vor-antike astrologie

gerald

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vielleicht sollte man mit diesem blick in unsere prähistorie auch sagen: die steinzeitliche astrologie.

sie hatten keine ephemeriden oder sonstige hilfsmittel wie wir heute, hatten aber im wysiwyg-verfahren das "be-ob-acht-bare himmels-geschehen...

in "ihr eigenes" koordinatensystem von "horizontaler breite" und "azimutaler höhe" - also in x und y gezeichnet und, einen kreis darum gemalt usw... ihr dieses besser wisst wie ich.

unsere "steinzeitlichen" vorfahren hatten genau damit das erste koordinatensystem geschaffen (woraus sich im laufe der jahrtausende alle anderen bis zu r mal cosinus phi oder der heute noch verwendeten analog-uhr entwickelten).


genau dies ist mir mal durch zufall selbst passiert, eilgang in sachen evolution unserer abstraktionsfähigkeit (und könnte für euch hier ein geschenk sein, wenn ihr wollt), die kleine geschichte dazu:




ich war nautiker auf einer urlauber-yacht. und deshalb "zuständig" für astronavigation. einer der gäste wollte ein horoskop für seine freundin von mir (sie hatte geburtstag an dem tag). aber ich hatte keine ahnung von astrologie (ehrlich gesagt, ich könnte es auch heute noch kaum deuten, vielleicht ein wenig strukturell im radix...).

aber mit seinen anweisungen hab ich eins (mein erstes) berechnet - zu seiner vollen zufriedenheit. eine riesengaudi, die bald alle gäste erfasste. auch eine australierin(!!!) bekam ein horoskop.


ihr fachleute würdet sofort aufhorchen. ich damals nicht, weil ich von dem (angeblichen) problem erst jahre später erfuhr:


die ekliptik ist eine "scheibe" auf die wir (egal wo auf der erde) immer perpektivisch schauen (sie also zur ellipse wird).

nautisch sind dadurch alle planeten eindeutig bestimmt aber "ein dummer" wie ich malte die wahre position am himmel in das wahre korordinatensystem des "orientierungs-suchenden" menschen (hier seines ortes zu seiner zeit). mathematisch ist das banal, weil nur eine transformation vom einen ins andere system.

ich wusste nicht, dass es die astrologen anders machen: der kreis in einem modernen horoskope ist die ekliptik selbst (so als würde mich die stellare gesellschaft mehr interessieren - als meine perpektive darauf oder darunter). die aspekte sind deshalb globale (die der gesellschaft???) und keine, wie sie unter perpektiven dann individuell entstehen (keinem seine eigenen aspekte???).

zwischen den breiten durchschreiten wir diese ekliptik (je nach jahreszeit +/-23°) und schauen praktisch von hinten darauf (soweit jemand die hintergründe des problems interessiert).

indes für den "be ob achter" im grunde egal ist, warum die sterne wo stehen, er muss sie nur finden können, aus seiner perspektive, standortrelativ - und nicht abstrakt irgendwo auf der ekliptik stehend (dann absolute wären???).


lange rede kurzer sinn. gebt mir ein beispiel auf verschiedenen breiten oder löchert mich, bis und dass ich ein upload schaffe.

es ist ein excel-file, kann von jedem modifiziert werden - hatten ursprünglich mit der software (neben nautischer orientierung auch) fernrohre gesteuert (und manche webcams), also wirklich wahre positionen unter allen perpektiven gefunden, sekundengenau.


postscriptum: ihr habt ein tolles forum hier, was ein lob an die menschen hier ist - und ich danke dem zu-fallenden, das mich hier her führte - und bitte um geduld, wenn ich nicht sofort antworte, bin im sommer sicher selten hier - lgg
 
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Hallo Gerald,

bin nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe?

Du meinst also, dass ein Horoskop, wie wir es kennen, sozusagen anhand "falscher" Vorraussetzungen gestellt wird?

Es aber eine andere Methode gibt, halt die, die auch unsere "steinzeitlichen Vorfahren" angewandt haben?

Wenn ich das jetzt so richtig verstanden habe, ist mir aber eines noch unklar.

Woher konnte der Mann, dem du das Horoskop seiner Freundin erstellt hast, wissen, dass es toll war?
Du sagst ja, eine Deutung hast du nicht vorgenommen.
Also nach welchen Kriterien konnte er es einschätzen?

Muss ich mir so ein Horoskop von dir dann so vorstellen,
dass deine Horoskopzeichnung eine ganz andere wäre,
und wenn ja, was wäre genau der Unterschied?

Sorry, falls ich mich in deinen Augen nun ein bischen blöd anstelle, :)
aber ich möchte wirklich verstehen, was du meinst.

lieben Gruß
Birgit
 
du stellt dich keineswegs blöder an als ich damals, der wirklich keine ahnung hatte.

er hat mir das erklärt und ich habs nur berechnen müssen:

er meinte als erstes, dass es eine aufgehende seite (ac) und einen zenit gäbe (und entsprechende punkte gegenüber usw), was sehr plausibel klang, denn eigentlich schon meine arbeit war (die gestirne am horizont zu bestimmen, damit der steuermann eine orientierung hatte). wir seeleute kennen den mc als höhe schießen (für die längenbestimmung) und alles erschien irgendwann logisch, so auch...


diese zwölferteilung (seines eigenen systemes, aus dem historisch später die uhr wurde, heute leider eine 24-er teilung ist),
1. wer da über den himmels-horizont klettert (erste stunde nach dem "moment")
2. was er festhält (zweite stunde)
3. und wie es kann (dritte stunde)
usw (was astrologen häuser nennen / ich habe dies erst später verstanden).

es ging ja nur darum, dass eine nautische orientierung (die ich durchaus berechnen konnte) dann menschen-historisch später zu einer metaphorischen wurde (die die ganze gruppe damals selbst deutete / ich nur staunte).


wenn du willst, gib deine daten und ich mach dir so ein horo-skope (= stunde-zeigen) - lgg
 
Du meinst also, dass ein Horoskop, wie wir es kennen, sozusagen anhand "falscher" Vorraussetzungen gestellt wird?

ob die voraussetzungen falsch sind, weiß ich natürlich nicht.

nach meiner einschätzung ist das aktuell "astrologische" vorgehen ein ekliptikales und kann eigentlich nur gesellschaftliche konstellationen widergeben, was schon eine deutung ist, vor der ich mich eigentlich hüten wollte.

die perpektivische zeigt den (individuellen) standort unter der ekliptik - aber du solltes es an deinem eigenen horoskope vergleichen. im minutentakt ändern sich die aspekte, also haben da selbst zwillinge abweichende aspektierungen
 
ob die voraussetzungen falsch sind, weiß ich natürlich nicht.

nach meiner einschätzung ist das aktuell "astrologische" vorgehen ein ekliptikales und kann eigentlich nur gesellschaftliche konstellationen widergeben, was schon eine deutung ist, vor der ich mich eigentlich hüten wollte.

die perpektivische zeigt den (individuellen) standort unter der ekliptik - aber du solltes es an deinem eigenen horoskope vergleichen. im minutentakt ändern sich die aspekte, also haben da selbst zwillinge abweichende aspektierungen

Hallo Gerald,

dann bin ich doch einfach mal so frei und nehme dein Angebot gern an.

Meine Daten: 13.07.1961 um 16:41 Uhr Berlin (Friedrichshain)

Bin jetzt echt neugierig geworden. :)

lieben Gruß
Birgit
 
Hi Gerald,

ein Horoskop ist nichts anderes als ein zweidimensionales astronomisches Abbild.
Kannst für heute abend, klare Sicht vorausgesetzt, bei astro.com einen akt. Ausdruck machen, in´s Freie gehen, in Richtung Süden schauen und dann wirst du anhand des Horoskops die sichtbaren Planeten finden.

Die Wiege der Astronomie (Astrologie) liegt in Irland lange vor Babylon. Die "goldenen Hüte" sind Berechnungshilfen für den Mondknoten um Sonnen und Mondfinsternisse zu berechnen. Das war lange vor den Südländern (Griechen u. Römer)!
Nee, die waren alles andere als dumm! Die schauten halt öfters in den Himmel als heute. Mit der Vorhersage war es wegen der Rückläufigkeit der Planeten zu kritisch. Das hat sich gelegt mit Kupernikus bis Kepler.

Nartürlich geht das auch mit der Astronautik.

D.
 
au weia, habe fast zuviel versprochen, weil keine ausgaberoutine, musste screenshot machen

aber erstmal deine eingaben prüfen (vor weiteren uploads):

stimmt alles
und vor allem "einfache mez" = keine smmerzeit ??? oder hatten wir die damals

ist nicht so komfortabel, wie in professionellen astroprogrammen
 

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Hallo Gerald,

die Daten sind korrekt und lt. Wikipedia gab es 1961 in Deutschland keine Sommerzeit.

Also alles roger. :)

lieben Gruß
Birgit
 
stopp mich, wenn die daten nicht stimmen

hier das skope
 

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