche jeweils zwei Hausspitzen vorweisen. Der Nordpol jedenfalls ist als solcher kein Lebensraum für den Menschen.

Liebe Grüße!

Arnold
 
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Hallo,

gestern lief ja ein "Disput" im Fernsehen zwischen Skeptikern und Esoterikern im Fernsehen. Dabei hat einer der Skeptiker eine sehr gute Frage an Winfried Noe gerichtet, die dieser meiner Meinung nach nicht gut beantwortet hat. Darum stelle ich sie hier auch nochmal rein:

Welchen Aszendenten hat ein nördliche des Polarkreises während einer Mittsommernacht geborener Mensch? Welche Auswirkungen hat das auf sein Hororskop und auf seine Persönlichkeit aus astrologischer Sicht?

Viele Grüße
Joey

In anderem thread hat cruyr sehr schön die Problematik des AC dargestellt. Da konnte ich der Versuchung widerstehen zu posten. Jetzt kann ich es nicht mehr.
Lateinisch "ascendere" heißt aufsteigen. "Descendere" heißt absteigen.

Gemeint sind in beiden Fällen die Tierkreiszeichen, also die Ekliptik.

In unseren Breiten kann man die Begriffe "östlich" und "aufsteigen" vermischen.

Jenseits des nördlichen oder südlichen Polarkreises geht das nicht mehr.

Wenn man einen Raum voller Astrologinnen mal so richtig ins Streiten bringen will, so werfe man die Häuserproblematik auf.

Tatsache ist: jenseits der Polarkreise funktionieren nur die äqualen Systeme.
Da hat schon Vehlow sich die Finger wundgeschrieben. Z.B. hier: http://www.sternwelten.at/download/vehlow_kalender_1935_das_horoskop_der_marie_a_peary.pdf

Die Hamburger Schule arbeitet mit äqualen Häusern.
Eine einfache Überlegung scheint mir stichhaltig: Wir haben 12 Lebensgebiete analog zu den 12 Häusern - wie soll es gehen, daß manche Lebensgebiete bis zur Groteske verzerrt werden?
Beispiel: 21.6.2006 00.00 Salechard (Rußland) 66e40 66n33 ergibt mit Placidus grotesk verzerrte Häuser = Lebensgebiete. Das gilt gleichfalls für alle inäqualen Haussysteme.
Der Fall ist häufiger als man denkt. Der eiserne Vorhang ist gefallen. Russen reisen frei herum. Ich selber wurde von einer Russin mit diesem Problem telefonisch konfrontiert. Ein Blick auf die Karte zeigt: haufenweise leben Menschen nördlich des nördlichen Polarkreises.
Ein anderes Astrologieprogramm - mit ihm arbeiten die Hälfte der ernsthaften angloamerikanischen Astrologinnen - weigerte sich mit Placidus zu arbeiten und ersetzte von selbst durch equal houses.
Achja: AC ist 18 Grad 47 Min Schütze, sagt das eine Programm. Das andere verkündet: 18 Grad 46 Min 29 Sek Schütze.

Nebenbei bemerkt ist die groteske Verzerrung nicht gegeben bei einem für 12.00 errichteten Horoskop. Die Zeit wurde stets auf die lokal geltende Zeit umgerechnet.

Daß Noé nicht antworten konnte wundert mich kein bißchen, aber,immerhin, geschäftlich scheint er ja was zu können.

Amüsant oder traurig - je nach persönlichem Zynismusgrad - ist, dass er allen Ernstes einen Fernkurs über Astrologie herausgibt für schweres Geld. Einen Bruchteil dieser Kohle in taugliche Literatur investiert würde 20fach bessere astrologische Ergebnisse liefern. Aber: Mundus vult decipi, ergo decipiatur! (Die Welt will betrogen sein, also werde sie betrogen!)

Ews gibt viel zu forschen in der A. Wie kann es sein daß Hora-Astrologie mit Placidus/Koch/Regiomontanus funzt und eben diese Haussysteme weit oben im Norden nicht anwendbar sind? Man also hier für Hora-Astrologie auch mit äqualen Häusern arbeiten muss? Warum dann nicht immer äquale? Hier ist ein Systembruch für den - wie ich - der auch mit Placidus/Koch/Regiomontanus arbeitet. Es wäre wünschenswert da mal ernsthaft zu forschen.

Onkel Döbis Rhythmenlehre ist hier mit diesem Horoskop (siehe oben Mitternacht) evident am Ende. Er bleibt die Antwort schuldig. "Gibt es nicht, noch nie gehabt " ist albern...Russen reisen frei herum.

Damals behalf ich mir indem ich Vehlows Häusersystem anwendete, war lästig, weil ich anderes Programm anwerfen musste. Statt meines damals heißgeliebten Hermes - schade daß es eingestellt wurde - nahm ich astroplus, da war ja gerade die Möglichkeit halbwegs mit Vehlowhäusern - die der antiken Manier nun einmal eben entsprechen - arbeiten zu können - die Mundanhäuser zeigt es unbefriedigend - kaufentscheidend für mich.

Wie Cruyr im anderen thread hervorragend herausgearbeitet hat: man trenne zwischen den Begriffen "Östlich" und "aufsteigender Grad der Ekliptik".

Die Alten waren nicht dumm. Ganz im Gegenteil zur Neuzeit. Die Alten gaben dem Kind den Namen "Aszendere" = aufsteigen. Wobei das Lateinische ja auch nur eine Übersetzung aus älteren Sprachen ist.

lG
UranusApollon
 
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