Mipa's Thread

Werbung:
Ich komme in letzter zeit kaum noch dazu, mich vor den tv zu setzen, doch der film, auf den ich gestern zufällig gestossen bin, hat mich sehr beeindruckt.
Und noch immer muss ich lächeln, wenn ich an ihn zurückdenke.
Es ist im grunde eine ganz gewöhnliche liebesgeschichte - und irgendwie auch nicht.
Da ist natürlich zuerst ein kluger, gutaussehender und liebevoller mann, für den man einfach schwärmen muss und dessen stille verzweiflung zu herzen geht. Selbstverständlich ist da auch eine auf den ersten blick etwas unterkühlte, reservierte, hübsche frau, die sich spontan in ihn verliebt. Soweit so gut.
Das ganze bleibt folgenlos, begegnet man sich doch nur kurz in einem beruflichen umfeld, wo es unwahrscheinlich ist, wieder aufeinander zu treffen.
Als sich die frau, ich nenne sie Katja, nun aber in ihrem job engagiert, findet sie sich ganz zufällig im haushalt des mannes wieder, um dessen querschnittsgelähmte frau sie sich kümmern soll. Diese hat sich gänzlich vom leben zurückgezogen und erstickt mit ihrem kummer und ihrer verhaltenen wut, alles lebendige in diesem haus.
Katja zeigt m.e. sehr gut auf, was es bedeutet, einen menschen wirklich zu lieben, jenseits von schmalz, kitsch und romantik und nimmst sich der kranken frau an.
Katja appeliert an die gelähmte, fordert sie unerbittlich, aber freundlich und holt sie aus ihrem schneckenhaus heraus.
Sie zeigt ihr nüchtern auf, wohin sich ihr mann schlussendlich wenden würde, würde sie sich weiter gehen lassen und jede freude und hoffnung in seinem innern ersticken.
Ich bin begeistert von der schnörkellosigkeit, lebensnähe und ehrlichkeit, mit der an die situation herangetreten wird. Ich mag den liebevollen und gradlinigen mann, noch mehr aber begeistert mich Katja, die echte grösse und tiefe zuneigung beweist.
Ich bin begeistert, weil der film sehr gut aufzeigt, was es bedeutet, einen menschen wirklich zu lieben, sein glück zu wollen und ihm freude und zuversicht bescheren zu wollen.
Es zeigt auch, dass liebe, bar jeden besitzen wollens, tatsächlich bleibt und im wahrsten sinne des wortes berge versetzen kann.:blume:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Begeisterung, dieser belebte geist, ist eine treibende und gewaltige kraft in meinem innern, sie ist göttlich und intensiv. Sie ist ein orkan, den ich manchmal bändigen muss. Dafür meldet sich dann die leise stimme der vernunft, die sich nur mit mühe gehör verschaffen kann. Sie nimmt dem orkan den wind aus den segeln, versucht dem vogel aber die flügel nicht zu sehr zu stutzen.
Sie ist es, die weiss oder bilder dazu schafft, dass liebe nicht nur von begeisterung lebt, sondern auch von einem gewissen bedacht-sein, davon, die eigene grösse manchmal in den dienst einer noch grösseren kraft zu stellen. Nicht immer ist es einfach, hier ein gleichgewicht zu finden.
Was machen mit einem mitgefühl, das wie ein sturm über mich herzieht, das selbst in undramatischen, alltägliche situationen, bei vermeintlich gewohntem und normalem wütet und zum handeln auffordert?
So stehe ich manchmal da, habe weder genug hände noch zungen und letztlich auch nicht genug kraft.
So freue ich mich und bin dankbar für die begeisterung in meinem innern, die mich unermüdlich ermuntert, mich bewegen und berühren zu lassen. Glücklicherweise gibt es aber noch die leise stimme, die mich grenzen ziehen lässt.
Letztlich weiss ich nicht, was mich rettet: Die begeisterung, die mich so viel fühlen lässt, die antrieb und feuer zugleich ist oder die vernunft, die all diese gefühle sanft aber bestimmt in ihre schranken weist und mich so schützt.
Vielleicht ist es beides.:blume:
 
Ich sorge mich um dich, mein süsser. Momentan bist du nur ein schatten und ich wünschte, mehr für dich tun zu können. Dich so leiden zu sehen, tut mir unglaublich weh, gerade so, als ob es mein eigener schmerz wäre.
Sei gewiss, es geht vorbei, auch, wenn dir dieses wissen momentan kein trost ist.
Ich bin da, an deiner seite und lass dich nicht allein. Wir schaffen das gemeinsam!:umarmen:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
beatam me dicent
Als ich sie mir so auf der freske in der Stiftskirche St. Gallen ansehe, die Maria mit ihrem kind auf dem arm, ein glückliches lächeln auf den lippen und über ihr Gott, der beschützend die arme über sie beide ausgebreitet hält, da passte der satz auf der tafel über ihr zu dem bild, obwohl er wohl kirchengeschichtlich, bzw. in liturgischer hinsicht was ganz anderes bedeutet.
Ja, sie sieht glücklich aus. Auf ihrem gesicht liegt ein friedvoller ausdruck, das kind scheint mit ihr verschmolzen und doch eine einheit für sich. Ich könnte geradezu in sie reinschlüpfen, es würde auch passen.
Es würde sogar im doppelten sinn passen, denn kinder spielen nicht nur in meinem engeren umfeld eine grosse rolle, vielleicht tun sie es sehr bald auch in einem weiteren sinne.
Auch die schützenden und bewahrenden arme kann ich um mich spüren, werde selbst zu ihnen. Schützend, heilend, aufmunternd, ermutigend, stark.
Ich kann in jede rolle schlüpfen und sie mir zu eigen machen.
Es ist ein sehr liebevolles bild, von dem ich mich kaum abwenden kann, obwohl die grosse klosterkirche noch ganz andere, viel gewaltigere bilder zu bieten hat.
Wenn man an die decke blickt, wo sich ein gewaltiges bild des paradieses ausbreitet, bevölkert und voller wolken, scheint es, als ob man in einen strudel hineingezogen wird und leicht wie eine feder hinaufschwebt gegen das firmament. Ich stelle fest, wie mein kopf versucht, ordnung in das wirrwarr von details zu bringen und schliesslich aufgibt.
Wie üblich ziehen mich die leiseren töne an, die einfachen bilder, die soviel mehr ausdruck in sich tragen und einen herausfordern, selbst eine erklärung zu finden. Es ist die lebensnähe, die identifikation ermöglicht und damit auch das erkennen der rollen und ihrer wandelbarkeit.
Beim hinausgehen lächle ich der Maria glücklich zu.:blume:
 
Werbung:
Sie
überdauert die zeit, überbückt den raum,
in ewigkeit.
Sie
bringt das herz zum klopfen und überlaufen,
lässt einen zitternd vor verlangen zurück.
Sie
versetzt in atemloses staunen,
äusserlich still, im innern jubilierend.
Sie
sucht keinen ausgleich, trägt nicht nach und nimmt, wie es ist,
Sie
gewinnt in dem moment, wo sie zu verlieren scheint und verbindet augenscheinlich getrenntes,
Sie
kann sich zurücknehmen, ohne ihr feuer zu verlieren,
denn es brennt immerfort.
Sie.:blume:
 
Zurück
Oben