Hi
@Ultimate Spades
Du liegst vollkommen richtig. Nichts hat einen Wert, auch nicht lang "anmeditierte Erkenntnisse" , wenn diese sich nicht im Alltag förderlich auswirken und die eigene Interaktion förderlich beeinflussen.
Und hier ist die erste Krux. Denn: Was ist für wen "förderlich"? Bzw. wer nimmt was für sich als förderlich wahr?
Jeder Mensch hat seine Motive und das, was ersie anstrebt. So strebt der Eine Ich-Auflösung an und der Andere eher eine Veredelung seines ganzen Seins, ohne sein Ich auflösen zu müssen/wollen. Und dahinter stehen eben bestimmte Motive und auch können Ängste und Unzulänglichkeiten dahinter stehn.
Menschen die ihr Ich
loswerden wollen, mögen (s)ich meist nicht.
Überhaupt all diese Praktiken pauschalisierend, was ihre Wirkung betrifft einordnend zu beschreiben, ist grundsätzlich ein Fehler, denn es hängt alles nur von der Motivation des jweiligen Individuums ab, wie sich die Entwicklung eines Individuums gestaltet, bzw. wirksam ist und wohin sie das Individuum letztendlich führt.
Weder Leerheit, noch Unverbindlichkeit, noch Nicht-Anhaftung sind auf Dauer anzustrebende Dinglichkeiten. Und eine sogenannte Ich-Auflösung schon gar nicht. Höchstens um gewisse "Dinge" "ins Reine" zu bringen. Diese "Einstellungen/Praktiken"
dauerhaft zu seinem Lebensmotto zu machen ist nichts als Flucht vor der Wirklichkeit.
Denn sie sind im Grunde nur "Werkzeuge" um vielfältige Probleme lösen zu können, oder bestimmte Erkenntnisse zu erlangen, oder bestimmte Praxistauglichkeit zu erreichen. Und sollten eben nur für diesen Zweck kurzfristig eingesetzt werden, WENN es was "aufzudröseln" gibt, oder man bestimmte Entwicklung oder Erreichung bestimmter Proffesion anstrebt. Außer man will Eremit in der Wüste oder einer Höhle, fernab der Interaktion mit der diesseitigen Welt, sein.
Als Eremit in ner Höhle kann man sich dem vergeistigten "Nichts" ganz für sich allein hingeben und hat damit wahrscheinlich kaum Probleme und ein Erleuchtungszustand wird den Nächsten jagen, bis ins süße Nirvana. UND DA muß man sich auch um Niemanden mehr, außer um sich selbst, kümmern.
Unter Praxistauglichkeit verstehe ich: das "Etwas" nicht nur "allein im eigenen Kämerlein für sich selbst" funktioniert und kaum ist man "Draußen" und in Kommunikation/Interaktion mit Anderen und der Welt, es nicht mehr standhält, sondern es sowohl alltagstauglich ist, dh. sich im Alltag so auswirkt, dass es förderlich wirkt (ABER: eben nicht nur für Einen selbst!), wie auch, dass man selbst zu einer größeren Tiefe auf der Seelenebene gelangt und auf dieser auch dauerhaft (weiter)interagieren kann.
All diese Praktiken sollten zum Ziel haben, bzw. mit dem Ziel praktiziert werden, um die eigene Interaktion zu verbessern.
Wie Oben aber bereits erwähnt, agiert Jeder aus eigener Motivation und diese ist mitunter komplett konträr zu jemandes Anderen Motivation. Womit auch verschiedene Ansichten aus diesen Erfahrungen entstehen, obwohl alle quasi vom selben "Begriff" schreiben. Und obwohl sie vom selben "Begriff" schreiben, möchte man meinen, dass sie alle dieselben Wirkungen oder Erfahrungen machten. Doch wie man gut lesen kann, ist das bei Weitem nicht der Fall.
Jeden Rat, bzw. jede "Erklärung" jedes Individuums hier, müsstest du nach dieser Motivation hinterfragen und das Problem hier ist, dass dir Diese (die eigene Motivation, aus Der demjenigen seine Erfahrungen und daraus wiederum seine Erklärungen oder Rat erwachsen sind) hier kaum einer auf die Nase binden wird.
Du bist vllt. jetzt noch kein lachender Buddha, aber es ist schön, wenn du dahin gelangst "viel Freude" zu erlangen. Und wenn du alles richtig machst, wirst du Großteils vor Happyness platzen. Und von dieser Freude kannst du dann auch in schwierigen und traurigen Momenten zehren und vllt. sogar mit dieser Energie Anderen beistehen können, so du das willst.
Ist wahrscheinlich auch nur ertrebenswert für Menschen, die sich der Welt abkehren wollen.
Dieser Satz klingt für mich auch eher nach "Vermeidung". Wenn er pauschalisierend verwendet wird.
Man kann aber sehr wohl illusionäre Einschätzungen von angeblichen Gegebenheiten aufdecken indem man die eigenen Glaubensätze und Paradigmen daraufhin überprüft, einen Schritt zurücktritt und sich eine Sitation aus einem anderen, bestenfalls neutralen, Winkel anschaut. Und dann mal was Anderes ausprobiert (agieren) wie bisher.
Zb. genau so!
Rückblickend zb.: was waren da deine Befürchtungen, deine Vorstellung und deine Sorge und wieviel Energie hast du da rein getan?
Und was ist dann eigentlich im Endeffekt wirklich gewesen-nämlich anders, als du befürchtet hattest.
Die Grundenergie, von der das getragen wurde, war deine Motivation: es in Ordnung zu bringen. Und hättest du da mehr Energie und Aufmerksamkeit reingesteckt, als in deine Befürchtungen/Sorge, wäre das gar nicht so eine Erleichterung gewesen, sondern ganz klar so, wie deine Motivation (und dein Wille), die dir voll bewußt gewesen wäre und nicht überdeckt von deinen Befürchtungen nur teilbewußt als Wunsch. Das ist jetzt nur meine Analyse und weder ein Vorwurf noch ein Rat. Und so in der Art funktioniert auch zb. magische Praxis.
Ich freue mich, dass dich du in Richtung deiner Beschreibungen entwickelst und ich freu mich auch, dass ich dich richtig eingeschätzt habe.