Sensitiv

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Vieles spielt sich auf körperlicher Ebene ab. Das Berührungen z.B., manchmal sogar Kleidung so unangenehm sein können, dass es schon mit realen Schmerz gleichzusetzen ist. Und der Körper reagiert darauf, die Seele zieht unweigerlich nach. Da ist es dann auch nicht damit getan, sich bewusst zu machen, es sei ok nicht normal zu sein.

Nein. Das sind Belastungen, mit denen man leben muss. Einer Freundin on mir geht es so (Kleider auf der Haut). Und es ist irre anstrengend, dmait zu leben. Wobei es egal ist, ob die Belastungen physisch oder psychisch sind. Es kostet viel Kraft.
Und, doch, es wäre viel eher "ok nicht mormal zu sein", wenn der Selbstoptimierungswahn nicht völig andere Realität abbilden würde. Sogar die Selfies sind ja jetzt schon gefaket. Diese grosse gesellschaftliche Lüge macht es irrsinig schwer, der Wirklichkeit "wirklicher" Menschen den ihnen zustehenden Platz zu geben. Es ist irre, richtig irre......

Das man nicht normal mit jemanden sprechen kann, oder telefonieren, ohne dabei gestresst zu sein, weil man ewig seine erlernten Strategien im Geiste herunterrattert, damit kann und muss man leben können.

Ja. Und es bedeutet, dass man sich sehr gut aussuchen muss, mit wem man Kontakt haben will, damit es nicht allzu anstrengend ist.

Darum geht es mir.

Was andere von mir halten oder nicht... so what! :love:

BTW das wäre z.B. unter "Sensitiv" zu verbuchen.

ABer da bin ich doch völlig mit Dir einer Meinung.... :)
 
Ich wünschte, man könnte bei uns ein, wie man wollte, ohne Erklärungen oder Rechtfertigungen. Aber das geht leider nicht....

Hab jetzt fast den ganzen Thread durch... sehr interessant, die so vielfältigen Sichtweisen hier und picke mir mal diesen Satz von Dir LalDed, heraus als Einstieg:

Warum sollte dies nicht gehen?
"Wer etwas vermeiden will, sucht Gründe, wer etwas erreichen will, (sucht) findet Wege... "... so ändere ich diese Zitat mal hier bissel ab.
Denn nur wer vom Gedanken des Suchens ablässt, loslässt, es sein lässt, kann finden und auch gefunden werden...

Allen von Euch hier kann ich mein Verständnis entgegenbringen... denn jeder hat eben meist seine subjektive Sicht und darf diese auch so haben und dennoch - es ist sehr verwirrend, was der Mensch sich von anderen Menschen so einreden, aufstempeln, einbläuen lässt, damit er eine Erklärung dafür hat, dass er ist wie er ist, weil er meint oder auch andere, er sei zum einen anders und dann auch noch ungewöhnlich oder nicht normal anders, somit auch nicht der allgemeinen Gesellschaft entsprechend.

Würde der Mensch andere Menschen in seinem Sein annehmen wie sie sind, müsste und würde er auch nicht nach Gründen suchen, die er zur Rechenschaft benötigt, um ein Anderssein dieser beweisen zu müssen, ihm anschließend einen Namen zu verpassen und im Umkehrschluss "unterschwellig" dadurch meist auch gekonnt von seinen eigenen Unzulänglichkeiten - auch nur (s)ein idividuelles Anderssein - abzulenken.

Außerdem hat sich der Mensch über Generationen hinweg eine Gesellschaft gezogen, geprägt und konditioniert, durch Erziehung der Eltern und vorheriger Generationen, dass alles was nun auch heute als verhaltensauffällig eingestuft wird, so nicht der "Norm" dieser Gesellschaft entspricht, somit jedoch gesellschaftsfähige Begriffe herangezogen werden müssen, können, sollen, um der Norm wiederum gerecht zu werden.

Das ist meine Meinung dazu, die nicht jedem so passen muss.

Ebenso aus meiner Sicht... die, die ihr Euch als anders seht, fühlt, glaubt zu sein. Ihr seid einzigartig und besonders wie jeder andere Mensch auch. Es ist Eure Einzigartigkeit so wie ich und auch andere hier ihre Einzigartigkeiten haben. So dürft ihr sie "liebevoll" und achtsam annehmen für Euch und auch im Umgang mit anderen Menschen.

So glaube ich, dass es lediglich daran liegen könnte, wie ein jeder - auch davon Betroffene - vor allem mit sich selbst und seiner Einzigartigkeit umgeht. Wie er sie nicht nur wahrnimmt sondern vor allem annimmt und ob er sie in sich intergriert. So könnte es denn sein, dass weil die betroffene Person, sich selbst so anders als andere erlebt, dieses ihr besonderes Anderssein unbewusst innerlich ablehnt und es dadurch von innen heraus zu diesen nach außen wirkenden Verhaltensweisen kommt. Worauf nun auch wieder das Außen reagiert...
Das Gesetz von Ursache und Wirkung... und so schließt sich denn auch der Kreislauf und dieser bedient hervorragend die Medizin und Wissenschaft, wie wir hier alle lesen konnten.

All die Therapien und auch Medikamente, welche hier eingesetzt werden sind aus meiner Sicht nur Mittel zu einer vermeintlichen Sympthom-Beseitigung oder Linderung, wobei Anderssein einfach ein anderes "Sein" ist, was jeder Mensch jedoch ist, denn keiner gleicht dem anderen, auch eineiige Zwillinge oder Mehrlinge nicht.
Zudem und aus meiner Sicht der Knackpunkt überhaupt, all dies auch einer "Bewertung" unterliegt.

Was würde geschehen, wenn der Mensch aufhören würde, zu bewerten und zu beurteilen sowie zu vergleichen?
Wie würden sich dann die Menschen untereinander und miteinander verhalten?

LG
 
Ich halte es für absolut normal, dass Kinder "sich selbst nicht verstehen", dass sie das Gefühl haben, "anders zu ticken" und dass Eltern phasenweise an ihre Grenzen damit kommen, nur erscheint das in keiner Werbung/ kaum einer Serie/ keinem youtube Filmchen, wird kaum adäquat kommuniziert.

Die Frage wäre dann für mich eher: "Wie kann ich dem, auch meinem Kind zeigen, dass es so wie es ist, genauso sein Recht, seine Berechtigung hat, so zu sein und auch dies so würdig ist, wie alles andere, was der Mensch so würdigt.

Immer noch und immer wieder sucht der Mensch nach Gründen für Rechtferigungen des anderen, obwohl lediglich individuellen "Seins"?
Diesem "Sein", des anderen Menschens unvoreingenommen, bewertungs- und vorurteilsfrei gegenüberzustehen... das wäre doch mal ein anderer Umgang damit.
Doch um anders mit Dingen, Situationen oder Menschen umgehen zu können, benötigt es, dass sich etwas "in" den Menschen verändern kann und solange sie dazu nicht bereit sind, es nicht können, bleiben eben die anderen "anders" und werden dafür die vielfältigsten Erklärungen und "Begründungen" gesucht.

Auch die Eltern werden nicht durch das Anderssein ihres Kindes an ihre Grenzen gebracht. Es ist die Gesellschaft die dies tut. Die Eltern sind lediglich Mitläufer dieses Umstandes, um eben auch nicht Außenseiter sein oder werden zu müssen, wie vermeintlich ihr Kind. Sie stecken sich somit ihre Grenzen selbst, weil sie sich innerhalb des Tellerrades dieser Gesellschaft zu bewegen verpflichtet fühlen... aus Angst.

Somit - ja, aus meiner Sicht ist dies ein rein gesellschaftliches Phänomen und alle Aufklärung aus medizinischer/psychologischer Sicht, geben dem Ganzen noch einen Beigeschmack, der m. E. unnötig ist.

Dann gebe sich selbst jeder einzelne Mensch sein eigene Diagnose, die da lautet: "Einzigartigkeit in seiner individuellen Vollkommenheit - seinem "Sein"! That´s it... alles andere ist aus dem (ängstlichen und konditionierten) Menschenverstand kreierter Bullshit.

Auch das ist meine Sicht der Dinge, die keinem gefallen und niemand teilen braucht.

Ich kann nicht letztendlich beurteilen, woran das liegt.

Das ist der Anfang vom Ende der "Beurteilungen"! :thumbup:
 
Viele sind "behindert" ich bin es auch. Jeder Hochbegabte ist auch "behindert" (Gegenseite der Hochbegabung). Vielleicht sollten wir damit zu leben beginnen, dass Perfektion und ständige Selbstoptimierung Wahn sind?
"Normal" ist es, auch Defizite zu haben.
Ja, es ist schwer aus der Schiene rauszukommen. Aber es geht.

Ich sehe das, was im Augenblick läuft, in etwas grösserem Rahmen. Ich glaube, wir werden dahin kommen, dass Besonderheiten vielerlei Art, inklusive hohen begabungen und ebensolchen Defiziten, normaler werden und weniger ins Gewicht fallen werden - dazu muss aber der Perfektions- und Selbstoptimierungswahn aufhören.

Eltern, die sich über ihr "interessantes" Kind definieren - sie missbrauchen es.
Und Missbrauch ist leider auch viel normaler, als gewünscht.
Missbrauch von Kindern, Tieren, Drogen, Kulturen, Religionen - ist normal.
Leider.

Das sind ganz tolle Worte von Dir... aus Deinem Herzen... und so stark und klar! Lieben Dank dafür!!
All die hier aufgezählten Einzigartigkeiten, sind sehr individuelle Begabungen und Potenziale, welche es zuverstehen und zu würdigen gilt, wie eine musische, sportliche, mathematische, künstlerische usw... open End... Begabungen anderer Menschen.
 
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Was würdest Du denn gern tun können, wenn Du es könntest?
Wie meinst Du das, es wird nie dasselbe sein... dasselbe wie was?


Ich habe mir lange Zeit gewünscht "normal" zu sein. Ein stinknormales, und meinetwegen langweiliges, Leben zu haben. Anstatt diese Anstrengung manchmal ertragen zu müssen. Man kann lernen, Mimik zu lesen, Wörter zu verstehen bzw zu analysieren und daraus zu schließen, oder in Situationen "ruhig" zu bleiben, wenn es stressig wird, man kann auch Kommunikation lernen, aber es ist eben nicht das Gleiche, es ist dann wie ein Schauspiel ohne die Fähigkeit es tatsächlich instinktiv zu spüren?!
 
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