Schlaf-/Traumposition

Ich habe das heute getan. Es war nur ein kleiner Umweg.
Das finde ich super, daß du dich dazu durchringen konntest.

Erst bin ich vorn auf der Straße entlanggefahren, es überkam mich sofort wieder dieses beklemmende Gefühl, wo ich einfach nur weg will. Ich bin dann hinten in den Garagenhof hineingefahren. Das fiel mir unheimlich schwer. Ich fühlte mich wie ein Einbrecher, ein Stalker, der dort eigentlich nichts zu suchen hat. Das beklemmende Gefühl war wieder sehr stark, ich kann gar nicht sagen, wieso und wo es herkam.

Mir fiel dann ein, dass mir als Kind gesagt wurde, ich solle auf dem Heimweg von der Schule nicht dort hinten zwischen den Garagen und Gärten langlaufen, weil es einsam ist (wegen des Kinderfängers), sondern vorn herum laufen. Da dieser Weg kürzer war, bin ich dennoch oft dort langgelaufen. Ich war dabei sehr vorsichtig und hatte aber auch Angst, dass mir jemand auflauert. Was niemals geschah - es war eine Schreckensvision meiner Mutter.
Mir fiel dann ein, dass mir vieles in dem Haus Angst machte - die dunkle Treppe zum Waschkeller, der Hintereingang, der durch den Keller führte - aber sicher nicht unnormal für ein Kind.
Siehst du, so viele Dinge, die dir Angst machen. Und das, obwohl du doch zu den besonders mutigen Menschen gehörst. ;)
Dann wurde dir das mit dem 'Kinderfänger' sogar schon erzählt, als du noch selbst Kind warst? Ich dachte, das hätte dir deine Mutter erst erzählt, als du erwachsen warst. Das darf man doch Kindern nicht erzählen.
Ich glaube, es war sehr gut, daß du dir diese Ängste wieder bewußt gemacht hast. Du solltest diese 'gruseligen' Wege noch öfter - wenigstens in Gedanken - durchgehen. Je öfter du das machst, desto mehr verschwindet dann die Angst. Mach dir klar, daß sie völlig unsinnig war.
Und in der Folge werden dann vermutlich auch deine Angstträume weniger erschreckend sein und evtl. bald ganz verschwinden.

Dann solltest du noch herausfinden, warum du nur mit dem Gesicht zur Wand schlafen konntest. War es dieses Denkmal oder das Fenster ansich, weil du vielleicht gefürchtet hast, der 'Kinderfänger' steigt dort rein?

Das Denkmal sieht richtig imposant aus. Interessant zu wissen, wie Kinder so etwas sehen.

Wirklich schlau geworden bin ich daraus nun aber auch nicht. Das Gefühl war da, ich kann nicht genau sagen, wo es herkam. Ich glaube, ich hatte damals wirklich große Angst vor meinen eigenen Träumen, weil sie schon immer sehr real wirkten. Aber warum mich ein derart beklemmendes Gefühl überkommt, wenn ich an dem Haus, in dem 18 Jahre gelebt habe, vorbeifahre, kann ich nicht sagen.
Das solltest du auf jeden Fall herausfinden. Hat deine Mutter dich als Kind noch mehr von ihren Ängsten wissen lassen? Du warst ja gar nicht in der Lage, diese Angst zu ertragen, kein Wunder, daß du sie verdrängt hast. Und in Träumen kommen eben hauptsächlich verdrängte Gefühle hoch.
 
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Es fällt mir etwas schwer, mich auf die Hände zu konzentrieren. Immer wieder glitten meine Gedanken in Tagträumereien ab. Ist das die Schwierigkeit bzw. der Sinn, die Konzentration bei den Händen zu halten ?
Liebe Moonlight,

wie ich sehe, hast Du eine wichtige Botschaft aus dem Auge verloren:
1. „Es gibt für mich nichts zu tun und ich muss nichts erreichen, es geschieht alles ohne meinen Einfluss!“

Es geht da nicht um Konzentration, sondern nur um die Aufmerksamkeit zu dem, was Du fühlst. Die Konzentration wird Dir von dem Mudra abgenommen, wie ein Schalter, mit dem in Deine Innenwelt das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit angeknipst werden kann. Gesten, also Mudras, sind Relikte aus unserer sprachlosen Vergangenheit, die von allen Menschen auf dieser Welt und auch von Deiner Seele verstanden wird. Verschränkte Hände ist ein Signal von der Bereitschaft zur inneren Einkehr, Ausgeglichenheit und Stärke (Du hältst Dich bildhaft zusammen).

Dieser Part dient also nur als Einstimmung auf den nächsten Schritt, in dem Du die Gefühle erfahren sollst, die mit dem Liegen in Deinem Bett verbunden werden sollten (das Vertrauen).
Wie man sehen kann, hast Du dieses Ziel schon mit Leichtigkeit erreicht:
"... fühlte sich alles sehr schön warm an. Die Durchblutung kam in Gang, auch in meine ewig kalten Füße."
Es gilt also nur noch dieses gute Gefühl automatisch abrufen zu können, wenn Du Dich ins Bett legst und Deine Seele mit den verschränkten Händen festhältst (die Botschaft an Dich, dass alles gut ist).

Ich halte nichts davon zu versuchen die Gedanken zu verbannen, denn das Gehirn schaltet bei Ruhephasen automatisch in einen Ruhemodus, bei dem es dann auch mit seiner eigentlichen Arbeit beginnt – dem Ordnen und Optimieren des neuronalen Netzes. Anstelle Gedanken zum Schweigen bringen zu wollen, sollte man lieber versuchen, die Gedanken behutsam in ein ruhigeres Fahrwasser zu lenken.

Moonlight: Ich habe ein paar Tiefensuggestions-CDs von Arnd Stein, mit deren Hilfe schaffe ich es manchmal, in den von dir beschriebenen Zustand zu gelangen, dass man den Körper ganz vergisst und nicht mehr spürt. Würdest du zur Meditation auch solche geführten Meditiationen empfehlen ? (wenn ja, ggf welche ?)

Solche CDs zur Tiefenentspannung hatte ich vor langer Zeit auch einmal aus Interesse an den Mechanismen zugelegt. Ich hatte damals ein paar CDs von Rüdiger Dahlke gekauft, der diese Klaviatur der Seele sehr gut beherrscht. Das ist aber gut 35 Jahre her und inzwischen gehe ich da meine eigenen Wege, die sich stärker an der Hypnose orientieren.

Grundsätzlich halte ich solche CDs für sehr nützlich, können aber halt auf individuelle Probleme und Gegebenheiten nicht eingehen. Eine CD kann halt nicht erkennen, ob der Zuhörer auch an der Stelle angekommen ist, an der er in diesem Moment auch sein sollte. Etwas, das ein guter Leiter erkennen und nachsteuern kann. Ich möchte Dir da auch keine konkrete CD empfehlen, weil da viele Dinge aus der Empathie mit eine Rolle spielen, so zum Beispiel die Stimme, die Begleitmusik und auch die Technik selbst. Die beste Technik nützt nichts, wenn die Stimme oder die Musik einen Störfaktor darstellt. Bei Amazon habe ich gesehen, dass es da verschiedentlich Hörproben gibt.​

Ich habe Dir bei You Tube einmal ein Beispiel einer Tiefenentspannung auf der Basis der Hypnose angefügt – eventuell magst Du da ja einmal reinhören. Der Vorteil ist hier, dass Du nicht an dem Text kleben musst, um Dir die eigentliche Botschaft verinnerlichen zu können. Bei dem angefügten Beispiel ist das bewusste Zuhören nur bis zu der Stelle wichtig, an der die Hypnotiseurin von 10 auf 1 zurückgezählt hat (die Induktion).


Zu Dahlke habe ich Dir auch einen Link beigefügt, leider gibt es dazu keine Hörprobe. Interessant ist bei dieser Tiefenentspannung das Training mit der Zusammenarbeit zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte, das ihm wirklich gut gelungen ist. Es kann sein, dass ich diese CD damals auch gehabt hatte:
http://www.kopp-verlag.de/Tiefenentspannung.htm?websale8=kopp-verlag&pi=122183&ws_tp1=kw&ref=prod_ad415&subref=/&gclid=CKSG6f_t7MoCFdIV0wodUZgNDQ

Wie ich gesehen habe, gibt es bei You Tube viele gute Beispiele und auch längere Musikstücke für eigene Tiefenentspannungen. Manchmal reicht aber zur Einstimmung auch schon ein Lied, das zum Träumen einlädt und man gerne hört.

Wenn Du Dich also zum Schlafen legst, vergiss nicht Deine Hände schützend über Deine Seele zu legen.


Merlin
 
Dann wurde dir das mit dem 'Kinderfänger' sogar schon erzählt, als du noch selbst Kind warst? Ich dachte, das hätte dir deine Mutter erst erzählt, als du erwachsen warst. Das darf man doch Kindern nicht erzählen.

tja, sag das meiner Mutter... ja, das war aktuell, als ich 7/8 Jahre alt war.

Dann solltest du noch herausfinden, warum du nur mit dem Gesicht zur Wand schlafen konntest. War es dieses Denkmal oder das Fenster ansich, weil du vielleicht gefürchtet hast, der 'Kinderfänger' steigt dort rein?

Das war damals einfach die Angst vor Alpträumen, die ich seit frühester Kindheit hatte. Ich hatte damals festgestellt, dass ich immer Alpträume hatte, wenn ich auf der rechten Körperseite lag, also mit dem Gesicht zum Zimmer. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass jemand im Zimmer ist, was mich gruselte. Keine Ahnung. was das war. Je länger ich daran denke, umso mehr kommt wieder dieses Gefühl hoch, wenn man vor Angst ganz starr ist. Angst ist eben nicht rational.

Und mir fällt gerade auf, dass ich keine Angst haben "durfte/sollte". Meine Ängste nachts wurden als lächerlich abgetan, wenn ich beim Arzt Angst vor Spritzen oder der Behandlung hatte, sollte ich keine Angst haben, weil ich "ja schon groß" war. Ich glaube, ich fühlte mich mit meiner Angst einfach alleingelassen und nicht ernstgenommen. Ebenso tat es meine Mutter mit ihren eigenen Ängsten. Sie spielte sie einfach herunter, als gäbe es nichts. Ich glaube, hier liegt ein Problem mit der ganzen Thematik bei mir. Da muss ich mal noch genauer drüber nachdenken.

Danke für deine Anregung.

Hat deine Mutter dich als Kind noch mehr von ihren Ängsten wissen lassen? Du warst ja gar nicht in der Lage, diese Angst zu ertragen, kein Wunder, daß du sie verdrängt hast. Und in Träumen kommen eben hauptsächlich verdrängte Gefühle hoch.

Sie hat ihre Ängste nicht in Worten kommuniziert, ich denke sogar, dass sie sich dieser nichtmal bewusst war und auch heute noch nicht ist. Aber ihr ganzes Verhalten war darauf ausgelegt und das hat sich - auch unbewusst - auf mich übertragen. Als Kind lernt man nunmal von den Eltern und hält deren Verhalten für richtig. Es ist auch schwierig, solche geprägten Muster abzulegen, selbst wenn man rational weiss, dass es falsch ist..
 
Lieber Merlin,

vielen lieben Dank, dass du dir soviel Mühe gemacht hast und mir das alles extra rausgesucht hast. Und ich muss dir mal sagen, dass du wirklich eine äußerst angenehme Art an dir hast, Ratschläge zu erteilen, die man einfach gut annehmen kann. :kiss3:

Es geht da nicht um Konzentration, sondern nur um die Aufmerksamkeit zu dem, was Du fühlst.

ok, das ist die Antwort auf das, was ich eigentlich fragen wollte. Habe mich da wohl etwas unglücklich ausgedrückt.
Ich wusste einfach nicht, was ich tun soll, wenn ich nichts tun soll. ;)

Wenn Du Dich also zum Schlafen legst, vergiss nicht Deine Hände schützend über Deine Seele zu legen.

Dankeschön, ich werde dann gleich in Bettchen gehen, mir den obigen Link anhören und deinen Rat befolgen.

Ich habe im Übrigen zumindest meine Bettseite wieder in die kuscheligere Seite verlegt und störende Geräuschquellen, die mich immer wieder aufwachen ließen entfernt. Die letzten beiden Nächte habe ich wesentlich besser und tiefer geschlafen.

Der Herr Dahlke hat ja noch eine Menge anderer interessanter Themen abgearbeitet, wie ich gerade beim Stöbern gesehen habe, da ist noch das eine oder andere noch für mich dabei, was mich interessiert.


Bin gerade voll begeistert ... wird Zeit, dass ich mich mal wieder mit solchen Themen beschäftige. (Das mit dem Parkplatz mach ich auch immer und ich staune jedesmal aufs neue, dass es zu 90 % funktioniert :rolleyes:)

Nochmal vielen lieben Dank, lieber Merlin, du tust mir richtig gut :).
 
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Hallo Foris,

mir ist aufgefallen, dass ich besonders schwere Alpträume habe, wenn ich mich im Schlaf auf den Rücken drehe.

Als Kind konnte ich nicht auf der rechten Körperseite schlafen oder auch nur mit dem Gesicht zur zimmeroffenen Seite, ohne schreckliche Träume zu haben. Ich habe schon als Kind sehr intensiv geträumt und kann mich noch heute an so manchen Alptraum erinnern. Ich hatte damals schon Angst, auf der falschen Seite einzuschlafen.

Heute ist es ähnlich. Ich liege auf dem Rücken sehr bequem und fühle mich körperlich in dieser Position wohl zu schlafen, vermeide es aber aus Angst vor Alpträumen in dieser Position einzuschlafen.

Geht es euch auch so, dass ihr in einer bestimmten Position besonders gut oder schlecht träumt ?

Hat dafür vielleicht jemand eine Erklärung für mich ?


Hallo moonlight,

Deine Frage ist schon etwas älter, und scheinbar habt ihr auch eine Lösung gefunden?! (ich gebe zu, dass ich nicht alles gelesen habe).

Mir geht es jedenfalls ähnlich und beim googeln bin ich auf noch weitere Berichte anderer gestoßen (scheint es also häufiger zu geben). Unter anderem auch auf diese Erklärung:

"Ursachen
Meist erfolgen die Alpträume bei Rückenlage. In dieser Schlafposition kommt es leichter zu einer Verflachung der Atmung und zu Sauerstoffmangel. In unserem Körper gibt es Sensoren, welche über den pH Wert (Säuregrad) den Gehalt an Sauerstoff oder Kohlendioxid (= "verbrauchte Luft") feststellen. Wenn der Sauerstoffgehalt durch zu flache Atmung absinkt, so stellt dies eine Gefährdung dar. Die inneren Alarmglocken schrillen und da der Körper, vorallem die Gehirnzellen, gefährdet ist stellt sich ein Weckeffekt ein. Die schlafende Person wacht auf. Genau genommen kehren nur einige Gehirnareale in den Wachzustand zurück, speziell jene der bewussten Wahrnehmung. Andere Teile, nämlich jene, welche die Schlaflähmung (Schlafparalyse) bewirken, arbeiten noch in gewohnter Weise wie im Schlaf weiter. Auch jene Gehirnareale, welche für Traumbilder verantwortlich sind, arbeiten zum Teil Schlaf ähnlich (hypnagog) weiter.
Durch das Zusammenspiel der teils noch "schlafende" und teils schon "wachen" Gehirnareale kommt es zur paradoxen Situation des Alptraumes.

..."

http://www.paranormal.de/geister/geister1/albtraum.htm

Ich finde mich darin jedenfalls wieder.

Mahila
 
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