Igmuwathogla
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Es geht hier im Thread um den Unterschied zwischen Mensch und Tier und du beschreibst einen im Sinne des Egoismus. Deiner Ansicht nach, kann ein Tier den Egoismus nicht leben, den ein großer Teil der Menschheit lebt und hast dafür zwei verschiedene Ausdrucksweisen: "Intelligenz des Seins" und "Intelligenz der Egozentrik".
Nun, ich glaube kaum, dass ein Tier solche Unterscheidungen zustande bringen könnte. Überdies ist deine Aussage eine moralische. Auch hier wüsste ich nicht, dass ein Tier moralisieren kann.
Unterschied zwischen Mensch und Tier? Grundsätzlich? Egal ob Hakenwurm oder Ameise oder Primat? Prinzipiell könnte man auch sagen dass es wenig Unterschied gibt - alle von der Amöbe bis zum Menschen handeln nach dem Grundprinzip - ich tue das was "gut für mich" ist und vermeide das was "schlecht für mich ist", wobei beim Menschen wahrscheinlich mehr Parameter in die Entscheidungsfindung einfliessen als bei einer Stubenfliege. Man kann zwar davon ausgehen dass Tiere nicht die selben Moralvorstellungen haben als Menschen aber ausschliesen, dass Tier "moralischen Vorstellungen" haben kann man wohl nicht ganz (ich kann meine Katze leider nicht fragen ob sie unterschiedliche Motive hat eine Maus zu killen oder zu verschonen oder ob sie tatsächlich nur insinktgesteuert ist).
Wir gehen wenn wir das Verhalten von Tieren beurteilen ja ausschliesslich von unseren (menschlichen) Massstäben aus. Z.B: sagen wir dass ein Hund kein Ich-Bewusstsein hat und führen als einen Beweis an, dass er sein Spiegelbild nicht erkennt. Was ist wenn wir das umdrehen. Stellen wir uns einen Hundeuniversitätsprofessor Dr. Dobermann vor, der einem Menschen sein menschliches eigenes Geruchsbild zu schnuppern gibt. Könnte der dann nicht auch mit Fug und Recht behaupten der Mensch hätte kein Bewusstsein, weil er sein eigenes Geruchsbild nicht erkennt? (Fledermaus kann das gleiche behaupten wenn wir unser Ultraschallbild nicht erkennen, Schlange, weil wir unser Infrarotbild nicht erkennen usw...)
Wer sagt dass wir "besser" sind nur weil wir zur Zeit die Art "Tier" sind die andere Arten am wenisten fürchten muss. Auch manche Tiere sind imstande Baumaterial herzustellen und komplexe Gebäude zu errichten (sogar ohne Pläne), funktionelle Drogen und Gewebe zu "synthetisieren" (bei denen nennen wir die Substanzen dann zwar "natürlich"...) und vieles mehr, auch Tiere geben ihr Wissen an ihre Nachkommenschaft. Natürlich haben Menschen viele Fähigeieten die Tiere nicht haben, aber es habe auch viele Tiere Fähigkeiten die Menschen nicht haben.
Die Menschen sind zur Zeit einfach die (scheinbar?) Effektivste Lebensform auf der Erde, aber das kann sich auch wieder ändern. Die meisten Lebensformen regulieren sich selbst - gibts genug Futter gibt´s mehr Nachwuchs, gibts kein Futter gibts keinen, gibs viele Fressfeinde - wieder mehr Nachwuchs und neue Überlebensstrategien werden entwickelt (Wer kann denn sagen ob die alle durch "Evolution" und nicht vielleicht doch durch eine Art "Denkprozess" zustande kommen?) Und wenn´s kein Futter und keine Überlebensstategien gibt stirbt die Spezies aus - und das kann dem Menschen wohl genauso passieren.
Wenn man andere Massstäbe anlegt kann man durchaus zu dem Schluss kommen das Tiere uns in manchen Belangen etwas voraus haben. Z.B. geniessen sie ihr dasein sichtlich sobald ihre Grundbedürfnisse befriedigt sind, müssen keine Steuererklärungen abgeben und leiden selten an Burn-out (zumindest die die nicht mit Menschen zusammen leben )