Sie waren in unterschiedlichen Branchen tätig, eine bei der Bahn, ein anderer beim Bosch, usw. Altersklasse ab 1950 bis heute. Schau dir mal die jungen Leute an, die studiert haben und keine Arbeit in ihrem Fachbereich kriegen.
Und ja, es gibt in der Tat Nachholbedarf, aber in Zeiten der Finanzkrise ist vielen die Jacke näher als die Hose, da darf man nicht erwarten, dass sich das ausgerechnet jetzt ändern wird. Ich möchte eher behaupten, dass dieses Verhalten am Entstehen der Finanzkrise beteiligt war, zusammen mit der Gier und dem unkontrollierten Verhalten der Banken.
Ich gehöre zu den jungen Leuten, aber ich weiß aus Erfahrung, dass man immer etwas bekommen kann, wenn man es wirklich möchte.
Ich halte auch nicht jede Rationalisierung für falsch. Manche Angestellte meinen Sie müssten nach Jahren ihre Routinen überhaupt nicht mehr ändern und dürften auf ihren vergangenen Taten ruhen.
Dann kommt es darauf an, was für ein Unternehmen wir haben.
Ich bin beispielsweise kein Freund von Aktiengesellschaften, weil diese meist sehr gewinnorientiert vorgehen und Rationalisierung eine kurzfristige Maßnahme sein kann den Unternehmensgewinn zu steigern, damit sich die Eigner über ihre Dividenden freuen können.
Das sind billige Maßnahmen, aber das rächt sich langfristig auf Grund des Personalmangels. Es fehlen dann auf Dauer Fachkompetenzen und das wieder reinzuholen wird sehr teuer. Reine gewinnorientierte Unternehmen gehören aus meiner Sicht aufgelöst. Es gibt aber auch verantwortungsvolle Unternehmen und nicht jeder Manager freut sich darüber, dass er jetzt die Verantwortung für Stellenstreichungen tragen muss, weil es unumgänglich ist.
Der Druck von Shareholdern kann sehr groß sein. Wenn man dann für ein finanzielles Gleichgewicht sorgen muss um nicht in Konkurs zu gehen greift man in der Not auf die einfachste Lösung. Gerade bei Konzernen bzw. Global Playern ist das ohnehin so eine Sache. Die Art und Weise wie man als Manager aufgezogen wird ist sicherlich auch alles andere als einfach.
Wenn du jahrelang ehrlich und fair bist, kannst du davon ausgehen, dass du in der Wirtschaft nicht allzu weit aufsteigst. Zumindest in solchen Unternehmen, denn gewinnorientierte Unternehmen wollen Gewinne sehen und nicht den sozial engangierten Manager. Peng, wirst du eben an einen bescheidenen Standort versetzt und kannst bei null anfangen.
Dieser ganze Druck entsteht übrigens auch durch unsere ewigen Einsparungsprogramm, die wir Privatpersonen gerne fahren. Immer schön einsparen und sparen. Große Unternehmen wiederum üben genügend Druck auf kleinere Unternehmen aus um zu sparen. All das, um ein Produkt so günstig wie möglich mit hochwertiger Qualität anbieten zu können.
Wenn man als Manager von jedem Schicksal eines Menschen ausgehen müsste, dann müsste man diesen Job lassen.
Sieh mich an. Ich habe das im Grunde studiert und ich weiß, dass ich niemals ein solcher Mensch sein werde. Ich gehe andere Wege. Mich kotzen alle karrieregeilen, zielstrebig gewinnorientierten Menschen an.
Mich nervt im Grunde jede einseitige Sichtweise. Auch Menschen, die nur Ideale verfolgen sind zum Kotzen. Ich bleibe aber nüchtern und sage dir, der große Teil der Unternehmen ist sicherlich verantwortungsbewusst.
Die Manager, die ich kennengelernt habe, haben alles andere als eine machtstrebige Ansicht gehabt sondern auch ganzheitliches Unternehmertum ausgestrahlt. Viele geben auch offen zu, dass die Preisspirale jedem bekannt ist, man aber diesem Zwang nun einmal ausgeliefert ist.
Auch ein Professor von mir meinte, dass man um Rationalisierungen keinen Bogen machen kann. Das kommt auf jeden Manager einmal zu.
Deshalb halte ich es für notwendig, dass man eben auch als angemessener Manager durch Innovationen neuen Stellen schafft und besetzt.