ich finde sowohl Jake's Sichtweise als auch die von Madame wenig objektiv.
ja eh... der Anspruch auf Objektivität wäre auch so ziemlich das Letzte, was ich bei einem so subjektiven Vorgang wie dem Deuten von Konstellationen erheben würde. Und wie sich aus Deinen folgenden Sätzen ergibt, ist das bei Dir ja nicht anders: eine eigene Erfahrung und dann ein "ich würde sagen"...
Bin selbst mit einem Zwillinge-Mond-Mann verheiratet. Ich würde schon sagen, dass die Mondstellung das Beziehungsverhalten prägt, wenn es sich um emotionale Beziehungen handelt. Emotionen spielen im übrigen bei den meisten Beziehungen (unterschwellig) eine Rolle.
Ich meine sogar, dass es überhaupt keine Beziehung gibt, in der Emotionen keine Rolle spielen. Nun halte ich die Astrologie für ein relativ fein getunetes Instrument, das differenziertes Hinschauen auf verschiedene Elemente von Beziehungen erlaubt. Zu diesen Elementen gehört, wie jemand in einer konkreten Beziehung empfindet und wie er diese Empfindungen als Gefühle ausdrückt. Ich hole da ein bisschen aus ... der Mond ist in meiner Deutung das Empfinden, der Input, das, was schon vor dem Bewusstwerden und Benennen einer Empfindung eine innere Bewegung auslöst. Mit dem Bewusstwerden (das ist dann die Sonne, in meiner Sicht) kann ich es ausdrücken, als Gefühl benennen, das in meinen subjektiven Katalog möglicher Gefühle passt oder nicht, dann wird es irritierend sein... je nachdem. Da spielen Sonne und Mond also schon zusammen in der Beziehung - Eindruck und Ausdruck, reagieren und agieren, verinnerlichen und äußern und dergl. mehr. Dazu kommen dann die weiteren Steuerungsfaktoren des Beziehungsverhaltens, wie sie da alle sind... nein, den Mond allein oder als besonders prominent für Beziehungsverhalten zu sehen, gelingt mir nicht. Da laste ich ihm etwas an, was er nur teilweise zu tragen hat.
Ob jemand also gefühlvoll sein und dies auch sichtbar ausdrücken kann, hängt nicht (nur) von der Mondstellung ab, sondern davon, wieviel Element Wasser ansonsten im Horoskop vorhanden ist. Gefühle hat jeder. Aber Zwillinge- und Wassermann-Monde können ihre Gefühle mit dem Verstand reflektieren. Das kann ein Segen und auch ein Nachteil sein. Je nachdem, wie es ausgelebt wird.
Ja klar. Und es kann ein Segen und ein Nachteil sein, wenn sich jemand mit viel Wasser voll reinsinken lässt in Empfindungen und Gefühlsausdruck, wenn er davon überschwemmt wird oder damit überschwemmt. Es kann ein Segen oder Nachteil sein, wenn jemand mit viel Erde in seinen Empfindungen und Gefühlen solide, sinnliche Substanz verleiht - oder unter der Verfestigung dieser Substanz leidet. Es kann ein Segen oder Nachteil sein, wenn jemand mit viel Feuer in seinen Gefühlen und Empfindungen glutvoll fasziniert oder jedes Strohfeuer ihn/sie abbrennen lässt. Alle haben sie Empfindungen und äußern sie Gefühle, nur eben auf unterschiedliche Weisen, und es gibt unterm Strich wenig Anlass zur Feststellung, dass Wasserzeichen gefühlvoller seien - es entspricht nur am ehesten dem stereotypen Klischee von "Gefühlen", das wir haben... rührselige Sentimentalität. Sichtbar wird der Gefühlsausdruck, wenn er meiner Erwartung an einen Gefühlsausdruck entspricht. Wenn jemand seine Gefühle in einer "emotionalen Sprache" ausdrückt, die ich nicht verstehe, dann sehe ich seinen Gefühlsausdruck vermutlich nicht, aber das heißt überhaupt nicht, dass der nicht ebenso gefühls-voll sein kann wie einer, der bei jeder leichten Brise zum Lyriker wird oder in Tränenfluten ausbricht. Sichtbar... wir sehen doch immer nur das, was in uns selbst als Raster von Sichtbarkeit angelegt ist. Wusste Goethe schon... "wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nicht erblicken."
Gefühle ausdrücken und zeigen heißt sich tief im Herzen angreifbar zu machen. Vor Gefühlen flüchten heißt, dass man Angst vor emotionalen Veletzungen hat.
Ersteres unterschreibe ich nicht ohne weiteres. Wenn ich mir meiner Gefühle sicher bin und meine Empfindungen aus einer ruhigen Mitte heraus wahrnehmen kann, kann ich mich mit meinen Gefühlen auch ausdrücken, ohne mich als Angriffsziel anzubieten. Es gibt für mich keine Automatik, wonach das Zeigen von Gefühlen angreifbar macht. Zweiteres unterschreibe ich, und da wäre dann der Blick lohnend, was denn der Charakter einer solchen Verletzung wäre. Was ist "emotionale Verletzung"? Das Gefühl, nicht gesehen zu werden? Das Gefühl, nicht so gesehen zu werden, wie ich mich sehe (was ich für den Normalfall halte)? Angst vor Übergriffen, emotionaler Manipulation? Vor welchen Gefühlen flüchte ich da wirklich? Wenn's konkreter wird, wird es spannend. Die allgemeine Ansage "Du flüchtest vor deinen Gefühlen!" ist auch nur eine Psycho-Killerphrase, die niemand hilft oder irgendwas bewegt.
Alles Liebe,
Jake