Kaum eine Zahl wird vom Aberglauben so verteufelt wie die Zahl 13. "Die Zahl bringt Unglück", am 13. eines jeden Monats warten ängstliche Gemüter grundsätzlich auf irgendein Unheil (Freitag, der 13.) oder in vielen Hotels gibt es kein Zimmer mit der Nr. 13 und so weiter. Dieses negative Bild der Zahl 13 kann man vielleicht auf die christliche Leidensgeschichte zurückführen. Jesus ist beim Abendmahl in der Runde seiner 12 Jünger als der Dreizehnte. Er wird verraten und muss sterben. Die nordische Mythologie und die altägyptische Osiris-Legende wissen beispielsweise ähnliches über die 13 zu berichten. Es wird oft ein Zusammenhang zwischen der Zahl 13 und dem Tod hergestellt. Die 13 übersteigt die Ordnung der 12 und greift ein. Sie steht für den Neubeginn, das Andere – welches die allumfassende Harmonie (12) schon erfahren hat. Die 12 ist die konkrete Basis des Erdhaften, d.h. sie ist die die Schöpfung beherrschende Zahl und vertritt die vollkommene und harmonische Ordnung. Was ihr aber noch fehlt, ist die Bewusstheit über diese Harmonie und Ordnung. Bewusstheit ist aber notwendig, wenn sich das Individium, seiner Anlage entsprechend, bewusst in diese bestehende Ordnung eingliedern will. Das Notwendige und Fehlende wird durch die 13 hinzugefügt. Die 13 verursacht ersteinmal Unruhe und damit Bewegung und Entwicklung. Am Ende ergibt sich aber eine neue Harmonie. In dieser neuen, wiedererstellten Harmonie ist schließlich die Bewusstheit hinzugetreten.
Die 13 ist grenzüberschreitend und verfällt nicht der Gefahr eines Fundamentalismus. Die 13 ist der Weg der 1 zur 3, der Weg von der Einheit zur Funktion. Das bedeutet vorwiegend einen Bewusstseinswechsel. Dreidimensionaler Ausdruck der Dreizehn ist der Ikosaeder: Hier zeigt sich die zentrale, bewusstseinsbildende, d.h. überschauende Rolle der 13. Sie hält die Vierheiten zusammen und ist insofern ein Fünftes. Der Ikosaeder besteht aus 20 Dreiecken.