Is ja nun ohnehin längst völlig abseits des Themas; also ich jetzt auch mal ne Wortmeldung, nach alldem, was ich die letzten Seiten gelesen hab...
"Vergebung": Tja, was ist und meint das denn überhaupt? Kann man jetzt, wie bereits geschehen, tagelang drüber labern; aber jeder hat dann doch iwie "Seine" Ansicht dazu, ohne auf einen konkreten Nenner zu finden.
Vergeben impliziert ja, dass irgendeine "Schuld" oder wie mans benennen will, vorliegt. Mit solchem "Schuldbegriff" und Zuweisung, ob nun zu einem anderen oder sich selbst, lässt sich vieles vermeintlich "klären"; im Sinne von "xy hat Schuld, weil dies jenes"... oder "Ich hab Schuld, da ich trara...". Klingt toll, oder? Ists wirklich so? Ich bezweifle es.
Allzuoft wird der Begriff verwendet, um von irgendetwas übergeordnetem (oder blockiertem) abzuwenden, zu schleiern. Entweder sich in "Selbstmitleid" zu baden; oder "im Aussen" einen "Grund" zu sehen; weil es anscheinend dann doch zuviel "Arbeit" wäre, das Paradigma, auf welches sich das "Schuldverständnis" gründet, schlichtweg zu hinterfragen; und ggf, sofern "man" denn offen dafür ist, ein anderes konträres Paradigma zu betrachten!
Unter einer solchen Herangehensweise existiert dann plötzlich auch keine "Schuld" mehr, ergo, bedarf es auch keiner Vergebung (zumindest in dem Sinne, wie es zu 95% verstanden wird). Schlichtweg deshalb, weil BEIDE Sichten objektiv und unabhängig gesehen werden können. Funktioniert allerdings auch bloss, wenn man wirklich "frei" ist, und ohne Emotion, Vorstellungen, Erwartungen, oder sich auf sog. "Erfahrungen berufend" an die Sache rantastet.
Letzten Endes ist sowohl "Täter/Opfer-Rolle" immer zu selben Anteilen in uns drin (rein nach psychoanalyt. Stand), die Frage ist halt, ob man sich damit identifiziert, oder aus dem "Täter-Opfer" Dualitätsdenken ausgeklinkt ist.
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Weiteres; ich weiss jetzt net genau von wem es konkret kam, von wegens "immer Harmonie und Licht&Liebe" etc.pp ist Illusion, oder irgendsowas........
Natürlich ist nicht immer alles im Leben "LuL-Eierkuchen", wäre ja auch langweilig. Ironischerweise (oder seltsamerweise???) reagieren aber dann diejenigen Menschen mit Agression, Zurechtweisungen, Unverständnissen, Wut usw usf verschiedenster Art, wenn der "Harmonie lichtvolle Zustand" mal nicht den eigenen Vor-Stellungen und Bildnissen entspricht, und es eben zu "Reibung" führt; die vorher noch tönten, immer "Liebe Rosa Glitzerbunt" ist nicht produktiv, und "man braucht auch Konfrontationen". (Damit/dabei wären wir eig. wieder bei "Schuld").
Und um diesen "Momenten", "Zuständen", "Situationen" (was auch immer) die man ja angeblich auch braucht; wenn sie allerdings da sind, dann plötzlich doch nicht will, zu umgehen/vermeiden; wird in den häufigsten Fällen der Weg des geringsten Widerstandes gesucht, um daraus "auszubrechen". [Wie sich das im Einzelfall äussert oder ausdrücken kann, lasse ich an der Stelle frei...] Und da beginnt ja "eigentlich" ein gewisses Paradoxon, was wiederum zu "Schmerz" führt, der dann wieder "erlöst" werden muss, bevor er Blockaden (oder Schlimmeres) verursacht.
Das habe ich mehrfach beobachten können und mitbekommen, sowohl bei "anderen", als auch bei mir selbst.
Wir Menschen hier könnten uns viel selbstkreiertes und hervorgekramtes Leid & Weh im Vorfeld ersparen, und müssten garnicht erst auf Gedanken und Begriffe wie "Schuld", "Vergebung", "Buße", "Mitleid" (und andere "grosse" Emotionsprägungen) kommen.
Würde jeder von uns frei und ohne Hemmung, Scham, oder aus verschiedensten Ängsten/Prägungen erzeugten Blockaden, ausdrücken, aussprechen, mitteilen, was er/sie fühlt, empfindet, denkt, hofft, wünscht usw........
aber auch was einen bedrückt, fürchtet, bekümmert, schmerzt etc.......... OHNE dass diese Aussagen (über)be-wertet, bemessen, zerredet, (im schlimmsten Falle belächelt oder ausgelacht udgl) werden, und der Mensch nach seinem Werk, Tun, Fähigkeiten, die soooo individuell und kraftvoll sein können, wenn man es denn zulässt; geschätzt wird (will heissen, für das WAS er ist, und vor allem WIE er ist) bin ich mir sicher, dass es viele viele Probleme und Missverständnisse garnicht gäbe.
Es sind gesellschaftliche Dogmen und Bilder, die uns eingepflanzt wurden/werden (das sog. "man......." Konzept) was eine Menge an Schwierigkeiten im Zwischenmenschlichen Bereich, in Partnerschaften, im Arbeitsumfeld.... dem allgemeinen sog. "sozialem Bereich" verursacht.
Das ganze bringt dann Charakterpanzerungen hervor; "Selbstschutz"maßnahmen (im Sinne einer grossen Mauer um sich errichten); Ellbogenmentalität und vieles weiteres mehr.
Dass unter solchen Umständen kaum mehr ein ausgeglichenes Verhältnis besteht muss denke ich nicht erwähnt werden.
Wenn man mit offenen Augen und Ohren mal im RL unterwegs ist, und nur "beobachtet" ohne Wertungen, wird/kann viel mitbekommen, und daraus dann SEINE Schlüsse ziehen.
Um den Faden nochmal zu männliche & weibliche Energien zu ziehen, sehe ich gerade unter den oben getippten Punkten, eine Menge Gemeinsamkeiten.
Es herrscht schlichtweg ein Ungleichgewicht zwischen den Energien (zumindest beim Menschen).
Ich habe es hier im Thread gelesen, als auch im RL paarmal mitbekommen, dass sich immer ein Gegenüber "gewünscht wird", was auch " seine Kraft" ist (ob nun M/W sei dahingestellt, ist irrelevant).
Hat "man" dann genau eine solche Person gegenüber, welche eine Form dieser genannten "Ur-Energie" in sich involviert bzw initiiert hat, ists dem Einzelnen in den meisten Fällen dann auch "zuviel" oder "falsch", weil damit widerum nicht umgegangen werden kann/will. Vielleicht, weil es nicht den Vor-stellungen entspricht; oder es ein zu grosses "Extrem" darstellt; es nicht so Recht "in unsere Zeit" oder "Gesellschaftsstruktur" passt.... oder es einfach überfordert; herausfordert.... Keine Ahnung.......
Und das, obgleich eben genau DIESER Ausgleich, und dieses Gleichgewicht zwischen beiden Energien, die sich bedingen und ergänzen, grad bei uns, in unserer Gesellschaft so wichtig wäre; vor allem, weil genug in uns über die Jahrhunderte "verlorengegangen" ist.
Und so fängt der Kreis, Strudel, Knorx von vorne an, und dreht sich, und dreht sich....
Kann man daraus "ausbrechen" oder es "transformieren"? "Transzendieren"? "Veredeln"? "Daraus/daran wachsen"? Viele Fragen bleiben offen........
Danke fürs lesen, hoffe man kann meine "wirren" Gedanken verstehen und darüber evtl nachdenken.
lg wandervogel