Luzide Träume
Mögliche Erfahrungsbereich
In Unterhaltungen glaubte ich zu bemerken, dass nicht jeder an Träume interessiert zu sein scheint. Einige wenige schilderten mir, dass sie zwar ab und an träumten, aber nicht wüssten wie oft, bzw. wie selten und dass es ihnen zugleich auch völlig egal sei. Andere wiederum erinnern sich an eigene Träume und sind nicht selten berührt von der irgendwie vertrauten Fremdartigkeit der eigenen Träume. Dann gibt es die Mitmenschen welche sich intensiver mit ihren eigenen, oder anderer Träume, bzw. überhaupt mit dem Phänomen Traum beschäftigen.
Luzide Träume, oder auch Klarträume gehören weniger zu den Erinnerungsträumen. Hier wird mit Erinnerungstraum das gemeint, wobei der Träumende erst im Wachzustand sich an seinen Traum erinnert. Luzide Träume, bzw. Klarträume werden auch oft theoretisch behandelt und definiert. Selbst mag ich momentan nicht auf die vielen abweichenden Erklärungen eingehen welche darstellen was luzide Träume sind, sondern auf a eigene Erfahrungen zurückgreifen, während ich diese hier thematisiere.
Selbst ziehe ich eine Linie zwischen traumbewussten Träumen und luziden Träumen., wenngleich diese meinige individuelle Linie keine wirklich rennende Linie entspricht.
Traumbewusste Träume sind für mich die, in denen den Träumenden während des Traumes bewusst ist, dass sie träumen, aber ihnen nur ein teilweises Lenken und Gestalten des Traumes möglich ist. Auch das Wissen während des Traumes, dass man soeben träume, ohne aktiv in den Traum einzugreifen, also das Beobachten und Geschehenlassen des Traumes zähle ich selbst zu den traumbewussten Träumen und nicht zu den luziden Träumen.
Diese Linie, zwischen traumbewussten und luziden Träumen, ziehe ich im Sinn der Verständigung und nicht als allgemeine Definition und zu bestimmten Bezügen zum nichtbuddhistischen Bön.
Luzides Träumen, so wie ich es zumindest seit Jahrzehnten lebe, besitzen nicht nur die Bewusstheit dessen dass ich während meines Traumes weiß dass ich träume, sondern auch den 100% Aktionsrahmen der freien Gestaltung der Träume und das von Anfang der ersten Träume, bis zum Ende der letzten Träume jeder Nacht.
Die Beherrschbarkeit und die völlig durchgehende Bewusstheit entsprachen mir (nur) einer Übung und nicht einem Ziel. Mir dieser Übung verändert sich das eigene Gehirn, was neurologisch sichtbar gemacht werden kann. Es entstehen Synapsen und Verbindungen im eigenen Gehirn welche sich natürlicherweise, bzw. normalerweise nicht derart stark ausprägen. Nur nebenbei, selbst bei einigen einfachen regelmäßigen Meditationen verändert sich das Gehirn und das gesamte Nervensystem oft in eine Richtung ausgeprägterer Empathie, Gelassenheit und Freudefähigkeit.
Nach dem Üben der luziden Traumfähigkeit kam, zumindest für mich, der wesentlichere Teil, denn es ging mir nicht um Kontrolle und Beherrschung.
Der mögliche Erfahrungsbereich, welches das Vermögen des luziden Träumen mit sich bringen kann, nicht muss, kann ein ganz anderer sein. Es ist die Möglichkeit luzid zu träumen und zugleich in die sonst unterbewussten und auch bis dahin unbewussten Bereiche eintreten zu können. Dabei geht es nicht nur um die mit den bewussteren verknüpften Teile seiner eigenen Bewusstheit, sondern auch um die Teile welche gar keine eigene Bewusstheit menschliche nötig haben und dennoch das Menschsein ermöglichen.
Der Bereich des Selbst- und Ichbewussten ist zwar ebenfalls interessant, aber eben nicht das Einzige und Wichtigste, sondern das Gesamte und das Zusammenspiel des gesamten ist zumindest mit viel interessanter als nur der Bereich des Sinn- und Vernunfterfülltem.
Mit dem Schlüssel des luziden Traumes könnte jeder die eigene Vielfältigkeit derart intensiv und ausgedehnt selbst erfahren, so dass bisherige Linien, wie zwischen Innen und Außen, sich zu Übergängen und einem alles Zusammenhängenden selbst zeigt. Damit ist nicht das Denkerische und Glaubende gemeint, welches ebenfalls denken kann und darf, dass alles zusammengehört, sondern die eigene 1:1 Erfahrung dieser Untrennbarkeit von allem gemeint.
Diese 1:1 Erfahrung ist nicht mehr umwerfbar, nicht mehr bezweifelbar und bildet nicht nur ein geistiges Konstrukt aus, sondern bildet sich in jeder eigenen Faser seines Selbstes physisch und psychisch aus.
Selbsterklärend gibt es auch völlig andere Wege des Bön und das luzide Träumen scheint nur einer Möglichkeit zu entsprechen, gegenüber vielen anderen Möglichkeiten und zwar sein eigenes und das gesamte Leben intensiver und bewusst ausgedehnter zu leben.
Was aber verloren geht sind Deutungen und Glauben, aber auch Zweifel und Gewissheiten, Wahrheit und Trug.