Wie gelangt man von der Selbsterkenntnis zur Welterkenntnis?

Jetzt stehe ich vor einem Paradoxon.
Wenn ich sofort anfange und dir antworte, müsste ich jetzt schreiben: "Nein, werde ich nicht!", weil ich es ja wollte und somit dagegen schreiben müsste.
Aber ich kann doch nicht anfangen, indem ich sage, dass ich nicht anfange. :D

Mist, alles OT. :cool:

Ach was - ich habe doch schon angefangen.
Ich wollte nicht, dass du anfängst. :D
 
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Wie gelangt man von der Selbsterkenntnis nicht zur Welterkenntnis?
Ich behaupte, das ist unmöglich. :)
Vielleicht geht es doch, wenn man stur in die entgegengesetzte Richtung schaut ...

Es gibt Menschen, die überzeugt sind, dass sich die Welt außerhalb von ihnen befindet. Wenn diese Leute nach innen schauen, werden sie keine Welt erkennen können.

Und es gibt andererseits Menschen, die überzeugt sind, dass sich die Welt in ihrem Inneren befindet. Wenn die nun nach außen schauen, werden auch sie keine Welt erkennen können.

Und dann gibt es noch eine Minderheit von Leuten (zu denen auch ich gehöre), die bereits realisiert haben, dass die Richtung jeder Beobachtung stets von ihnen wegweist und dass die Welt stets nur in ihrem Aufmerksamkeitsfokus erscheint und auch wieder verschwindet.

Alles eine Frage der Richtung. - grins
 
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Hallo Meikel,
ich meine, wir haben in etwa dieselbe Vorstellung von dem was die Welt ist bzw. nicht ist. Wir nennen es nur anders. Und andere Gesprächsteilnehmer sehen die Welt auch gar nicht sooo anders. Sie benutzen nur halt wieder andere Begriffe dafür. Und an der Definition von Begriffen feilen wir hier die ganze Zeit.
Es gibt Menschen, die überzeugt sind, dass sich die Welt außerhalb von ihnen befindet. Wenn diese Leute nach innen schauen, werden sie keine Welt erkennen können.
Ja. Das deshalb nicht, weil sie nicht erwarten, auf diesem Wege überhaupt irgendwelche Wahrnehmung haben zu können.
Und es gibt andererseits Menschen, die überzeugt sind, dass sich die Welt in ihrem Inneren befindet. Wenn die nun nach außen schauen, werden auch sie keine Welt erkennen können..
Sondern was? Wenn die mit ihren physischen Augen aus dem Fenster schauen, dann sehen sie was?
Und dann gibt es noch eine Minderheit von Leuten (zu denen auch ich gehöre), die bereits realisiert haben, dass die Richtung jeder Beobachtung stets von ihnen wegweist und dass die Welt stets nur in ihrem Aufmerksamkeitsfokus erscheint und auch wieder verschwindet.
Wenn ich das auch realisiert hätte, dann wüsste ich, dass ich immer nur ein so genanntes Außen wahrnehmen kann? Dann ist das Außen Realität? Die einzig wahrnehmbare Realität?
Selbsterkenntnis ist dann nicht möglich?
Womit beobachte ich?
 
Sondern was? Wenn die mit ihren physischen Augen aus dem Fenster schauen, dann sehen sie was?
Du siehst etwas in deinem Gehirn, und nicht die Aussicht aus dem Fenster.
Genauer gesagt in deinem Aufmerksamkeitsfokus, das darin erscheint und wieder verschwindet.

Wenn ich das auch realisiert hätte, dann wüsste ich, dass ich immer nur ein so genanntes Außen wahrnehmen kann?
Da ist weder ein Außen noch ein Innen, sondern lediglich eine notwendige, unverzichtbare Distanzierung zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet, weil sonst keine Beobachtung zustande käme.

Selbsterkenntnis ist dann nicht möglich?
Ja, sie ist nicht möglich, weil du bereits die Erkennende bist.

Womit beobachte ich?
Mit einer bestimmten Aufmerksamkeits-Intensität, die du Sehen nennst.
 
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Das einzig ganz und gar Tatsächliche, absolut Nichtillusionäre ist die Quelle, das All, das Absolute oder wie auch immer man es nennen mag.

Alles andere - und damit das gesamte Erleben und Wahrnehmen - ist scheinbare Realität, relativ gesehen aber durchaus tatsächlich.
 
Du siehst etwas in deinem Gehirn, und nicht die Aussicht aus dem Fenster.
Genauer gesagt in deinem Aufmerksamkeitsfokus, das darin erscheint und wieder verschwindet.
Klar ist, dass das Hirn nur Informationen aufbereitet, (es erzeugt sie nicht, außer im Schlaf) das was mir dann gezeigt wird, von dem ich annehme ich sehe es vor dem Fenster, entsteht im Gehirn. Darin sind wir uns einig. Was du aber permanent nicht beachtest und nie in deine Antwort einbeziehst sind die Wahrnehmungen unserer Sinnesorgane. Sag mir mal genau,

- was nimmt die Retina wahr
- und von wo kommen diese Informationen.

Und bitte alles ohne Erscheinungen im Aufmerksamkeitsfokus oder Bewusstseinsbereich

LGInti
 
Da ist weder ein Außen noch ein Innen, sondern lediglich eine notwendige, unverzichtbare Distanzierung zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet, weil sonst keine Beobachtung zustande käme.
Außen und Innen sind Begriffe, die unterscheiden nach der Art der Wahrnehmung. Auch wenn du das nicht akzeptieren kannst gibt es doch einen Unterchied ob ich mit meinen 5 Sinnen wahrnehme oder ob ich Wahrnehmung im Gefühlsbereich habe. Ebenfalls unterscheidet sich die Wahrnehung eigener Gedanken, die auch in einem Innen wahrgenommen werden, von den beiden anderen Wahnehmungsarten. Dies zu ignorieren, oder gar als identisch zu betrachten ignoriert die Unterchiede in der Wahrnehmung

LGInti
 
Klar ist, dass das Hirn nur Informationen aufbereitet, (es erzeugt sie nicht, außer im Schlaf) das was mir dann gezeigt wird, von dem ich annehme ich sehe es vor dem Fenster, entsteht im Gehirn. Darin sind wir uns einig. Was du aber permanent nicht beachtest und nie in deine Antwort einbeziehst sind die Wahrnehmungen unserer Sinnesorgane. Sag mir mal genau,

- was nimmt die Retina wahr
- und von wo kommen diese Informationen.

Und bitte alles ohne Erscheinungen im Aufmerksamkeitsfokus oder Bewusstseinsbereich

LGInti
Die Retina ist nur für einen bestimmten Bereich des elektromagnetischen Spektrums zuständig.
Dieser Bereich (wie auch das gesamte Spektrum) ist gleichbedeutend mit einem bestimmten Weg, aber nicht die Information selbst.
Ähnlich wie Straßen, auf denen sich Fahrzeuge bewegen.

Die Information selbst entsteht und wird zur Verfügung gestellt auf einer sogenannten Informationsebene.
Diese Ebene hat nichts mit Materie oder Bewusstsein zu tun.
Das Vorhandensein einer solchen Ebene ist wissenschaftlich nachgewiesen, und zwar in den Experimenten der sogenannten Quantenverschränkung.
Zwischen miteinander verschränkten Teilchen werden Informationen ausgetauscht, ohne einen Weg oder eine Zeit überbrücken zu müssen.
Das geht nur, wenn die Teilchen selbst die Informationen nicht beinhalten.

Die Informationsebene gewährleistet auch das sogenannte Jetzt.
Sinnliche Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Vorstellungen, Assoziationen, etc. können stets nur jetzt gemacht werden, oder gar nicht.

Die Informationen als solche werden dann in kommunikativen Ausdrucksformen umgewandelt, in Gedanken, in Gefühlen, in allen materiellen Ausdrucksformen.
Wie das geht, willst du nicht wissen, weil hier käme die Aufmerksamkeit ins Spiel.

Jede Wahrnehmung ist ein kommunikativer Vorgang, bei dem Informationen in bestimmte, meist körperliche/materielle Ausdruckformen umgewandelt werden, die vorher vereinbart wurden, weil sonst niemand erkennen könnte, was sie eigentlich bedeuten. Informationen ohne Code sind bedeutungslos.

Es handelt sich insgesamt um eine virtuelle Methode, die allein kommunikativen Zwecken dient.
 
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Außen und Innen sind Begriffe, die unterscheiden nach der Art der Wahrnehmung.
Sorry, aber das stimmt einfach nicht.

Die Eindrücke ”innen“ und ”außen“ sind keine Arten von Wahrnehmung, sondern es handelt sich um die Platzierung von etwas Wahrgenommenem. Die Beschaffenheit aller Wahrnehmungen ist gleich, es handelt sich ausschließlich um geistige Bewusstseinsausdrücke. Das Hören etwas anderes ist als Riechen, das steht hier nicht zur Debatte. Es sind keine unterschiedliche Arten, sondern allenfalls unterschiedliche Qualitäten ein und derselben Art. Denn beides sind geistige Bewusstseinsausdrücke.

Zuvor erwähnte ich, dass man tatsächlich etwas in seinem Gehirn sieht, und nicht die Aussicht aus dem Fenster. Genauer gesagt, der ”Ort“ des Sehens ist der Aufmerksamkeitsfokus. In ihm erscheint das Gesehene und verschwindet auch wieder. Und einen solchen geistigen Bewusstseinsausdruck, der im Gehirn gesehen wird, der im Fokus erscheint, nimmt man dann sozusagen und platziert ihn ”außerhalb“ des Gehirns, draußen auf der Wiese. Aber dieser Platzierungsvorgang, das Zuordnen von Lokalisationen, findet im Gehirn statt, im Fokus, und eben nicht draußen auf der Wiese.

Da ist kein Außen und Innen. Gerade das ist ja die ausmachende Qualität der Illusion.
 
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