Wege der Poesie

Ich mag das Leben genau so wie es ist - auch wenn es manchmal
einen zweiten Blick benötigt, in allem die Schönheit zu erkennen.

@Urbat-Jarren


Lebensbetrachtung

Ich mag das Leben, wie es ist,
egal ob es mich manchmal quält,
denn in der kurzen Daseinsfrist,
selbst auch das wenig Gute zählt.

Denn wie sich Tag und Stunden zeigen
das lässt von uns sich gar nicht planen,
es ist dem Tagesablauf eigen
wie er verläuft, in seinen Bahnen.

Wie er den Ablauf uns gestaltet,
ob heiter, ob Gefahr uns droht,
allein das Schicksal hier verwaltet
ob stimmungsmäßig wir im Lot.

Ob letztlich wir zu lachen haben
oder uns Tränen nur bestimmt,
ja selbst ob reichlich alle Gaben,
oder, ob man sie uns nimmt.

Und deshalb mag ich dieses Leben,
selbst wenn es jeden anders misst,
es zeigt uns nämlich was für jeden,
zur Zeit, für ihn geordert ist.

H. G. W.
 
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L iederlich, der Jugend Schwung entsprechend,

E rhob man Anspruch auf Glückseligkeit.

B ald jedoch, vom Schicksal stets berechnend,

E rzwang dann auch die Mühsal ihre Zeit.

N ahm man in kauf, dass halt auch sie vorhanden,

S elbst wenn damit man niemals glücklich war.

W ar besser es, halt noch im Plus zu landen,

A uf dass, verschont man blieb von mehr Gefahr.

N ahm halt das Leben eben jene Wege

D ie vorher in die Seele eingeprägt.

E rfuhr man auch, dass selbst die Schicksalsschläge,

L ang schon geplant und bindend festgelegt.

H. G. W.
 
Du musst mir dir und deinem „Können/Nicht-Können“
klar kommen.
Nur du!

M.Fluss

Zerrissen

Ich bin mit mir wohl nie noch klar gekommen.
Zu oft stehe ich selber mir im Weg.
Vom Anfang an, seit ich mich wahrgenommen,
bin ich es selbst der mich oft nicht versteht.

Der alles macht um vorwärts nur zu schreiten.
Zur selben Zeit jedoch die Bremse zieht.
Mag mein Gefühl den einen Pfad beschreiten,
rät mir mein Geist, dass man dem besser flieht.

So ist mir stets ein Spannungsfeld gegeben,
das einmal zieht, und dann auch wieder schiebt.
Ein Hin und Her, wie es sich zeigt halt eben,
wenn man im Grunde viele Dinge liebt.

Wenn man bereit ist alles zu erlernen
und damit Neuem aufgeschlossen ist.
Ja selbst wenn es utopisch von den Sternen,
die Neugier spürt, wie innerlich sie frisst.

Und umgekehrt warnt der Erfahrung Stimme
auch stets zur Vorsicht und vor einer List.
Es ist ein Leben zwischen Korn und Kimme,
das alles, nur bestimmt nicht ruhig ist.

H. G. W.
 
und träumen können,
leben und lieben?

© Ernst Ferstl



Trauriges Leben

Was wären doch des Lebens Tage,
würde es hier keine Liebe geben.
Ein jeder wäre wohl nur Plage,
ein sinnentleertes Arbeitsstreben.

Wo jede Stunde, die entschwunden,
nur einem dient, der Emsigkeit
und für Gefühle, unumwunden,
da sie nicht greifbar keine Zeit.

Und jeder Mensch, im gleichen Takt,
nur wie ein Automat sich gibt.
Es wäre wohl des Teufels Pakt,
wenn er verhindert, dass man liebt.

Doch ist zum Glück, für unser Heil,
der Sinne Feuer uns erlaubt,
sodass ein jeder Körperteil,
wohl nie an die Enthaltung glaubt.

Und Leiber, welche heiß entbrannt,
in Liebesglut sich auch verbinden.
Als trübe wäre wohl genannt,
würde sich nie die Liebe finden.

H. G. W.
 
Achte gut auf diesen Tag

Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben –

Bewusstes Leben

Achte gut auf jeden Tag
er könnte auch dein Letzter sein.
Was dann auch geschehen mag,
es dränge nie mehr in dich ein.

Denn das Dasein ist zu schön
um nur so dahinzuleben.
Wenn wir dieses nicht versteh'n,
endet damit auch das Streben.

Endet aller Sinne Schweben
wie der Sonne Abendrot.
Wie Ruinen, ohne Leben,
wären lebend wir schon tot.

Wäre jeder Tag vergeben
der dann keine Freuden sieht.
Selbst der Herzen Liebesbeben,
jene grauen Stunden flieht.

Und was sinnlos uns vergangen
auch im Himmel nichts mehr zählt.
Was bewusst nicht eingefangen,
einfach dann der Seele fehlt.

H. G. W.
 
Der Sinn des Lebens

Des Lebens Sinn, wer kann ihn schon erkennen?
Wer weiß denn schon warum man auf der Welt.
Der eine mag es gottgewollt wohl nennen,
doch fehlt auch hier, was als Beweis uns zählt.

Der andere geht nur nach harten Fakten.
Er glaubt auch nur was man beweisen kann.
Für ihn da zählen Zahlen nur, die Nackten,
und nicht ein Glaube oder Bibelmann.

Und wer hat recht? Das ist nicht leicht zu sagen.
Wahrscheinlich keiner, weil wohl jeder irrt.
Den Sinn des Lebens, ihn zu hinterfragen,
ist etwas, was wohl jeder anders spürt.

H. G . W.
 
Frühlingserwachen

Letzter Schnee schmilzt von den Fluren
und es leuchtet zartes Grün,
über tauende Kulturen
sieht man Vogelschwärme zieh'n.

Drängen auch die ersten Blumen
aus den Wiesen, aus dem Moos,
fließt es, wie aus tausend Brunnen,
aus der feuchten Erde Schoß.

Strömen Bäche aus den Wäldern,
sprüht es aus dem Fels hervor,
steigt aus saatgefüllten Feldern,
schwerer Erdenduft empor.

Fallen Tropfen, ohne Regen,
nur durch purer Sonne Kraft,
welche durch des Himmels Segen,
aus dem Eise nun gemacht.

Und klingt über allem Werden
leise jenes Frühlingslied,
wo schon ewig, hier auf Erden,
aller Winter Kälte flieht.

Tönt es aus des Himmels Weiten
und aus tiefem Erdengrund,
lässt es über Berge gleiten,
macht es allen Wurzeln kund.

Endlich ist die Zeit gekommen
wo das Leben wieder siegt
und die Freude neu gewonnen,
während aller Kummer flieht.

Wo der Seele grauer Schleier
weggefegt vom lauen Wind.
Frühling, ewiger Befreier,
wie ist deine Hand doch lind.

H. G. W.
 
Dem Ende zu

Oh Herr, lass mich das Tagewerk vollenden.
Gebiete Einhalt jener dunklen Macht.
Und gib, dass letzte Kräfte sich verwenden,
damit zum Ende Ordnung noch gemacht.

Dass seinen Platz, was durch des Tages Länge,
oft unbedacht ja falsch auch angelegt.
Sodass, schon durch der Stunden Enge,
das was getan auch keinen Makel trägt.

Und alles, selbst das Unscheinbare,
Bestand hat. Von dir wohlbeseh’n.
Erst dann, wenn mir der Tag wie Jahre,
bring mir die Ruhe, dann will ich auch geh’n.

H. G. W.
 
Phantasie....

Phantasie, das ungeheure Riesenweib,


Die Fantasie

Oh Fantasie du schnöde Göre,
wie gaukelst du, wie zeigst du an
was schön, ja wünschenswert so wäre,
um zu zerplatzen kommt’s drauf an.

Wie schweifst du ab, gehst du auf Reisen,
drängst du die Sinne hin zum Licht,
als müsstest du stets neu beweisen
was möglich und auch wieder nicht.

Was möglich, wenn wohl alles anders,
man einfach seinen Weg verlässt
und ungeachtet seines Wanderns,
auf eine neue Karte setzt.

Auf etwas das wohl heiß ersehnt,
doch niemals sicher, das ist klar,
denn selten noch, das sei erwähnt,
wird was du zeigst auch wirklich wahr.

H. G. W.
 
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Da war einmal

Wie oft war einem Liebe schon gegeben
und hat des Lebens Stunden uns versüßt.
War man verliebt, ja einfach glücklich eben,
wie das so ist wenn man vom Glück geküsst.

Wo selbst an grauen, regenschweren Tagen,
die jedes Dasein manchmal mit sich bringt,
man nur von Leichtigkeit dahingetragen,
da man verliebt sie nicht Kenntnis nimmt.

Und wo das Herz, ja eigentlich die Sinne,
vor Freude wohl zu jedem Spiel bereit.
Ja eingehüllt in rosarote Minne,
man nur noch Wärme spürt und Innigkeit.

Für jeden ist es so bereits geschehen,
gab es die Stunden voller Zärtlichkeit.
Sie bleiben uns, selbst wenn auch Jahre gehen,
wohl eine unvergesslich schöne Zeit.

H. G. W.
 
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