Nicol lebt ohne Möbel und Kosmetik

Irgendwie erinnere ich mich an dein ach so korrektes Auftreten wollen im einem Thread hier vor nicht allzu langer Zeit - du wolltest dich so toll neutral verhalten und ach- wie fandest du die "Entgleisungen" und das "persönlich werden" so schrecklich ....
Na ja .....
Das erste was du mir heute zutrugst in einer sachlichen Diskussion, war eine persönliche Unterstellung ....

Und der weitere Verlauf ist für mich auch fragwürdig ....
Lass mich bitte fortan einfach in Ruhe ....

Ne, ich spreche aus persönlicher leidvoller Erfahrung. Offenbar sind Deine Kinder noch kleiner, dass Du Dich nicht wiedererkennst und mich jetzt so missverstehst. Wer das schon alles hinter sich hat, weiß für gewöhnlich, wer das Sagen hat, nämlich die Kinder, zumindest ab einem gewissen Alter. Da haben alle Vorstellungen, die Kinder nach eigenem Gutdünken lenken oder ihre Ansprüche begrenzen zu wollen, keine großen Chancen. Die heranwachsenden Kinder werden sich beschweren, das lauthals, wenn die Mutter ihnen etwas vorenthält, was ihnen zusteht (oder auch nicht). So ist das nun mal. :D
 
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Das Problem ist, dass Kinder irgendwann ihre Begeisterung verlieren, was eben daran liegt, dass sie nicht dazu animiert wurden das zu tun was sie wirklich wollen.

Ich finde es nicht gut, wenn Kinder nur ihren Lustgefühlen nachgehen. Es ist wichtig zu lernen, eine bestehende Unlust zu überwinden und sich für Dinge zu motivieren, die nun mal für den Lebensunterhalt notwendig sind, egal ob man Lust dazu hat oder nicht. Außerdem halte ich es auch wichtig, ein Kind im vernünftigen, rationalen Denken zu fördern, ihm Strukturen zu geben, es nicht einfach seinen Lustimpulsen auszuliefern ohne jegliche Leitung. Ein Kind muss zuerst lernen, sich selbst strukturiert und zielorientiert zu verhalten.
 
"Ausbildung" und "Studium" sind gut, wenn derjenige sie gerne und Begeisterung macht. Ansonsten macht man das Spiel des Kapitalismus und des "Wettbewerbs" mit, was bedeutet, wenn einer schneller rennt (= "bessere Ausbildung") auch alle anderen schneller rennen müssen. Im Endeffekt hetzen wir uns so alle ab und kommen kein Stück vorwärts. Selbst wenn wir Materiell erfolgreich sein sollten, macht uns das innerlich kein Stück fröhlicher.

Man sollte hier auch unterschieden zwischen "Zwängen" und "Faulheit" was eine Gegenreaktion auf die Zwänge ist. Kinder lernen mit Begeisterung und wenn sie hinfallen dann stehen sie wieder auf. Je größer man wird, desto mehr "lernen" wir Zwänge kennen. In der Schule erhalten wir schlechte Noten, wenn wir nicht das lernen was gerade verlangt wird und wenn man mit macht wir man "belohnt". Doch lernt man während seiner Schulzeit weniger als in den ersten 6 Lebensjahren! Wissen, das unter Zwang erworben wird ist gefühllos / nutzlos.

Das was wichtig ist, ist die Begeisterung der Kinder aufrecht zu erhalten und sie mit dem zu füttern was sie wirklich brauchen. Es gibt Menschen, die lernen Sprachen in wenigen Monaten. Ihr Erfolgsrezept ist ihr Wille es zu tun und ihre Freude daran es zu benutzen! Bei Mathematik ist es ähnlich, wenn jemand mit Begeisterung mit Zahlen umgeht, der versteht es viel leichter. Doch warum soll man jemanden, der gerade von der Mathematik begeistert ist dazu zwingen jetzt Englisch oder Latein zu lernen?! Nur weil es andere wollen oder meinen besser zu wissen was für einen selbst das Beste ist?

Das Problem ist, dass Kinder irgendwann ihre Begeisterung verlieren, was eben daran liegt, dass sie nicht dazu animiert wurden das zu tun was sie wirklich wollen. Kinder in der 1. Klasse spielen noch, aber sie lernen noch, wenn man sie lässt, auf ihre Art sehr schnell. In der 3./4. Klasse schon sind viele Kinder soweit, dass sie nichts mehr selbstständig lernen. Warum auch, sie werden ja auch nur belohnt wenn sie das lernen, was man ihnen sagt. Entweder machen sie mit oder sie rebellieren, was sich in "Faulhaut" und der Flucht in Drogen und Computerspielen äußert. Aber selbstständiges Lernen wird fast komplett "aberzogen".

Das System, wie es gerade noch vorherrscht wird zusammenbrechen, weil es Disharmonien hervorruft, die ständig stärker werden.
"Wirklich brauchen" und "wirklich wollen" sind nun sehr dehnbare Begriffe.
Ich denke, der Grundgedanke dahinter ist nicht besonders sinnvoll - letztendlich lernen Kinder am Modell (und das sind bei kleineren Kindern in aller Regel die Eltern).
Was ihnen vorgelebt wird "wollen" sie auch.

"Die Begeisterung verlieren" tun sie in der Regel in der Pubertät und das ist auch ein ziemlich normaler Prozess und besonders da gilt es "durchzuhalten" (und auch das will gelernt sein).
Spätestens seit 1965 (Rosenthal Experiment) weiß man, dass Motivation, Leistung, Freude am Lernen, Selbstbild usw. allein mit den (sogar falschen) Annahmen eines einzigen Lehrers zusammenhängen können.

"Selbständiges Lernen" ist auch so ein Begriff mit einem hohen Interpretationsspielraum - sicherlich war der damalige Frontalunterricht nicht die beste Methode, zum Lernen zu motivieren.

Dein Beispiel, dass man in den ersten sechs Lebensjahren am meisten lernt, ist so einfach nicht: es gibt große Unterschiede beim Lernen - manches ist einfach nur Prägung, vieles entwicklungsphysiologisch bedingt (das lernt so gut wie jeder nebenher), etliches läuft rein auf der kognitiven Ebene ab und manche Prozesse lernen manche nie (und merken das auch in der Regel lebenslang nicht).
In der Regel baut eines auf dem anderen auf.

Ich habe damals noch das Abitur mit 19 (G9) gemacht und ich werde nie vergessen, dass bei mir "der Groschen" so richtig erst in der 11. Klasse fiel - ab da machte das Lernen total Spaß, ich begriff, welchen Sinn es machte, erlebte, wie gut man sein Gehirn "autonom" nutzen kann und ich war tieftraurig, als die Schule mit der 13. Klasse endete.
Auch Lernen braucht so etwas wie "Lebenserfahrung" oder gar "Reife", bestimmte Prozesse kann man nicht "vorverlegen" und ich sehe G8 extrem kritisch. Einige Kinder werden kaum in den Genuss kommen, diese Erfahrung zu machen und für diese wird Lernen vielleicht immer leicht aversiv behaftet sein - sehr schade.
 
Glück gehabt, dann sind Dir Deine Kinder vielleicht etwas länger gut gewogen, denn egal ob Paragraf oder nicht, Kinder wissen sich zu helfen und können sich auch recht gut wehren ab einem gewissen Alter. :p
Ich kenne dich nicht gut genug um den Satz deuten zu können. Ich weiß nicht wie ernst du das meinst.
Für mich ist es Wohlstandsgequatsche. Sorry. Unrealistisch auch noch dazu.
Bestes Beispiel ist meine Freundin. 5 Kinder, keins hatte ein eigenes Zimmer und sie liebt ihre Eltern und spricht voller Respekt von ihnen.
Ich hatte ein kleines Zimmer für mich , War ja Einzelkind und habe mehr Probleme mit den Eltern.
Hatte deine Mutter ihr eigenes Zimmer?
 
Ab einem gewissen Alter ist es aber notwendig, dass jedes Kind ein eigenes Zimmer hat.
Nö. Ist es nicht. Millarden Menschen, die es sich nicht leisten können ihren Kindern eigenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen sind dafür der Beweis.

Wesentlich sind Rückzugsmöglichkeiten, das muss nicht das eigene Zimmer sein dann. Ich finde es schade, dass Eltern heutzutage mehr Kinderverwalter nach Vorgabe sind denn von Herzen Eltern.

Lg
Any
 
Für mich ist es Wohlstandsgequatsche.
Jo, sehe ich ähnlich. Materielles anstatt Fürsorge. Der Ruf nach Außen (sozialer Status) ist wichtiger, als gut funktionierende Bindung im Innen... die Kinder lernen sich anzupassen und wenn man sie fragt, ob sie Mutti und Papa lieb haben, werden sie das natürlich bejahen. Sie haben das so gelernt, es wäre fatal etwas anderes zu antworten, denn dann droht der Psychotherapeut, der sich darum kümmern muss, dass das Kind wieder "normal" und "auf Spur gebracht wird". Schließlich machen diese Eltern ja nix falsch... die Kinder bekommen schließlich alles.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Wissenschaft uns erklärt, wie das Leben funktioniert, in der Arbeitgeber vorgeben, was man genau wann zu tun hat, wo Kinder nicht mehr Kinder sein dürfen, sondern vorbereitend auf ihre spätere berufliche Zukunft schon entsprechend gedrillt werden... ich finde das destruktiv. Na ja, soviele Fälle von Depressionen unter Kindern gab es meinens Wissens in unserer Gesellschaft in Friedenszeiten noch nicht.

Traurig.

Lg
Any
 
Ne, ich spreche aus persönlicher leidvoller Erfahrung. Offenbar sind Deine Kinder noch kleiner, dass Du Dich nicht wiedererkennst und mich jetzt so missverstehst. Wer das schon alles hinter sich hat,

Und jetzt ein letztes Mal ... Münz deins nicht auf meins ....
Oh je eh ..... o_O.
Und nein- meine Kinder sind nicht mehr klein!
 
Was das alles noch mit dem Threadthema zu tun haben soll, frag ich mich grad...

Naja, auchmal im OT was einwerf:
@LynnCarme Du haust hier eine Schote nach der anderen raus, dass mer echt nurnoch den Kopf schütteln kann. Die Phrasen hier klingen wie aus nem Lehrbuch für Sozialkunde der 80er Jahre :LOL:
Mal einmerk: Wenn Kinder "psychische Probleme" bekommen/bekämen, wenn sie kein eigenes Zimmer hätten, na dann wären nach der Logik die Bergbauern bis in die 70/80er Jahre; oder in Jurten wohnenden Steppennomaden; Touareqs, San, einige Schweden, Norweger, Lappen usf.... (zig mehr Länder & Menschen) ja alle mit psychischen Defiziten belastet.
Sone Denke kommt bzw stammt aus der Nachkriegszeit Ende der 50er Anfang 60er, als man Kindern aufgrund der "wieder tollen" Industriemöglichkeiten nun auch einzelne Zimmer geben wollte.

Wie das die Menschen nur hunderttausende Jahre OHNE eigene Räume hinbekommen und überlebt haben....hmmmmmm:rolleyes:
 
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Hatte deine Mutter ihr eigenes Zimmer?

Ja, als die Ältesten sich eigene Wohnungen suchten, war meine Mutter ebenso froh wie ich, endlich einen eigenen Raum für sich zu haben. Wenn schon die Menschenrechtskonventionen darauf hinweisen, würde ich es nicht als Wohlstandgequatsche abtun. Außerdem erlebte ich nie Wohlstand. Ich hatte immer nur gerade so viel, dass wir über die Runden kamen, nie mehr.
 
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