Trommelrhythmen, Klänge und Gesänge in der schamanischen Arbeit
Mich interessiert, wie und was ihr praktiziert ?!
Hintergrund, ich beobachte seit ich schamanisiere einen Unterschied zwischen dem wie das in Deutschland meist gehandhabt wird und dem was ich im Himalaya und mit dem südamerikanischen Schamanismus erfahren durfte und selber auch praktiziere.
So habe ich bei uns hier, vorallem die Form kennengelernt mit einem monotonen Trommelrhytmus zu arbeiten, Gesang spielt meist keine Rolle - außer dass vielleicht nach einer schamanischen -Reise irgendwann spirituelle Lieder gesungen werden.
Hallo Erdkröte,
Der Vergleich "wie es hier in Deutschland" gemacht wird, ist finde ich, mit dem südamerikanischen Schamanismus oder mit den Praktiken im Himalaya nicht vergleichbar.
Ein Land das keine lebende Tradition mehr hat und mehr ein Mischmasch aus allem möglichen ist, kann man nicht mit lebenden alten Traditionen vergleichen.
So gehe ich mal direkt zur Überschrift über. "Trommelrhythmen, Klänge und Gesänge in der schamanischen Arbeit"
Ich lebe in Deutschland. Mich hat keine indiger Schamane aufgezogen oder angelernt oder sonst irgend eine metaphysische Personlichkeit instruiert.
Im Gegensatz zu anderen Menschen hatte ich allerdings das Glück sehr naturnah aufwachsen zu dürfen und hatte immer ein Umfeld in dem es noch alte "Traditionen" gab, die sich einfach über lange Zeit bewährt haben.
Mein Vater gehört noch zu den Menschen, die durch den Wald gehen und er riecht wo welcher Pilz wächst, schaut sich dreimal um und weiß wo es Wasser gibt, schaut den Waldboden an und sagt welche Tiere und warum dort oder dort leben und wo man sich besser fern halten sollte. Er weiß was man draussen essen kann und was auf keinen Fall und weshalb. Er kennt die Sprache des Waldes recht gut, weil es für ihn lebensnotwendig war.
Mein Glück, weil das musste ich als Kind auch schon mitleben und das ist heute für mich ein Segen.
Für mich gehört die Kommunikation mit der Natur auch als Klangrhythmus zur schamanischen Arbeit dazu. So hier die Kontakaufnahme mit unterschiedlichen Tieren, über inprovisiertes nachahmen ihrer "Tiersprache" (Extatisch) oder Kontaktaufnahme durch nichts tun und still sein (Intatisch).
So benutze ich dies Art der Rhythmen und Klänge auch um einen bestimmten "Raum" für eine bestimmte schamanische Handlung herzustellen, eine bestimmte Energie anzuziehen. Man kennt das auch, wenn die vier heiligen Winde (Richtungen-O-S-W-N) eingeladen werden, da werden u.U. auch Tierklänge genutzt um Kontakt aufzunehmen zu den Schutzgeistern.
Und dann ganz einfach, der eigene Gesang. Dafür brauche ich nur mich selbst, hab ich immer dabei *grins*.Viele Menschen denken `ich kann doch nicht singen ...` und beschneiden sich damit eines sehr kräftigen Werzeugs. Hier geht es aber mehr um die Absicht und die seelischen Anspekte, die über den Gesang transportiert werden, als weniger darum ob es "schön" klingt.
Gesang heilt! und zwar den der ihn erzeugt sowie auch den der zuhört, die Klänge empfängt.
So nutze ich z.B: die Lakota-Heillieder(Gebete) bei einer INIPI. Die kommen nicht aus Deutschland, wie die INIPI selbst ja auch nicht, aber ich versuche sie dennoch so gut ich kann in ihrem Orginal zu singen (gehört eben einfach zu einer INIPI dazu). Doch ich nutze auch selbst entstandene Lieder mit Flöten und Trommelbegleitung um einen Transfer von der geistigen zur materiellen Welt zu schaffen und umgekehrt. Dabei tönt die Trommel alles andere als "monoton". Monotones Trommeln nutze ich nur für die schamanische Reise, weil es mir so am besten taugt. Aber da ich das eh nur selten zum schamanisieren nutze, kommt das also auch eher wenig vor. Der Kontakt den ich geifen und auf "dieser Seite" sehen kann taugt mir einfach mehr.
Meine erstes "schamanisches" Intrument, war ein alter Ast, den ich im Wald zerbrochen habe und damit ein Tier verjagte ... *lach*, ich war ein Kind. Ich lernte, dass man auf jedes Geräusch da draussen eine Antwort bekommt. Die meisten Menschen achten auf sowas nicht, aber es bestimmt eben wie der Kontakt zu allem ist. "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus", hat eben nicht nur was mit dem Echo, das über die Berge hallt, zu tun.
Eine Trommel kam bei mir erst sehr, sehr spät dazu. Erst als ich anfing auch schamanisch zu reisen (Und zwar genau ab da, als mir wer sagte, dass "man" das so macht- vorher bin ich auch auf Walgesänge gereist).
Die eigene Stimme war bis dahin das wichtigste, sie ist Teil von mir, ein pers. Werkzeug, mein Ton den ich damit nach außen trage, so wie es jedes Lebewesen tut.
Und um bei der Trommel zu bleiben ... sie ist nicht nur "Reisewerkzeug". Grundlegend kommt es auch auf die Trommel an
http://www.unjinsap.de/rahmentrommel.htm
Ich frage mich ob es sich hier ebenfalls um eine Gemeinsamkeit im Schamanismus handelt, wie der Seelenflug, das Geschüttelt werden oder Ekstase.
Wie seht und erlebt ihr das ?
Nun ja da müssen wir nicht auf andere Kontinente reisen, bei uns gibt es das Seidr was dem einer "Schütteltrance" gleich kommt.
Ergänzung: Gibt es für euch Unterschiede bei der Verwendung verschiedener Instrumente ?
Ja, wie schon beschrieben ...
außerdem kommt es drauf an was der Zweck meines Handelns ist.
Dabei kann ich ein Instrument auch einfach zum Spaß benutzen *smile*, sowas sollte man mMn nicht vernachlässigen, trotz der ganzen "Arbeit".
LG
Waldkraut