1995

LoneWolf

Sehr aktives Mitglied
Registriert
16. Februar 2006
Beiträge
10.923
Ort
Wien
1995 - der Schatten schlägt wieder zu
Persönliche Story vom erwachen des Gewissens und Resten katholischer Erziehung, vom Ehebrechen und Selbstgeiselung, vom wahnsinnig gewordenen Ego und vom Ausbruch aus dem köpfischen Erleuchtungstraum. Und natürlich vom Schatten, der wie immer gut gearbeitet hat. (29 Vierzeiler)



Hatte mich vergangen
gegen Mensch und gegen das Recht
suchte seit Jahren Vergebung
im schweren Selbstgefecht

Die Hölle lag hinten
ich blickte nach vorn
dachte streng Gott-isch
erdrückte den Zorn

Kalt war das Wasser
hart war das Bett
kurz war der Lichtblitz
als Lohn für das Gfret

Auf dem Wege der Heilung
verlor ich die Peilung
Sah überall Licht
Doch war es das nicht

Ich übte Asanas
und atmete tief
doch trotz all der Technik
mein Herz das hing schief

Ich suchte Erleuchtung
bei Kerzenbeleuchtung
Was fehlte war Liebe
Im Grund keimten Triebe

Hinter mir lag ein dunkles
ein höllisches Tal
ich summte das OM
vorbei war die Qual

Doch im Grunde der Wurzel
der Stecker mich quälte
wand mich vor Schmerzen
weil ich ihn verschmähte

Mein Weib war recht milde
und gütig im Herz
doch wollt sie nicht poppen
es klingt wie ein Scherz

Sie stand im Geiste
der Lieb über mir
Gegen ihr Menschsein
war mein Wesen ein Tier

So war ich recht einsam
mit der Sexenergie
ich musste es lösen
doch wusst ich nicht wie

Kurt war mein Freund
sein Herz war sehr liebend
seiner Hände Geschick
zauberte jeglichen Trick

Nein, nicht was man denke
war Künstler im Handwerk mochte die Fraun
doch leider vergaß er
nach seiner zu schaun

Ich übte Asanas
und atmete ein
Ich wollte das Chi
doch ich war ein Schwein

Sein Weib war die Hilde
Ihr Körper war prall
Ich konnt mich nicht halten
Die Folgen fatal

Kurt war oft fort,
unterwegs und im Freien
und sein Weib rief mich hin
Energien zu befreien.

Peng! hats gemacht,
nachdem aus dem Rausch
der trügrischen Lieb
ich erwacht.

"Du sollt nicht des Kurtis
Weiblein begehren"
war da die Stimm
im Kopferl zu hören.

"Du sollst auch die Eh
wenn geht nicht zerbrechen,
sonst könnt sich das fürchterlich
in deinem Innersten rächen".

Zu spät kam der Rat,
es war schon geschehn,
sah die beiden von hinten
zum Standesamt gehn

Um ihr Bündnis zu lösen.
Nun war ich des Bösen.
Es war wie ein Fluch
mit Schwefelgeruch.

Ich blickte umher,
doch niemand war da,
die Stimm war in mir,
das war mir klar.

Ich selbst war der Herr,
der mir jetzt befahl,
hinab in den Keller,
von vorn noch einmal.

Es war das Gewissen,
getötet vor Jahren
wars nun erwacht
und zog mich an Haaren

Ich selbst war das Tier
das am Grund mich empfangen
zum wiederholten mal
mit glühenden Zangen

Es war das Gewissen,
der schlafende Hund
Der hat mich getrieben
hinab auf den Grund

Als ich dann hörte
der Kurt wär gestorben
das hat mir auch
die Freud recht verdorben

Ich übte Asanas
und atmete tief
doch trotz all der Technik
Mein Herz das hing schief

Und die Moral von der Geschicht
Ohne Liebe funzt auch die Technik nicht
Drum pfeif ich jetzt auf Asa nas
und eß lieber Eis mit Ana nas

Remember BBIM 1995/ Namen frei erfunden - Let it flow

 
Werbung:
Gewissen, das Wissen
ums eigene Tun
der Selbstwert ist mein Wert
hat damit zu tun

Gehn sie gemeinsam
so bin ich im Frieden
sind sie recht streitsam
muss ich mich bekriegen

So wars oft dass ich erwachte
aus traumvoller Nacht
und sah, oh mein Gott,
was hab ich gemacht?
Das Werk war so gräßlich
ich abgrundtief häßlich
in jeder Hand einen Hammer,
schlug es zu Brei
ohne Wehmut und Jammer
ein wenig Zorn im Kriegsgeschrei

Erst spät aber doch
sprach die Lieb bei mir vor
"warum bist du streng
mit dir selber, mein Tor?"

"Dieses Werk ist ein Dreck!", schrie ich zurück
"sieh es dir an, ich werd gleich verrückt,
lauter Würmer und giftge Kröten
komm liebe Lieb, hilf mir beim Töten!"

"Ja du hast", spricht die Liebe
"dein Werk ohne mich gebaut
hast stets nur dir selbst
und niemals mir getraut"

"Ach liebe Lieb, wie könnt ich dir je blind vertraun
bist ja sehr weich und voll der Freuden
doch ich könnt mich am End ganz verschaun
und nach dem Erwachen alles zerhaun
Lass mich nur Ruhn an deinem Busen
Ich bin ja ganz irre, fast wie von Sinnen
nach einer Stunde Entspannungsschmusen
will mit dem Werk vonVorn ich beginnen"

So lernt ich vergeben
mir selbst und der Welt
bin gern am Leben
bloß fehlt mir das Geld

Gewissen, das Wissen
ums eigene Tun
der Selbstwert ist mein Wert
und auch Liebe hat damit zu tun

Gehn sie zu dritt
so bin ich beglückt
sind sie recht streitsam
bin ich verrückt
 
Werbung:
Beschloss ein Mensch in jungen Jahren
trotz zarter Gestalt und blonden Haaren
sein Herz zu verschließen und zu versiegeln
gegen Innen und Außen Ganz fest zu verriegeln

Die Werke des Grusels mussten geschehen
man konnt es am Leid rundherum sehn
Er pflegte gar eitel sein hübsches Gesicht
doch sein Treiben, das sah er nicht
Der Mensch war ja blind, war ja verschlossen
da er die Lieb in Stein eingegossen

Der Mensch vergaß im Laufe der Jahre
dass er selbst sich verschlossen
und wurd ganz verdrossen
Er irrte umher und schrie wie ein Tier
schlug sich mit Brüdern, fluchte auf God
Das Wesen erschien, als wär es marod

Die zarten die flohen, die starken, die blieben
und meinten das Tier im Mensch zu besiegen
Sie wollten ihn retten, begannen zu beten
und wurden am Ende vom Tiermensch getreten
nur die stärksten die blieben
wußten den Mensch im Tier noch zu lieben

Öffne dein Herz, leb nicht nach Innen
sonst wirst noch irre und ganz von Sinnen
Häng nicht im Kopf, geh aus dir raus, schau von dir weg
sonst stürzt immer tiefer du in den Dreck
Doch der Mensch wußt nicht, wovon da die Red war
Mit diesem Herz aus erkalteter Lava, schwarz und starr

Man rief ihn nach Draußen, in den Tag und an das Licht
Doch die, die so riefen, die wußten ja nicht
Warum das Kranke im Menschen sein Inneres war
So wurden sie gefressen, die Retter. Mit Haut und mit Haar. (Schmatz)

Nur der wahnsinniggewordne Geist vom Himmelskrieger
kann diesen Stein da noch durchdringen
mit der Liebe liebend sich vermengen
und so den Stein von Innen sprengen

Doch was wär aus ihm geworden,
wär ihm von Außen nicht viel Lieb zuteil gekommen
Er wäre wohl in sich selbst total versunken und verkommen
Doch so zeigt er sich, noch des Bellens mächtig,
ein wenig noch des Irrsinns trächtig.

Die Moral von dera Gschicht: Rette nicht, was du nicht kennst
könnt sein, dass du dich auch verrennst
Und wenn einer manchmal grimmig schaut
denk nicht, dass er dich gleich verhaut
Viellecht ist er nur leicht im Krieg und nicht im Jammern
wegen dem Mist in dunklen Kammern
auf dem eignen Seelengrund
da wo er bellt, der Höllenhund (Wuff Wuff)

Miau :clown:
 
Zurück
Oben