Die Zitate von Kirpal Singh beispielsweise imponieren mir gar nicht, lösen eher negative Assoziationen in mir aus. Der glaube an sowas wie "Gottmenschen" wurde in der Geschichte der Menschheit immer und immer wieder dazu verwendet, um ahnungslose Menschen körperlich oder geistig gefügig zu machen und sich auf ihre Kosten zu bereichern.
Also strahlt Kirpal Singh für dich negativ. Das ist schon mal eine gute Antwort.
Logisch ist aber auch, das alle jenseitigen polaren "Mächte, Kräfte und Gewalten" im System von Astral-, Kausal- oder Superkausalebene, gleich welcher Art von Wesen, ob nun Gottheiten, Engel, Feen, Teufel, Dämonen, Trolle, bekanntlich um jeden einzelnen Menschen ringen, um ihn nach dem physischen Tode für sich zu gewinnen und in sein Reich zu holen. Denn jede Region lebt von Kundschaft.
Wenn nun so einer wie Kirpal Singh daher kommt, dann zieht er den Menschen von all den Vorgenannten weg, also weder Engel noch Teufel bekommen den Verstorbenen.
So erzählte Kirpal Singh folgende Geschichte (vgl. "Meister I, 12. Kapitel, Wie man sein Wohlgefallen gewinnt, Buch erschienen im Origo Verlag Bern/Schweiz 1979):
"Man kann so sehr in der Ausstrahlung des Gurus sein, daß selbst der Herr des Todes nicht nahekommen kann. Als Beispiel will ich euch von einer Begebenheit erzählen, die ich in Lahore erlebte. Dort war eine Frau, die aus meinem Dorf stammte, aber keine Schülerin war. Sie erkrankte schwer, und ihre Familie hatte schon viele schlaflose Nächte verbracht, um nach ihr zu sehen. Ich hörte, daß sie krank sei, und besuchte sie in Begleitung von Dalip Singh (später Kassenverwalter im Ashram). Ich sagte zu ihnen: "Ihr habt so viele Nächte durchwacht und müßt müde sein - schlaft also heute Nacht alle, und ich werde an ihrem Bett wachen." Dalip Singh und ich saßen eine Weile zusammen. Sie war nicht "initiiert/eingeweiht", aber das machte nichts, und ich fragte sie: "Wiederholst du die heiligen Namen?" Sie bestätigte es. Ich sagte zu Dalip Singh, er möge gehen und sich zur Ruhe legen und etwa um vier Uhr morgens wiederkommen; ich blieb weiter am Bett der sterbenden Frau.
Wie ich geraten hatte, fuhr sie mit der Wiederholung der heiligen Namen fort, doch plötzlich sagte sie zu mir: "Ein alter Mann ist da." Ich sah auf und erblickte ihn; er erklärte mir, daß sie seine Enkelin sei und er komme, um sie mitzunehmen, aber ich sagte ihm, daß er das nicht könne, solange ich hier säße. Er versuchte, so gut er konnte, die Seele aus dem Körper zu nehmen, aber ohne Erfolg, so daß er nach einigen Augenblicken wieder ging. Ich fragte die Frau, ob sie den alten Mann erkannt habe und sie sagte: "Ja, es war mein Großvater; er war ein sehr frommer Mann."
Nach einiger Zeit erschien Yama, der Todesengel, in der Tür. Ich sah ihn direkt an, und er lief fort - er konnte nicht einmal den Raum betreten. Er kam mehrere Male, konnte aber nicht hereinkommen. Dann erschien Dharam Raj, der Herr des Todes selbst, aber auch er konnte nicht in den Raum. Er sagte: "Diese Seele gehört mir." Ich erwiderte: "Ja, das stimmt, denn sie ist nicht initiiert/eingeweiht, und ich weiß auch, daß du ihr nicht nahekommen kannnst, weil ich hier sitze. So solltest du besser zu meinem Guru gehen und ihn fragen, was nun zu tun ist. Wenn er dir die Erlaubnis gibt, diese Seele mit dir zu nehmen, werden ich gehen."
Meine Freunde, seht nur, wie groß Naam ist! Dharam Raj verschwand, kehrte gleich darauf zurück und erklärte: "Ich habe die Erlaubnis bekommen, die Seele zu nehmen." Ich sagte: Gut nimm sie." Er antwortete: "Ich kann sie nicht nehmen, solange du nicht gehst." Was immer hinsichtlich der beschützenden Kraft des heiligen Naam geschrieben wurde, ist alles wahr, denn ich erzähle euch, was tatsächlich geschah. Dharam Raj sagte: "Ehe du nicht gehst, kann ich diese Seele nicht nehmen." Ich fragte ihn: "Welchen Nutzen wird sie davon haben, daß ich die ganze Nacht bei ihr verbrachte?" Er sagte: "Sie wird die Frucht davon erhalten, ehe irgendwelche anderen Belohnungen oder Schulden abgerechnet werden". In dem Augenblick betrat Dalip Singh das Zimmer, und ich sagte zu ihm: "Komm, Bruder, wir wollen diesen Raum verlassen, denn solange ich hier bin, kann sie nicht sterben." Als wir hinausgingen, bat ich ihren Mann, einigen bedürftigen Leuten in ihrem Namen etwas Geld zu geben, das sie noch schuldig war, damit ihr Geben und Nehmen ausgeglichen sei und sie den Körper verlassen könne. Dalip Singh und ich traten aus dem Raum, und im selben Moment war sie gegangen. Dalip Singh ist hier, ihr könnte ihn darüber befragen. Wenn jemand, der Naam erhalten hat, irgendwo sitzt (das muß nicht notwendigerweise der Meister sein, sondern irgendeiner (gemeint ist Schüler/Eingeweihter), der meditiert), dann können sich Yama oder Dharam Raij diesem Ort nicht nähern. Was denkt ihr, was Naam ist? Es tut mir leid, aber ich muß sagen, daß ihr seinen Wert nicht zu würdigen wißt."