Das Geburtshoroskop als Skript

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astrologe

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© Detlef Ouart, psychologischer Astrologe


Das Geburtshoroskop als Skript
(psychologische Astrologie)

Das Geburtshoroskop zeigt die psychische Struktur des Horoskopeigners. Es handelt sich bei den verschiedenen Planeten und Lichtern um einzelne Persönlichkeitsanteile (Strukturelemente). Diese Anteile werden im Leben ausgedrückt und verwirklicht. Je nach Anordnung im Geburtshoroskop werden Schwerpunkte im Leben gesetzt. Man erkennt, welche Lebensgebiete bevorzugt werden und welche Bereiche eine untergeordnete Rolle spielen. Außerdem erkennt man an der Anordnung der Planeten zueinander (bei den Aspekten) besondere Möglichkeiten aber auch Konflikte.

So wie sich diese Struktur im Horoskop darstellt, so sieht der Horoskopeigner seine Welt. Man setzt quasi eine subjektive Brille auf und bewertet sein Leben und Erleben entsprechend. Deshalb ist die Wahrnehmung eines gleichen Sachverhalts bei mehreren Personen oftmals sehr verschieden. So nimmt man bestimmte Fakten bevorzugt wahr, ignoriert Abweichungen und interpretiert Tatsachen entsprechend seines Horoskops.

Gleichzeitig sucht man die Rahmenbedingungen in seiner Umwelt auf, in denen man seine Struktur entsprechend des Horoskops am besten verwirklichen kann. Es gibt (soziologisch betrachtet) verschiedene Gesellschaftsschichten, Milieus, Gruppen, Szenen usw. in denen Menschen sich mit ähnlichen Lebensskripten interagieren. Gruppen sind z. B. Sportler, Intellektuelle, Unternehmer, Angestellte, Künstler, Gläubige einer bestimmten Weltanschauung usw. Eine Welt, die dem Skript nicht entspricht, wird nicht aufgesucht.

Überdies versucht man sein Umfeld im Sinne seiner Struktur zu gestalten. Man möchte die einzelnen Strukturelemente im Leben verwirklichen. Selbst wenn das Geburtshoroskop Konflikte (durch Spannungsaspekte) anzeigt, wird man diese verwirklichen. Deshalb gerät man oft in ähnliche Situationen, wenn auch die beteiligten Personen verschieden sein können. Mit der Zeit versucht man anders mit diesen Themen umzugehen. Spannungsaspekte sind daher nicht negativ zu bewerten, denn sie geben Motivation für Entwicklung und Reifung der Persönlichkeit.

Dieses Skript kommt mit der Geburt des Horoskopeigners gleichsam zur Welt. Das familiäre Umfeld passt perfekt zur Struktur. Gleichzeitig nimmt man sein Umfeld entsprechend seiner Struktur wahr. Verschiedene Kinder nehmen ihre Eltern unterschiedlich wahr und die Eltern agieren und reagieren unterschiedlich auf ihre Kinder.

Die Eltern sind die ersten Umweltfaktoren, die mit der psychischen Struktur des Kindes in Interaktion treten. Bei diesen Interaktionen entstehen Gefühle, die das weitere Leben des Horoskopeigners prägen. Dabei entwickelt sich eine emotionale Grundeinstellung heraus. Im weiteren Leben wiederholt man derartige Gefühle immer wieder und diese Gefühle bestätigen wiederum die eingenommene Grundhaltung.

Als Erwachsener sucht man ähnliche Rahmenbedingungen auf, wie die die sich in der Ursprungsfamilie darstellten. Diese werden im Beruf, in der eigenen Familie, der Partnerschaft, bei Freundschaften u.a. verwirklicht. Außerdem bewertet man diese Rahmenbedingungen entsprechend der herausgebildeten Grundeinstellung. Wird diese Grundeinstellung kaum verändert, wiederholt sich das Leben und Erleben des Horoskopeigners in verschiedenen Intervallen - meistens unbemerkt.

So kann ein Vorgesetzter im Beruf die Rolle des Vaters bzw. der Mutter übernehmen; ein Kollege oder eine Kollegin im Beruf die Rolle des Bruders oder der Schwester oder der Tante oder eines Onkels; ein Partner die Rolle des Vaters oder die Rolle der Mutter, ein Freund die Rolle des Bruders usw. Wie diese Rollen genau besetzt sind, kann von Zeit zu Zeit verschieden sein. Entscheidend sind immer die Gefühle, die bei der Interaktion entstehen! Meistens bestätigen diese die in der Kindheit entwickelte Grundeinstellung!

Möchte man sein Skript analysieren, so gilt es zuallererst die in der Kindheit herausgebildete emotionale Grundhaltung und die damit verbundenen Gefühle zu überprüfen. Gibt es Gefühle, die wiederholt werden und wodurch man entsprechend "automatisch" denkt und handelt? Denkt und handelt man in bestimmten Situationen entgegen seinen eigenen Interessen? Denkt und handelt man manchmal sogar irrational? Wiederholen sich dadurch bestimmte (negative) Ereignisse? Erhält man immer wieder ähnliche Resultate?

Das Geburtshoroskop gibt dazu wertvolle Hinweise, denn Personen und Abläufe sind dort symbolisch dargestellt. Man kann diese Symbolik deschiffrieren und erhält dadurch die zugrunde liegende Struktur. Dadurch wird dem Horoskopeigner sein Leben und Erleben bewusster, kann man den Sinn hinter den Dingen erkennen. Zudem findet man seinen Platz im großen Ganzen. Man ist nicht zufällig mit einem bestimmten Horoskop auf die Welt gekommen. Man macht in seinem Leben Erfahrungen, wodurch man seelisch und geistig reift.



Skriptanalyse

Um das Skript zu begreifen, gilt es die einzelnen Strukturelemente (von Mars bis Neptun) zu analysieren. Dabei wird die eigene Lebensgeschichte mit dem Horoskop in Verbindung gebracht. Bestimmte Personen, Ereignisse und Erfahrungen in der Kindheit werden mit bestimmten astrologischen Konstellationen im Geburtshoroskop verknüpft. Dann kann man ermitteln, wie man im späteren Leben die gleichen Konstellationen auslebt(e). Durch das Erkennen von Wiederholungen und Ähnlichkeiten wird das Skript deutlich.

Mit diesen Erkenntnissen kann man dem Skript (einem Theaterstück gleich) einen Titel geben. Dieser Titel beschreibt kurz und prägnant das Lebensthema des Horoskopeigners.
Außerdem gliedert sich ein Theaterstück in mehrere Akte - so ist es auch beim Skript. Es wird ermittelt, wie sich die einzelnen Teile des Skripts (Akte) darstellen. Jeder einzelne Akt hat eine bestimmte zeitlich begrenzte Handlungsabfolge. Jeder Teil und bekommt einen Titel. Dieser Titel beschreibt kurz und prägnant das Thema des Aktes. Diese verschiedenen Teile bauen aufeinander auf und bilden das Grundgerüst des Theaterstücks bzw. des Skripts.

Der letzte Teil des Skripts ist abgeschlossen, wenn das Ziel (Ergebnis) des Theaterstücks erreicht ist. Dieses Ergebnis ist mit einer bestimmten Gefühlslage verknüpft. Es ist wichtig dieses Gefühl zu erkennen und zu benennen, um es aus dem Unbewussten zu holen. Mit dieser Gefühlslage entstehen Gedanken, die sich ebenfalls automatisch wiederholen. Auch die Abfolge dieser Gedanken ist einem zumeist nicht bewusst. So wird klar wie man unbewusst agiert, um das entsprechende Ergebnis zu erzielen. Letztlich wird man immer versuchen, seine emotionale Grundhaltung zu bestätigen.

Folgende Elemente sind also zur Skriptanalyse wichtig:

1. Ereignisse und Personen aus der Kindheit werden mit astrologischen Aspekten verknüpft.
2. Ähnliche spätere Ereignisse und Personen werden auf Gemeinsamkeiten überprüft.
3. Das Skript wird ermittelt und bekommt einen Titel.
4. Das Skript gliedert sich in mehrere Teile (Akte) und jeder Teil bekommt einen Titel.
5. Das Ziel (Ergebnis) des Skripts wird ermittelt.
6. Die Gefühlslagen werden ermittelt.
7. Die Gedanken werden ermittelt.
8. Die emotionale Grundeinstellung wird deutlich.

Durch diese Analyse werden unbewusste Automatismen bei Gefühlen und Gedanken (und damit bei Handlungen) offengelegt. Was aus dem Unbewussten ins Bewusstsein kommt, geschieht nicht mehr automatisch.

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Viele Grüße
Astrologe
 
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Hallo Astrologe,

ich finde deinen Text gut, umfassend und erklärend. Auch, dass du klar herausarbeitest worum des dir bei der astrologischen Analyse geht, nämlich um die Bewusstwerdung innerer Muster, kommt gut rüber.
Den Text müsste eigentlich auch jemand ohne astrologische Vorkenntnisse verstehen.

lg
Gabi
 
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