Angie`s Thread

Liebe Angie!

In Deinem Beitrag an Merlin schreibst Du, dass Du von Menschen wie Merlin und mir lernen willst. Merlin eignet sich da glaube ich ziemlich gut, von ihm kann man sehr viel lernen. Ob ich da so geeignet bin wage ich zu bezweifeln. Ich halte mich eher nicht für so einen Gutmenschen, ohne Fehler, der zu allen nur nett ist. Ich kann ziemlich ungut sein, wenn sich jemand mit mir anlegt und verbeisse mich auch mal in Dinge, auch wenn ich sie nicht ändern kann, da fehlt mir schon die gewisse Gelassenheit. Auch hinterfrag ich vieles und ja - das mit dem Sarkasmus, das hab ich leider auch drauf...
Also, Merlin ist da sicherlich geeigneter als ich, der ist zu jedem nett und hat allgemein ein sehr gutes Verständnis für alle!

LG Nica
Liebe Nica,
niemand ist ohne Fehler, ich auch nicht, das wäre auch langweilig. Du schreibst Sarkasmus leider, warum? Manche Leute brauchen das, oder
sie haben es nicht anders verdient, so sehe ich das. Es kommt immer darauf an, wie man sich mir gegenüber gibt. Da habe ich sogar hier im
Forum, schon mit ein paar Leuten aneinander gehangen, ist schon länger her. Das waren die neunmal Klugen, die meinten, mich besser zu kennen,
als ich mich selber. Ich habe auch viele nette Menschen hier kennen gelernt, die längst nicht mehr hier schreiben, leider. Mit einem Mädel habe
ich aber noch Kontakt, auf einer anderen Plattform. Ein ganz lieber Mensch und ich bin froh, dass ich sie kennen gelernt habe.

Das was du über Merlin geschrieben hast, stimmt schon, doch meinst du nicht, er möchte gerne mal mit der Faust auf den Tisch hauen?
Das muss ich ihn mal fragen.
Und was ist an Dinge hinterfragen verkehrt? Mache ich doch auch.
Noch etwas, du bist schon alleine ein guter Mensch, weil du armen
Tieren hilfst.
Liebe Grüße Angie
 
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Liebe Angie,

Du schreibst davon mit Angst nicht richtig umgehen zu können, aber wer kann das schon? An anderer Stelle habe ich gerade etwas ausführlicher zu den Hintergründen unseres Wesen geschrieben. Wenn Du magst, kannst Du da ja einmal reinschauen – denn es könnte auch für dich von Interesse sein:

Danke für die vielen Blümchen, die ihr in meinen Garten streut, aber auch für mich ist der Gleichmut eine ständige Herausforderung und ewige Aufgabe, in der ich nicht nachlassen darf. Inzwischen habe ich bei meiner Suche nach mir selbst herausgefunden, warum das so ist. Ziemlich ernüchternd war der Umstand, dass ich das nicht ändern kann. Es bleibt mir also auch nur die Möglichkeit den richtigen Umgang mit dieser ständigen Herausforderung zu lernen.

Am meisten ärgere ich mich dann über mich selbst, wenn ich einmal wieder meine Grenzen überschritten habe. Es ist unglaublich schwer, seine Schwächen zu erkennen und dann auch wirklich anzunehmen. Es gibt dann immer tausend Gründe, warum das eigentlich nichts mit mir zu tun hat, sondern mit den anderen. Anderseits sind dann auch die Momente erhebend, wenn es einmal wieder gelungen ist, sich selbst zu überwinden. Über die Zeit habe ich zu meiner Freude erfahren, wie die Grenzüberschreitungen immer seltener geworden sind.

Interessant ist dabei, dass ich mich schon lange vor meiner Erkenntnis über mich selbst intuitive den Engeln angeschlossen hatte, die eigentlich auf geniale Weise einen guten Weg im Umgang mit diesem Problem aufzeigen. Je mehr ich darüber nachdenke, je mehr könnte ich glauben, dass ich erst durch sie zu dieser Erkenntnis über mich selbst gefunden habe.

„Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun“ ist also kein Credo, das ich gerne für ander verkünde, sondern ist für mich auch eine ständige Mahnung, die mich von meinem Weg nicht abkommen lässt. Damit wird auch klar, warum es nicht klug ist, ein Engel werden zu wollen, sondern uns lieber als ein Teil ihrer Gemeinschaft verstehen sollten.​


Merlin
Lieber Merlin,
nun frage ich dich, hast du nie den Wunsch, mal auf den Tisch zu hauen? Oder zu fluchen? Ich fluche dauernd, meist vor mich hin, wenn mal
wieder was nicht geklappt hat, oder so.
Na ja, egal. Ja aber Schwächen hat doch jeder Mensch, was ist daran so schlimm? Ich lege zum Beispiel zu viel Geld aus, doch wenn ich das
nicht machen würde, könnte ich mich nicht über die vielen schönen Dinge freuen, die ich mir gekauft habe. Siehst du, auch eine Schwäche kann
was Gutes haben.
Was mich an mir immer geärgert hat, ich halte nicht lange durch, wenn ich was begonnen habe. Zwei Beispiele, die jedoch schon länger her sind.
Ich war mit 21 Jahren in einer Kung Fu Schule. Ich fühlte mich sehr fit. Zwei mal in der Woche war das, jeweils zwei Stunden. Was mache ich, nach
einem halben Jahr, habe ich mit dem Training aufgehört, Grummel.
Dann war ich mit 24 Jahren in einer Jazz Tanz Schule, hat Spaß gemacht....nach einem halben Jahr, hatte ich auch dort keine Lust mehr, das ärgert
mich.
So ist es leider bis heute, auch mit anderen Dingen, ich verliere schnell die Lust und dann muss was Neues her, kannst du mir das erklären?

Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun, das kann doch nicht immer klappen, wie soll denn das gehen, in der heutigen Zeit? Es gibt schon Regeln
im Leben, die man einhalten sollte und das versuche ich.
Doch gibt es leider so viel schlechtes, man braucht nur die Nachrichten anschauen, (ich schaue keine Nachrichten mehr),da kann man nun wirklich
nichts Gutes denken. Gutes Reden, kann man doch auch nur mit vernünftigen Menschen, oder wie siehst du das ? Gutes tun, leider können wir die
Welt nicht ändern, aber wir können in unserem näheren Umkreis, denen helfen, die unsere Hilfe benötigen.
Liebe Grüße Angie
 
Hmm.... wahrscheinlich haut er vorher voll auf den Tisch, damit er dann so richtig abreagiert und relaxed ist, bevor er hier ins Forum einsteigt.:)... nö war nur´n Scherz! Bitte nicht alles so ernst nehmen, was ich hier von mir gebe.

und, Angie, ich persönlich glaube nicht, dass man in irgendeiner Form Erfüllung findet, wenn man sich was kauft (neue Klamotten etc.). Die Freude an solchen Dingen ist immer nur von sehr kurzer Dauer, achte mal drauf. Viel wichtiger und erfüllender sind die Dinge, an denen man sich erfreut, die man nicht kaufen kann; die man auch für viel Geld nicht erhält. Dies sind die wahren "Glücksbringer". Ich glaube nicht, dass Menschen, die Unmengen Geld haben, deshalb glücklicher sind, eher im Gegenteil; schau Dich mal um..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieber Merlin, nun frage ich dich, hast du nie den Wunsch, mal auf den Tisch zu hauen? Oder zu fluchen? Ich fluche dauernd, meist vor mich hin, wenn mal wieder was nicht geklappt hat, oder so.
Liebe Angie, liebe Nica,

hatte ich nicht von meiner Mühe um den Gleichmut geschrieben? Ich habe mir dabei schon vor langer Zeit klare Grenzen gesetzt, die ich nicht überschreiten möchte. Deshalb werde ich niemals auf den Tisch hauen, denn damit würde ich eine solche überschreiten.​

Ich erinnere mich auch immer wieder an eine alte Weisheit aus dem Tao Te King: „Vermeide Wut und Zorn, denn sie verhindern den natürlichen Fluss der Gedanken.“ Ist es nicht so, dass wir in solchen Situationen häufig Dinge sagen oder tun, die wir eigentlich nicht sagen wollten. Wir verletzen damit Menschen, die wir und schätzen. Es bedarf dann immer große Mühe, die Verletzungen wieder zu heilen und letztlich werden da immer Narben auf den Seelen zurückbleiben.

Ja und damit bauen wir auch eine Stimmung beim Gegenüber auf, mit der sich für beide Seiten kein sinnvolles Ergebnis mehr finden lässt. Ein Lächeln öffnet beim Gegenüber mehr Türen, als wenn ich auf den Tisch hauen würde. Ich möchte mich durch Wut und Zorn auch nicht zum Clown für andere machen.

Ja, man sollte seine Schwächen erkennen und annehmen, aber man sollte das nicht als Deckmäntelchen für schlechte Tugenden missbrauchen und sich darin ungeniert Baden. Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt.​

Angie: Na ja, egal. Ja aber Schwächen hat doch jeder Mensch, was ist daran so schlimm? Ich lege zum Beispiel zu viel Geld aus, doch wenn ich das nicht machen würde, könnte ich mich nicht über die vielen schönen Dinge freuen, die ich mir gekauft habe. Siehst du, auch eine Schwäche kann
was Gutes haben.
Sollte man nicht gerade Gutes tun, besonders für das eigene Seelenheil?​

Angie: Was mich an mir immer geärgert hat, ich halte nicht lange durch, wenn ich was begonnen habe. Zwei Beispiele, die jedoch schon länger her sind ...
So ist es leider bis heute, auch mit anderen Dingen, ich verliere schnell die Lust und dann muss was Neues her, kannst du mir das erklären?
Alles Tun hat seine Zeit und am Ende wirst Du die Kiste mit den Erinnerungen öffnen und dich darüber freuen, was da alles zum Vorschein kommt. Es ist die Neugierde, die dich bei deinem Tun bestimmt – da sehe ich jetzt nicht unbedingt eine Schwäche, über die man sich ärgern müsste. Hat übrigens auch etwas mit den von mir beschriebenen Genen und dem Wachhund zu tun.​

Angie: Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun, das kann doch nicht immer klappen, wie soll denn das gehen, in der heutigen Zeit? Es gibt schon Regeln im Leben, die man einhalten sollte und das versuche ich. Doch gibt es leider so viel schlechtes, man braucht nur die Nachrichten anschauen, (ich schaue keine Nachrichten mehr),da kann man nun wirklich nichts Gutes denken. Gutes Reden, kann man doch auch nur mit vernünftigen Menschen, oder wie siehst du das ? Gutes tun, leider können wir die Welt nicht ändern, aber wir können in unserem näheren Umkreis, denen helfen, die unsere Hilfe benötigen.
Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, richtet sich Gutes tun nicht nur an deine Mitmenschen, sondern auch an dich selbst. Es wäre auch töricht zu glauben man müsse damit die ganze Welt verändern – es reicht doch schon, dem Nächsten die Hand zureichen, wenn er deiner Hilfe bedarf.​

Zudem gibt es so viele Kleinigkeiten, mit denen Du eine Seele Gutes zukommen lassen kannst: Ein Lächeln oder einfach einmal zugunsten eines anderen auf die eigenen Freiheiten oder Rechte verzichten. Erinnere dich einfach an die Tugend der Pfadfinder, die auch jeden Tag eine gute Tat vollbringen.

Man sollte sich also Ziele stecken, die man erreichen kann. Nicht ein großer Glücksmoment führt zum wahren Seelenheil, sondern die vielen kleinen Momente am Rande unseres Lebensweges. Um einfach nur für einen Augenblick glücklich zu sein, muss ich also nicht zuerst zu einem erleuchteten Übermenschen mutieren.

Ja wir erleben in unserer Zeit auch das Schlechte, aber es zwingt mich ja niemand, dies mir zueigen machen. Ich muss nicht das verantworten, was andere tun – sondern nur für mein Denken und Handeln. Das Grundprinzip des Menschen ist das Gute, denn nur auf diese Weise können wir etwas zur Erfolgsstrategie als soziales Wesen beitragen.

Darin liegt dann auch der Grund, warum wir bei diesem Tun mit dem Gefühl des Glückes belohnt werden. Nicht das Böse hat uns zu dem gemacht, was wir eigentlich sind, sondern das Gute – auch wenn es manchen anders erscheint.

Ich habe mich jedenfalls klar entschieden, welchem Weg ich folgen möchte – selbst wenn ich mir da gelegentlich selbst im Wege stehe. Da bin ich dann wieder bei der Erkenntnis angelangt, dass man seine Seele nicht verändern kann, aber sein Leben.


Merlin
 
Hmm.... wahrscheinlich haut er vorher voll auf den Tisch, damit er dann so richtig abreagiert und relaxed ist, bevor er hier ins Forum einsteigt.:)... nö war nur´n Scherz! Bitte nicht alles so ernst nehmen, was ich hier von mir gebe.

und, Angie, ich persönlich glaube nicht, dass man in irgendeiner Form Erfüllung findet, wenn man sich was kauft (neue Klamotten etc.). Die Freude an solchen Dingen ist immer nur von sehr kurzer Dauer, achte mal drauf. Viel wichtiger und erfüllender sind die Dinge, an denen man sich erfreut, die man nicht kaufen kann; die man auch für viel Geld nicht erhält. Dies sind die wahren "Glücksbringer". Ich glaube nicht, dass Menschen, die Unmengen Geld haben, deshalb glücklicher sind, eher im Gegenteil; schau Dich mal um..
Ja, das weiß ich schon. Nein, die Reichen haben natürlich auch ihre Probleme, das ist mir klar. Ich finde es beglückend, wenn ich einem lieben Menschen etwas Gutes tun kann und er freut sich darüber, daß ist für mich dass schönste Glücksgefühl.
 
Lieber Merlin,
ich habe die Bibel nicht gelesen. Habe mal damit angefangen, schon lange her.
Bin dann sehr unkonzentriert und habe sie dann beiseite gelegt. Was findest
du, ist das Wichtigste in der Bibel?

Liebe Grüße Angie
 
Liebe Angie,

wenn Du ein bekennender Christ sein möchtest, solltest Du zumindest die Geschichte von Jesus und seine Botschaft kennen. Dazu würde es aber schon reichen eines der ersten drei Evangelien zu lesen. Wenn Du nun aber etwas zu den Beweggründe Jesus erfahren möchtest, bleibt es nicht aus, dich mit seinem Gott und dem Volk Israel zu beschäftigen.

Zentraler Punkt dazu ist die Geburt dieser Nation in Verbindung mit dem Exodus und Moses. Auch die Bedrohung durch die Assyrer und das Babylonische Exil spielte bei dem Gottesbild der Israeliten eine wichtige Rolle. Aus diesen Bedrohungen heraus wurden die Propheten geboren und auch der Gedanke von einem kommenden Erlöser. Ja sogar die Ausrichtung des Reiches zu einem Gottesstaat mit einem monotheistischen Gott hatte ihre Ursache in der assyrischen Okkupation des Reiches.

Wenn Du die Entstehungszeit der einzelnen Bücher aus dem Alten Testament kennst, kannst Du die Entwicklung der jüdischen Lehre sehr leicht verstehen lernen. Jesus hatte sich sehr stark an dem Knecht Gottes aus den Prophezeiungen des Jesajas und Jeremia orientiert, wobei man unzählige Stellen in seinem Wirken wiederfinden kann. Das hatte ja dann auch dazu geführt, dass bei manchem Bibelforscher berechtigte Zweifel an einem historischen Jesus aufkamen. Gerade die Leidensgeschichte Jesus ist gespickt von solchen Bezügen zum Alten Testament.

Für mich stand am Anfang die Frage, warum die Menschen bei der Christianisierung ihren ursprünglichen Glauben aufgegeben hatten: Es war die Hoffnung auf ein besseres Dasein in einem nahen Himmelreich. Wie Du sicherlich schon bemerkt hast, halte ich es nicht für sinnvoll, das Seelenheil in einem späteren Leben zu suchen – sondern im Hier und Jetzt.

In der Bibel ist auch sehr viel von der Hoffnung auf Freiheit des Volkes Israels die Rede, aber als Preis dafür wird die Seele des einzelnen Individuums in ein Regelwerk gezwängt. Darum möchte ich immer wieder daran erinnern, dass die Engel ihre Flügel nicht der Zierde wegen tragen, sondern als Symbol ihrer Freiheit alle Grenzen überwinden zu können. Ja und wir sollten sie nicht als Knechte zwischen den Seiten eines Buches suchen, sondern in der Freiheit unseres Herzens. Ein Gedanke, der auch schon in der Lehre Jesus zu keimen begann.

Zum Verständnis zu den Themen der Bibel ist es nach meiner Meinung unerlässlich ernsthafte Bücher über sie zu lesen, wobei die Bibel mehr zur Bildung der eigenen Meinung beiträgt. Ich sehe es auch nicht für notwendig jede Seite der Bibel lesen zu wollen, da reicht oft schon ein Querlesen. An anderer Stelle hatte ich auch schon davon geschrieben, dass es bei der christlichen Kanonisierung wohl besser gewesen wäre, das Alte Testament von überflüssigem Ballast zu befreien (siehe die verschiedenen Aufzählungen der Ahnenfolgen).


Merlin
 
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Liebe Angie,

wenn Du ein bekennender Christ sein möchtest, solltest Du zumindest die Geschichte von Jesus und seine Botschaft kennen. Dazu würde es aber schon reichen eines der ersten drei Evangelien zu lesen. Wenn Du nun aber etwas zu den Beweggründe Jesus erfahren möchtest, bleibt es nicht aus, dich mit seinem Gott und dem Volk Israel zu beschäftigen.

Zentraler Punkt dazu ist die Geburt dieser Nation in Verbindung mit dem Exodus und Moses. Auch die Bedrohung durch die Assyrer und das Babylonische Exil spielte bei dem Gottesbild der Israeliten eine wichtige Rolle. Aus diesen Bedrohungen heraus wurden die Propheten geboren und auch der Gedanke von einem kommenden Erlöser. Ja sogar die Ausrichtung des Reiches zu einem Gottesstaat mit einem monotheistischen Gott hatte ihre Ursache in der assyrischen Okkupation des Reiches.

Wenn Du die Entstehungszeit der einzelnen Bücher aus dem Alten Testament kennst, kannst Du die Entwicklung der jüdischen Lehre sehr leicht verstehen lernen. Jesus hatte sich sehr stark an dem Knecht Gottes aus den Prophezeiungen des Jesajas und Jeremia orientiert, wobei man unzählige Stellen in seinem Wirken wiederfinden kann. Das hatte ja dann auch dazu geführt, dass bei manchem Bibelforscher berechtigte Zweifel an einem historischen Jesus aufkamen. Gerade die Leidensgeschichte Jesus ist gespickt von solchen Bezügen zum Alten Testament.

Für mich stand am Anfang die Frage, warum die Menschen bei der Christianisierung ihren ursprünglichen Glauben aufgegeben hatten: Es war die Hoffnung auf ein besseres Dasein in einem nahen Himmelreich. Wie Du sicherlich schon bemerkt hast, halte ich es nicht für sinnvoll, das Seelenheil in einem späteren Leben zu suchen – sondern im Hier und Jetzt.

In der Bibel ist auch sehr viel von der Hoffnung auf Freiheit des Volkes Israels die Rede, aber als Preis dafür wird die Seele des einzelnen Individuums in ein Regelwerk gezwängt. Darum möchte ich immer wieder daran erinnern, dass die Engel ihre Flügel nicht der Zierde wegen tragen, sondern als Symbol ihrer Freiheit alle Grenzen überwinden zu können. Ja und wir sollten sie nicht als Knechte zwischen den Seiten eines Buches suchen, sondern in der Freiheit unseres Herzens. Ein Gedanke, der auch schon in der Lehre Jesus zu keimen begann.

Zum Verständnis zu den Themen der Bibel ist es nach meiner Meinung unerlässlich ernsthafte Bücher über sie zu lesen, wobei die Bibel mehr zur Bildung der eigenen Meinung beiträgt. Ich sehe es auch nicht für notwendig jede Seite der Bibel lesen zu wollen, da reicht oft schon ein Querlesen. An anderer Stelle hatte ich auch schon davon geschrieben, dass es bei der christlichen Kanonisierung wohl besser gewesen wäre, das Alte Testament von überflüssigem Ballast zu befreien (siehe die verschiedenen Aufzählungen der Ahnenfolgen).


Merlin

Lieber Merlin,
bin ich auch ein bekennender Christ, wenn ich an Jesus glaube und ihn liebe? Meine Mutter hatte die Bibel gelesen und sie sagte mir,
sie hat sie interessant gefunden, sie war aber auch ein Bücherwurm. Ich weiß nicht, wie viele Bücher sie in ihrem Leben gelesen hast,
aber es waren schon eine ganze Menge und sie hat bis sie das letzte mal ins Krankenhaus kam, gelesen.

Ich bin da ganz anders, habe natürlich auch einige Bücher gelesen. Mein Mann hat mir mal eine Kinderbibel geschenkt, weil ich nie
wirklich Lust hatte, die Bibel zu lesen. Da könnte ich nochmal reinschauen, in die Kinderbibel meine ich. Da stehen doch bestimmt
auch die wichtigen Dinge drin, denke ich.

Mir hat mal jemand das Neue Testament geschickt, habe ich aber auch nicht gelesen. Der wollte mich bekehren, was gar nicht nötig
war, weil ich damals schon an Jesus geglaubt habe. Kannst ja gerne mal in meinem neuen Blogeintrag lesen, er ist von gestern.

Das Seelenheil finden, leicht ist das nicht. Es passieren ja auch oftmals Dinge im Leben, die das unmöglich machen, findest du nicht?
Ein Beispiel ist, wenn meine kleine Schwester traurig ist und weint, dann tut mir das in der Seele weh. Oder wenn man wieder hört,
dass man einem Tier wehgetan hat, das ist für mich unerträglich in der Seele. Waren jetzt nur zwei Beispiele, es gibt noch anderen
Seelenschmerz.

Man hat auch Freude im Leben, das tut der Seele natürlich gut. Jedoch hat man sich im Moment noch über was gefreut, bekommt man
gleich einen Dämpfer verpasst und man erlebt wieder etwas trauriges.

Jetzt meine Frage an dich. Wie soll man das mit dem Seelenheil hinbekommen? Hast du nicht manchmal Seelenschmerz?

Liebe Grüße Angie
 
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