USA Sommer 2020 Beginn einer neuen Ära?

Es könnte Trump sogar nützen, denn seine Anhängerschaft ist hier ja sowieso eher nicht auf Seiten der Demonstranten. Zudem laufen diese Ausschreitungen auch leider sehr oft derart aus dem Ruder, dass sie dem ursprünglich absolut gerechtfertigtem Sinn nicht nutzen.

Die Wut v.a. vieler Schwarzer ist mehr als verständlich. Ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen, denn abgesehen von den vielen Verbrechen von Polizei gegenüber Schwarzen, die oft genug bis zur Ermordung gehen, aber auch in täglichen Schikanen bestehen, gibt es dann ja auch kaum Aufklärungswille. Schon jetzt wird wieder behauptet, der getötete Schwarze sei an anderen Erkrankungen und "potentieller Drogen im Blut" gestorben. Abgesehen davon, dass sich das erlogen anhört, wäre er mit Sicherheit noch am Leben wenn man den Faktor "Knie für 9 Minuten auf dem Hals" rausnähme.

Die eigentlich berechtigte Wut wiederum trifft zu oft vollkommen Unschuldige. Heute sah ich z.B. ein Video in dem die Matratze eines Obdachlosen verbrannt wurde.

Trump muss lediglich die vielen Extreme dieser Ausschreitungen bündeln und sich als starker Mann zeigen - gegenüber einem schwachen Biden.


Unabhängig davon: Es ist m.A.n. vollkommen sicher, dass Ausschreitungen insgesamt eher zunehmen werden. Die ausgedrückte Wut bezieht sich ja sowieso nur zu einem Teil auf den wirklichen Anlass. In aller Regel geht es weit mehr um aufgestaute Wut die sich aus vielen anderen Themen speist. Roter Faden ist ein Mangel an Gerechtigkeit. Zuviele Menschen fühlen sich gedemütigt.

Wie ich las hieß es in dem Polizeibericht, er wäre an Covid19 gestorben und davon praktisch "durchseucht worden", sodass es zum multiplen Organversagen kam. Das ist so unglaublich lächerlich, dass mich die weltweiten (!) Proteste inzwischen nicht wundern, im Gegenteil, ich begrüße das sehr. Dass es Trump Auftrieb geben soll, kann... wundert mich allerdings tatsächlich. Es ist wirklich die Pest mit diesem Kerle, der es doch unverhohlen fertig bringt, die Proteste Linksextremisten zuzuschustern. Und die geneigte Neurechte macht willig das Fresshündchen. Wie man auch wieder in diesem Faden und Forum sieht. o_O
 
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Seid Tagen gibt es viele Ausschreitungen in den Usa die Lage schaut auch nicht danach aus als ob es schnell zur Ruhe kommt.

Deshalb denke ich das diese Entwicklung ein eigenes Thema verdient hat.

Ich könnte mir persönlich schon vorstellen, das die Gegenwärtigen Ereignisse eine Veränderung mit sich bringen.

Gestern gab es in mittlerweile 40 Städten eine Ausgangssperre, was darauf hindeutet das sich das ganze wie ein Lauffeuer verbreitet, Polizisten und Politiker schließen sich an usw.



Ob der Herr Trump die Lage in Griff bekommt ist eine Frage für sich.



Zusammenfassung:
https://www.bild.de/news/ausland/ne...nterstuetzen-demonstranten-70986462.bild.html

Ja natürlich. Die Entwicklung in den USA verdient ein eigenes Thema. Völlig klar.

Der ausschlaggebende Grund- die öffentliche Hinrichtung eines wehrlosen Schwarzen durch rechtsextremistische Polizisten- aber bitte doch wohl kaum. Und gewiss wird ausgerechnet Trump alles tun, den Fall lückenlos aufzuklären und die "Lage in den Griff zu bekommen". (y)
 
Man muss bedenken wieviele von den Polizisten ihre Psychopathie ausleben können und dürfen. Ist bei den Nazis damals dasselbe gewesen. Man kann sich auch vorstellen welche Art von Charaktere den Beruf des Polizisten wählen.
Da steckt viel Hass dahinter, der hier ungezügelt frei kommt. Diese Welt zeigt ständig was hier möglich ist und dies wird noch lange so weitergehen.
Leider ein trauriges Fazit.

Wie man sieht gibt es auch viele Polizisten, die sich in diesem Fall deutlich solidarisieren. Polizisten sind also genauso wenig in Sippenhaft zu nehmen oder über einen Kamm zu scheren wie der Rest der Welt und Menschen.

Trotzdem ist es an der Zeit- mehr denn je- sich staatsterroristischer Aktivitäten insbesondere durch Rechtsradikale - bewusst zu sein. Und da mischen neben vielen Beamten, Juristen, Politiker und Medien eben auch Polizisten mit. :/
 
Minneapolis, 03. Jun (Reuters) - Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Minnesota erhebt im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd gegen alle vier beteiligten und inzwischen entlassenen Polizisten Anklage. Hauptangeklagter ist der weiße Ex-Beamte Derek Chauvin, dem nunmehr Mord zweiten Grades zur Last gelegt werde, wie Gouverneurin Amy Klobuchar mitteilte. Ihm drohen damit bis zu 40 Jahre Haft. Die drei anderen Beteiligten würden wegen Beihilfe und Anstiftung zum Mord angeklagt, berichtete die Zeitung "Star Tribune" am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft und der Anwälte der Ex-Polizisten waren zunächst nicht zu erhalten.
https://www.msn.com/de-de/nachricht...all-george-floyd-werden-angeklagt/ar-BB14Znmq


Aha. Und was soll "Mord ersten, zweiten und dritten Grades" denn heißen?
 
G.W. Bush meint:

Dass er sich zu großen gesellschaftlichen oder gar zu konkreten politischen Fragen äußert, kam seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus im Januar 2009 noch seltener vor. Nun aber wirkt Bush entschlossen, dem amtierenden Präsidenten von republikanischer Warte aus Kontra zu geben. Nicht, dass der Name Trump in der ausführlichen Erklärung vom Dienstag vorkäme. Aber jedermann versteht, dass nicht nur einzelne rassistische Polizisten gemeint sind, wenn Bush schreibt: „Die Doktrin und die Pose der rassischen Überlegenheit, an der unser Land einmal fast zerbrochen wäre, bedrohen unsere Union immer noch.“

Bushs Analyse ist schonungslos. Wie kürzlich der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden ging der 43. Präsident der Vereinigten Staaten darauf ein, dass sich „die amerikanische Mehrheit“ – man lese: die Weißen – oft schwer täten, die „Schmutzflecken auf unserem Charakter“ zur Kenntnis zu nehmen. Doch die Gegenwart sehe in den Vereinigten Staaten so aus: „Viele hegen Zweifel an der Gerechtigkeit unseres Landes, und das aus gutem Grund. Schwarze erleben die wiederholte Verletzung ihrer Rechte, ohne dass die amerikanischen Institutionen darauf dringlich und angemessen reagierten.“
https://www.faz.net/aktuell/politik...-beklagt-systemischen-rassismus-16798350.html

Wer hätte das Gedacht, aus den eigenen Reihen, Herr Präsident...
 
Minneapolis, 03. Jun (Reuters) - Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Minnesota erhebt im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd gegen alle vier beteiligten und inzwischen entlassenen Polizisten Anklage. Hauptangeklagter ist der weiße Ex-Beamte Derek Chauvin, dem nunmehr Mord zweiten Grades zur Last gelegt werde, wie Gouverneurin Amy Klobuchar mitteilte. Ihm drohen damit bis zu 40 Jahre Haft. Die drei anderen Beteiligten würden wegen Beihilfe und Anstiftung zum Mord angeklagt, berichtete die Zeitung "Star Tribune" am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft und der Anwälte der Ex-Polizisten waren zunächst nicht zu erhalten.
https://www.msn.com/de-de/nachricht...all-george-floyd-werden-angeklagt/ar-BB14Znmq


Aha. Und was soll "Mord ersten, zweiten und dritten Grades" denn heißen?



Im europäischen Rechtsraum gibt es diese Unterscheidung nicht, in den USA hingegen schon.Im US-Rechtssystem wird juristisch zwischen drei Arten der Tötung unterschieden.

-Mord "ersten Grades" setzt besondere Heimtücke oder Grausamkeit voraus. In Massachusetts steht darauf lebenslänglich ohne Chance auf vorzeitige Bewährung.

Mord "zweiten Grades" ist eine vorsätzliche Tötung ohne Heimtücke. Lebenslang kann nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.

Als Totschlag gilt eine Tötung im Affekt, wenn der Täter wußte, daß seine Handlung zum Tod des Opfers führen kann.

https://www.finanzfrage.net/g/frage/was-unterscheidet-mord-2-grades-von-mord-1grades-
 
Im europäischen Rechtsraum gibt es diese Unterscheidung nicht, in den USA hingegen schon.Im US-Rechtssystem wird juristisch zwischen drei Arten der Tötung unterschieden.

-Mord "ersten Grades" setzt besondere Heimtücke oder Grausamkeit voraus. In Massachusetts steht darauf lebenslänglich ohne Chance auf vorzeitige Bewährung.

Mord "zweiten Grades" ist eine vorsätzliche Tötung ohne Heimtücke. Lebenslang kann nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.

Als Totschlag gilt eine Tötung im Affekt, wenn der Täter wußte, daß seine Handlung zum Tod des Opfers führen kann.

https://www.finanzfrage.net/g/frage/was-unterscheidet-mord-2-grades-von-mord-1grades-
Mord 1.Grades bedeutet, er hatte mindestens ein paar Stunden vorher geplant, jemanden zu töten.
Das kann man aber in diesem Fall bisher nicht beweisen.

Mord 2.Grades bedeutet, er wollte ihn aktuell in dieser Situation töten, aber er hatte es vorher nicht geplant.
Das kann man auch noch nicht beweisen, aber anhand der Videos ist das wahrscheinlich.

Mord 3.Grades bedeutet, er wollte jemanden absichtlich verletzen, aber er erwartete nicht, dass derjenige auch tatsächlich stirbt.

https://www.heise.de/forum/Telepoli...en-Mord-dritten-Grades/posting-36752517/show/
 
Wenn es so war, und offenbar war es so, gibt ja ein Video, dann ist der in der Presse unisono verwendete Ausdruck "brutales Vorgehen" ein hoffnungsloser Euphemismus. Dies hier:

dies sind die letzten Worte von George Floyd, einem 46-jährigen Mann, der starb -- während ein Polizist ihn auf den Boden drückte und fast neun Minuten lang auf seinem Nacken kniete, bis er erstickte:

“Es ist mein Gesicht, Mann
Ich hab nichts Schlimmes gemacht, Mann
Bitte
Bitte
Bitte, ich kann nicht atmen
Bitte, Mann
Bitte, irgendjemand
Bitte, Mann
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Bitte
(unverständlich)
Mann, ich kann nicht atmen, mein Gesicht
Stehen Sie auf
Ich kann nicht atmen
Bitte, ein Knie auf meinem Nacken
Ich kann nicht atmen, Scheiße
Ich werde
Ich kann mich nicht bewegen
Mama
Mama
Ich kann nicht
Mein Knie
Mein Nacken
Ich kann nicht mehr
Ich kann nicht mehr
Ich habe Platzangst
Mein Bauch tut weh
Mein Nacken tut weh
Alles tut weh
Ein Schluck Wasser oder so was
Bitte
Bitte
Ich kann nicht atmen, Officer
Bringen Sie mich nicht um
Sie werden mich umbringen, Mann
Kommen Sie schon, Mann
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Sie werden mich umbringen
Sie werden mich umbringen
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Bitte, Sir
Bitte
Bitte
Bitte, ich kann nicht atmen.”


Dann schließen sich seine Augen und die Bitten verstummen. Kurz darauf wurde George Floyd für tot erklärt.



:cry:

ist doch wohl nur noch mit "zu Tode gefoltert" beschreibbar.
 
Welchen Medien entnimmst du, dass er ein Junkie gewesen sein könnte oder gar wäre?

In dem von dir eingestellten Video ist ein schwarzer Mann zuerkennen, der von zwei Polizisten abgeführt wird, ohne sich zu wehren. Im Gegenteil, er scheint große Angst zu haben, sein Gesichtsausdruck wirkt ängstlich, weinerlich, verzweifelt. Null aggressiv, bedrohlich oder gar "unter Drogen wahnig".

Das sagt sein Arbeitgeber:

Floyd arbeitete laut seinem Vorgesetzten Jovanni Thunstrom fünf Jahre lang als Sicherheitsmann imConga Latin Bistro in Minneapolis. „Er wurde von allen meinen Mitarbeitern und Kunden geliebt“, sagte Thunstrom gegenüber CNN. Als er das Video sah, habe er zunächst nicht glauben können, dass es sich um Floyd handelt. Er habe nach Ladenschluss immer beim Aufräumen geholfen, sei ein „sehr netter Kerl und wirklich gut mit Kunden“ gewesen.

Hier wird nun erklärt, wieso angeblich er verhaftet worden war und auch DA ist nix von Drogen oder ähnlichem zu lesen:

USA/George Floyd: Warum wurde er verhaftet?

Was in der Pressemitteilung der Polizei steht, erscheint wie ein Kontrast zu den Aussagen des sozialen Umfelds. Demnach habe sich Floyd seiner Verhaftung widersetzt. Der Grund für die Festnahme war offenbar, dass Floyd versucht haben soll, mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein in einem Lebensmittelgeschäft zu bezahlen, wie US-Medien übereinstimmend aus dem Polizeibericht zitieren. Der Geschäftsinhaber soll das Falschgeld erkannt und die Polizei gerufen haben.

Den Beamten sei daraufhin gelungen, dem Verdächtigen Handschellen anzulegen. Als ihnen auffiel, dass er an körperlichen Beschwerden litt, riefen sie einen Krankenwagen. Kurze Zeit später verstarb George Floyd im Hennepin County Medical Center.
https://www.merkur.de/politik/georg...um-verhaftet-festnahme-proteste-13786019.html

Es ist auf dem Video deutlich erkennbar, dass er sich nicht widersetzt hatte. Schon gar nicht in einer Weise, die seine Tötung gerechtfertigt hätte. Nicht einmal, wessen er angeblich beschuldigt wurde rechtfertigt auch nur ansatzweise das Vorgehen der Polizei: Für einen gefälschten 20 Dollarschein - weder bewiesen noch verurteilt- öffentlich hingerichtet zu werden- unter Umständen von Kooperationswille und null/kaum Wehrhaftigkeit des Verhafteten. Der dann auch noch neun Minuten lang um sein Leben fleht.
Natürlich war die Gewalt nicht gerechtfertigt.
Ich hab ja auch geschrieben, dass unangemessene Gewalt eh in der DNA, der meisten Polizisten liegt.

https://www.tagesspiegel.de/politik...erteidigt-amtliche-untersuchung/25878600.html
...außerdem erwähnt der offizielle Bericht Medikamente und Drogen im Blut von Floyd

Nun, er hat aber diskutiert und er hat sich zum Schluß fallen lassen.
Beides wird als Widerstand gewertet.
 
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Wie man sieht gibt es auch viele Polizisten, die sich in diesem Fall deutlich solidarisieren. Polizisten sind also genauso wenig in Sippenhaft zu nehmen oder über einen Kamm zu scheren wie der Rest der Welt und Menschen.

Trotzdem ist es an der Zeit- mehr denn je- sich staatsterroristischer Aktivitäten insbesondere durch Rechtsradikale - bewusst zu sein. Und da mischen neben vielen Beamten, Juristen, Politiker und Medien eben auch Polizisten mit. :/
Nein, das sind eben nicht viele, nur einige.
Und du als Linker, müßtest doch eigentlich über brutale Polizeigewalt bestens informiert sein.
 
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