Erfahrungsaustausch

felsidbrandung

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6. Oktober 2009
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Wien
Liebe Leute!

Am Morgen setze ich mich seit fünf Monaten jeden Tag hin und versuche meinem Atem zu folgen. Zunächst musste ich lernen eine halbe Stunde gerade zu sitzen. Meine Füße schliefen ein, da und dort begann es zu jucken und zu kitzeln. Dann stellte sich die Frage soll ich den Speichel schlucken oder muss ich mit dem See im Mund durchstehen. Viele kleine Hürden gab es zu überwinden. Die Gedanken waren noch kein großes Thema. Erst nach und nach gewöhnte ich mich körperlich an die tägliche Übung. Ich konnte mich immer besser auf meinem Atem konzentrieren und ich hatte das Gefühl, dass ich schnell vorwärts komme. Ich lernte meine Gedanken zu beobachten und bemühe mich sie nicht zu bewerten. Seit ich meditiere habe ich so viel über mich lernen können. Ich erkannte Muster und muss manchmal über mich lachen wie einfach ich funktioniere.
Doch nun habe ich den Eindruck ich komme nicht mehr weiter. Jeden Tag versuche ich meine Begeisterung zu stärken. Immer häufiger verfalle ich meinen Tagträumen und merke es oft erst einige Atemzüge später was geschieht.

Nun trage ich noch genügend Zuversicht und Geduld in mir, um weiter zu machen. Ich glaube auch, dass es noch einige Zeit bedarf, um weiter zu kommen. Trotzdem hat sich in mir das Bedürfnis entwickelt mich auszutauschen. Deshalb habe ich mich in dem Forum angemeldet, um zu erfahren wie es euch am Anfang ergangen ist.
 
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Hi felsidbrandung

Vielleicht blockierst Du Dich selbst. In der Meditation braucht es eine sehr feine Ausgewogenheit zwischen Anstrengung und Lockerheit. Das fängt ja schon bei der Sitzposition an.


Immer häufiger verfalle ich meinen Tagträumen und merke es oft erst einige Atemzüge später was geschieht.

Es ist super, dass Du den Verlust an Achtsamkeit so schnell bemerkst.

Geh mal zurück an den Anfang. Untersuche Deine Sitzposition und Deine Körperhaltung. Dazu noch Deine Geisteshaltung, die ich oben bereits beschrieben habe. Tu nichts wollen, sondern nimm was Du bekommst.

Dein Geist versucht, sich gegen Deine Machtübernahme zu wehren. Hier gilt es für Dich, recht Trickreich zu agieren. Wenn er sich nicht beruhigen will und Dich immer wieder auf Abwege führt, dann stell Dir mal vor, wie Du als Leiche aussiehst, wenn Du schon einige Tage ..... Mit solchen Strategien kann man seinen Geist in die Schranken weisen. Bitte gehe hierbei behutsam vor, es ist halt immer eine Frage der geschicktesten Dosis.
 
Am Morgen setze ich mich seit fünf Monaten jeden Tag hin und versuche meinem Atem zu folgen. Zunächst musste ich lernen eine halbe Stunde gerade zu sitzen. Meine Füße schliefen ein, da und dort begann es zu jucken und zu kitzeln. Dann stellte sich die Frage soll ich den Speichel schlucken oder muss ich mit dem See im Mund durchstehen. Viele kleine Hürden gab es zu überwinden. Die Gedanken waren noch kein großes Thema. Erst nach und nach gewöhnte ich mich körperlich an die tägliche Übung. .

puh, das klingt nach viel Arbeit.....aber willkommen im Forum,ich denke Du wirst sicher hier twas finden was Dir hilft....:)
 
Hallo felsidbrandung,

du hast schon mal einen super Start hingelegt.

Die Erfahrungen, die du machst, sind ganz natürlich. Eine Technik wie die, dem Atem zu folgen, reizt sich mit der Zeit aus.
D.h. nicht, dass du sie in die Rumpelkammer verbannen solltest. Man kann an einer Technik immer feilen und sie noch vervollkommnen, verschiedene Variationen anwenden. Hast du schon probiert das Ein- und Ausatmen mit Mantren zu verbinden?

Die Technik des Atembeobachtens ist so wichtig, dass ein Normalsterblicher sie wohl seine ganze Meditationskarriere hindurch benutzen wird.

Aber diese Technik ist halt nur eine Basistechnik, auf der man gut andere Techniken aufbauen kann.

Da gibt es jetzt wieder eine große, für den Anfänger sicher verwirrende Auswahl yogischer Techniken.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir das empfehlen, was Yogananda für westliche Sucher zusammengestellt hat. Der (und seie Vorrunner) hat das Wesentliche aus der Vielzahl der Techniken herausgefiltert. Damit kann man wirklich sehr weit kommen.

Nach der Technik des Atembeobachtens, die dort Hong Sau Technik heißt, erlernst du da nach sechs/sieben Monaten die Technik der Om-Meditation (man lauscht dem kosmischen Klang Om) und danach noch vier Techniken der Kriya-Einweihung.
Die erste Kriya-Technik kannst du so nach einem Jahr bekommen.

Lies dir vielleicht auch das durch, was ich im Beitrag

Allheilmittel gegen alle Meditationsprobleme https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?t=119936

geschrieben habe.

Wenn du was für gleich suchst, kannst du mal versuchen, sobald du mit der Atembeobachtung still geworden bist, eine Lichtmeditation anzuschließen.

Hier eine,

http://yogananda.okbb.de/freie-meditation-f20/lichtmeditation-t25.html

die ich ebenfalls aus eigener Erfahrung kenne.



 
Zunächst einmal möchte ich mich bei euch bedanken, dass ihr bei meinem Thema hereingeschaut und eure Gedanken dazu niedergeschrieben habt. Ich finde es spannend was ich bisher erfahren habe und was kashiraja schreibt.

Wie geschrieben habe ich erst wenige Monate Meditationserfahrung. Es hat viele Vorteile wenn man sich hinsetzt und mit sich beschäftigt. Ich bin darauf gekommen, dass ich gerne auch präsentieren möchte was ich gelernt habe. Dann hätte ich gerne Anerkennung und Respekt usw. Nach einigen Tagen habe ich es als kindliches Bedürfnis abgetan und vielleicht auch schon gelernt, dass ich in erster Linie für mich meditiere.

Im Alltag versuchte ich auch meine Achtsamkeit zu trainieren. Eine wundersame Welt tat sich dabei auf. Ein Erlebnis lohnt es kurz erzählt zu werden. Ich fuhr mit dem Fahrrad auf einem Wien nahegelegnen Hügel, setzt mich dort in eine Sommerwiese mit hochstehenden Gräsern und gelb, blau, lila und rot leuchtenden Blüten. Es flatterten Schmetterlinge, surrten Bienen und Fliegen umher und eine sanfte Priese wehte mir um die Ohren. Ich meditierte in diesem Umfeld und fühlte mich als ein Teil davon. Das Bild dieser Sommerwiese, die Gerüche und die Geräusche trage ich seither mit mir. Ich brauch nur die Augen zu schließen, beispielsweise in der Arbeit, wenn ich von der Computerarbeit einen Kurzurlaub möchte, und erlebe dieses tiefe Erlebnis nochmals.

Naturgemäß war ich ein meinem Leben schon öfter auf einer Wiese im Sommer, aber seit ich meditiere und darauf Wert lege achtsam zu sein, sind die Eindrücke tiefer und nachhaltiger.

Was hat das nun alles mit kashiraja´s Beitrag zu tun? Nun, ich bin fest entschlossen auch in schwierigen Zeiten zu meditieren und habe mir eine Abfolge, ein Ritual zusammengestellt. Zu Beginn reise ich schnell durch meinen Körper versuche ihn bewusst wahrzunehmen. Auch dabei weiche ich immer öfter ab. Dann kommt Stufe zwei und ich entspanne gezielt jeden Körperteil, bis ich idealerweise entspannt bin. Dann beginne ich mit der Konzentration auf den Atem und zum Abschluss singe ich zumindest dreimal das OM. Und jetzt kommt´s, in letzter Zeit finde ich gefallen an dem Ton und höre genauer hin, versuche ihn gleichmäßig zu halten und siehe da, ich bekomme ihn bisher kein zweitesmal so hin wie davor. Wahrscheinlich ist gerade das, der Umstand der es interessant macht.

Naja, und jetzt schreibt kashiraja, dass
Nach der Technik des Atembeobachtens, die dort Hong Sau Technik heißt, erlernst du da nach sechs/sieben Monaten die Technik der Om-Meditation (man lauscht dem kosmischen Klang Om) und danach noch vier Techniken der Kriya-Einweihung.
Die erste Kriya-Technik kannst du so nach einem Jahr bekommen.
, es scheint als würde die OM-Meditation für mich genau richtig passen.:D
 
Hallo Asoko,

von deinem Avatar und von deinem Namen her, schließe ich, dass du dem Buddhismus nahe stehst. Da würde ich gerne wissen, wie du das siehst und wie du praktizierst.

Doch ich meine mit dem Ausreizen der Technik, dass diese Technik, obwohl sie eine sehr gute Technik ist und bei jedem, der sie neu und richtig anwendet anfangs große Auswirkungen haben wird, die mit der Zeit aber immer geringer werden, weil die aufgestauten Defizite in der Physiologie und im Astralkörper, welche die Anwendung anfangs in Ordnung bringt, nicht mehr vorhanden sind und vergleichbare Erfolge nur mit sehr viel größerer Anstrengung möglich wären.

Abhängig natürlich davon, was man mit seiner Meditation erreichen will (mancher ist vielleicht mit begrenzten Erfolgen ganz zufrieden) wird man mit ihr (als Normalsterblicher, jemand mit sehr gutem Karma mag darüber hinweg sehen können), auch wenn man sie sehr intensiv übt, nur begrenzte Resultate erzielen. Auf jeden Fall nicht das, was bei Anwendung von Folgetechniken, wie der beschriebenen Om-Technik und den Kriya-Techniken möglich ist.

Das ist das, was ich vermutete, dass bei felsidbrandung der Fall sein könnte. Als neue Technik hat sie sehr gut gewirkt, d.h. Veränderungen hervorgebracht. Jetzt hat er das Gefühl, dass er nicht mehr weiter kommt damit, er hat sie (zumindest in der alten Art der Anwendung) vorerst einmal ausgereizt.

Von meiner Beurteilung her würde ich sagen, dass z.B. die Om-Technik bis zu fünfmal die Wirkung des Atembeobachtens hat. Die Kriya-Techniken zehnmal und mehr (je nach Genauigkeit und Konzentration der Anwendung).

Ich mache die Hong-Sau Technik aber trotzdem immer am Anfang, um mich zu beruhigen (je tiefer man vorher in die Stille gehen kann, desto größer die Wirkungen der anderen Techniken) zwischen und nach den Techniken und setze mir Marken (Gedanken mindestens einmal angehalten; bestimmte Konzentration im Dritten Auge spüren; meditativer Atem; Bewusstsein von Atem, Herzschlag, drittem Auge und Om gleichzeitig; etc..)
und wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr weiter zu kommen, wende ich die nächste Technik an, die, wenn es wirklich läuft, sehr große Energieschübe bringt. Gleichzeitig führt das aber (wegen des größeren Energiedrucks, wie ich vermute) auch immer wieder zu Schüben mentaler Unruhe, die ich mit Hong Sau wieder abfange. Deshalb versuche ich am Ende und zwischen anderen Techniken immer wieder mich mit der Hong Sau Technik zu konzentrieren.

Regelmäßig mache ich dabei die Erfahrung, dass, was vor Anwendung der höheren Techniken mit Hong Sau alleine nicht möglich oder sogar undenkbar war, danach relativ leicht erreichbar wird.
 
Servus kashiraja

... schließe ich, dass du dem Buddhismus nahe stehst. Da würde ich gerne wissen, wie du das siehst und wie du praktizierst.

Gut kombiniert, ich war buddhistischer Mönch in Thailand und meditiere heute noch täglich. Die von Dir angesprochenen Meditationstechniken kenne ich nicht. In der Tradition der Theravāda-Waldmönche beschränkt man sich auf "stille" Meditationen im Sitzen, Stehen, Gehen und Liegen.


... obwohl sie eine sehr gute Technik ist und bei jedem, der sie neu und richtig anwendet anfangs große Auswirkungen haben wird, die mit der Zeit aber immer geringer werden ...

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Die grosse Putzaktion findet am Anfang statt, sobald man die Meditationstechnik zielgerichtet einsetzen kann. Wenn der grosse Schutt mal weg ist, geht es mit feinerem Werkzeug darum, die Ecken zu reinigen. Das braucht mehr Zeit, Wille und Ausdauer.
 
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die 10.tür ..da wo es nach innen geht ..man hört sie wie sie knarrt ...weil man sie so lange nicht mehr geöffnet hatte...doch das knarren ruft irgendwann keine ängste mehr hervor und wird immer angenehmer...das licht..das durch einen schmalen spalt erleuchtend wirkt ...wird wie ein freund ...der dich begrüsst und zärtlich in seine arme schliesst...
 
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