Liebe Angie,
Du schreibst davon mit Angst nicht richtig umgehen zu können, aber wer kann das schon? An anderer Stelle habe ich gerade etwas ausführlicher zu den Hintergründen unseres Wesen geschrieben. Wenn Du magst, kannst Du da ja einmal reinschauen – denn es könnte auch für dich von Interesse sein:
Danke für die vielen Blümchen, die ihr in meinen Garten streut, aber auch für mich ist der Gleichmut eine ständige Herausforderung und ewige Aufgabe, in der ich nicht nachlassen darf. Inzwischen habe ich bei meiner Suche nach mir selbst herausgefunden, warum das so ist. Ziemlich ernüchternd war der Umstand, dass ich das nicht ändern kann. Es bleibt mir also auch nur die Möglichkeit den richtigen Umgang mit dieser ständigen Herausforderung zu lernen.
Am meisten ärgere ich mich dann über mich selbst, wenn ich einmal wieder meine Grenzen überschritten habe. Es ist unglaublich schwer, seine Schwächen zu erkennen und dann auch wirklich anzunehmen. Es gibt dann immer tausend Gründe, warum das eigentlich nichts mit mir zu tun hat, sondern mit den anderen. Anderseits sind dann auch die Momente erhebend, wenn es einmal wieder gelungen ist, sich selbst zu überwinden. Über die Zeit habe ich zu meiner Freude erfahren, wie die Grenzüberschreitungen immer seltener geworden sind.
Interessant ist dabei, dass ich mich schon lange vor meiner Erkenntnis über mich selbst intuitive den Engeln angeschlossen hatte, die eigentlich auf geniale Weise einen guten Weg im Umgang mit diesem Problem aufzeigen. Je mehr ich darüber nachdenke, je mehr könnte ich glauben, dass ich erst durch sie zu dieser Erkenntnis über mich selbst gefunden habe.
„Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun“ ist also kein Credo, das ich gerne für ander verkünde, sondern ist für mich auch eine ständige Mahnung, die mich von meinem Weg nicht abkommen lässt. Damit wird auch klar, warum es nicht klug ist, ein Engel werden zu wollen, sondern uns lieber als ein Teil ihrer Gemeinschaft verstehen sollten.
Merlin
Lieber Merlin,
nun frage ich dich, hast du nie den Wunsch, mal auf den Tisch zu hauen? Oder zu fluchen? Ich fluche dauernd, meist vor mich hin, wenn mal
wieder was nicht geklappt hat, oder so.
Na ja, egal. Ja aber Schwächen hat doch jeder Mensch, was ist daran so schlimm? Ich lege zum Beispiel zu viel Geld aus, doch wenn ich das
nicht machen würde, könnte ich mich nicht über die vielen schönen Dinge freuen, die ich mir gekauft habe. Siehst du, auch eine Schwäche kann
was Gutes haben.
Was mich an mir immer geärgert hat, ich halte nicht lange durch, wenn ich was begonnen habe. Zwei Beispiele, die jedoch schon länger her sind.
Ich war mit 21 Jahren in einer Kung Fu Schule. Ich fühlte mich sehr fit. Zwei mal in der Woche war das, jeweils zwei Stunden. Was mache ich, nach
einem halben Jahr, habe ich mit dem Training aufgehört, Grummel.
Dann war ich mit 24 Jahren in einer Jazz Tanz Schule, hat Spaß gemacht....nach einem halben Jahr, hatte ich auch dort keine Lust mehr, das ärgert
mich.
So ist es leider bis heute, auch mit anderen Dingen, ich verliere schnell die Lust und dann muss was Neues her, kannst du mir das erklären?
Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun, das kann doch nicht immer klappen, wie soll denn das gehen, in der heutigen Zeit? Es gibt schon Regeln
im Leben, die man einhalten sollte und das versuche ich.
Doch gibt es leider so viel schlechtes, man braucht nur die Nachrichten anschauen, (ich schaue keine Nachrichten mehr),da kann man nun wirklich
nichts Gutes denken. Gutes Reden, kann man doch auch nur mit vernünftigen Menschen, oder wie siehst du das ? Gutes tun, leider können wir die
Welt nicht ändern, aber wir können in unserem näheren Umkreis, denen helfen, die unsere Hilfe benötigen.
Liebe Grüße Angie